Hundefutter - Das sollten Sie wissen!

Hundefutter ist Nahrung für Hunde, die alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, um das Tier gesund zu halten. Neben der allseits bekannten industriellen Fertignahrung für Hunde, die es sowohl im Tierfachmarkt als auch in herkömmlichen Supermärkten zu kaufen gibt, sind selbst zubereitete Frischfutter-Rationen (Selbstgekochtes oder „BARF“) heutzutage sehr beliebt. Welche Fütterungsarten es gibt, welche die Vor- und Nachteile der jeweiligen Futtermittel sind, und was zu beachten ist, erfahren sie in den folgenden Abschnitten.

Welches Hundefutter gibt es?

Die Arten von Hundefutter lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten unterteilen. Das allseits bekannte industrielle Fertigfutter lässt sich grob in Trockenfutter und Nassfutter einteilen. Diese lassen sich wiederum in Alleinfuttermittel, Einzelfuttermittel und Ergänzungsfuttermittel unterteilen.

  • Alleinfuttermittel enthalten alle nötigen Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe, um den Hund ausschließlich damit zu ernähren, ohne dass die Gefahr von auftretenden Mangelerscheinungen besteht.
  • Einzel- und Ergänzungsfuttermittel (darunter fallen auch Leckerlies und Kauartikel) hingegen sind zwar für den Verzehr durch den Hund geeignet, enthalten aber nicht alle nötigen Nährstoffe um den Hund ausschließlich damit ernähren zu können.

Viele Hundefutterhersteller bieten außerdem Futtermittel an, die bezüglich der Inhaltsstoffe an die jeweilige Lebenssituation des Hundes angepasst wurde, z. B. spezielles Futter für Welpen, adulte Hunde oder Senioren. Der industriellen Fertignahrung stehen die selbstzubereiteten Futterrationen entgegen, die vom Besitzer entweder gekocht oder roh (BARF) verfüttert werden.

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Was ist Trockenfutter?

Trockenfutter ist Hundefutter, das in sogenannte Kroketten oder Pellets gepresst wird und durchschnittlich einen Feuchteanteil von unter zehn Prozent besitzt. Dabei wird extrudiertes und kaltgepresstes Hundefutter unterschieden. Die Mehrheit der Trockenfutterhersteller verwendet das Extrusionsverfahren, bei dem die Inhaltstoffe vermischt, homogenisiert und unter hoher Hitze in Kroketten gepresst werden. Da bei den hohen Temperaturen wichtige Vitamine und Nährstoffe zerstört werden, werden diese nachträglich in Form eines öligen Films auf die Kroketten aufgetragen.

Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die sich auf die Herstellung von „kaltgepresstem“ Trockenfutter spezialisiert haben. Da hier niedrigere Temperaturen bei der Produktion der Pellets verwendet werden, bleiben die Vitamine und Nährstoffe der Inhaltsstoffe weitestgehend erhalten und müssen nicht nachträglich hinzugefügt werden. Die meisten Hersteller bieten ihre Kroketten oder Pellets in einer großen und für kleinere Hunde in einer kleineren Variante an.

Das Füttern von Trockenfutter ist bei vielen Hundebesitzern sehr beliebt, da es den Besitzern „praktischer“ erscheint und im Gegensatz zu Nassfutter offene Packungen länger haltbar sind. Außerdem sind die empfohlenen Fütterungsmengen geringer als beim Nassfutter und es bleibt weniger Müll zurück als bei gleicher Menge Feuchtfutter.

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Was ist Nassfutter?

Nassfutter hat meist einen nur halb so hohen Fettanteil wie Trockenfutter und eignet sich dadurch gut zur Prävention von Übergewicht beziehungsweise auch für eine fettarme Diät des Hundes. Viele Nassfutter-Befürworter halten die Fütterung mit Nassfutter für artgerechter als die Fütterung mit Trockenfutter, da das Nassfutter „frischer“ wirkt.

Nassfutter ist Hundefutter mit einem Feuchtigkeitsanteil von ca. achtzig Prozent. Es wird entweder in Tütchen, Schälchen oder in Dosen bis 800 g verkauft. Der hohe Feuchtigkeitsanteil des Futters sorgt für einen stärkeren Geruch des Futters im Gegensatz zum Trockenfutter und wird deshalb von den Hunden in den meisten Fällen bevorzugt. Es eignet sich besonders bei wählerischen Hunden kleiner Rassen als Mittel der Wahl. Außerdem sorgt der hohe Feuchtigkeitsanteil für die ausreichende Versorgung des Tieres mit Wasser, was wiederum das Risiko für die Harnsteinentwicklung senkt.

 Nassfutter hat meist einen nur halb so hohen Fettanteil wie Trockenfutter und eignet sich dadurch gut zur Prävention von Übergewicht beziehungsweise auch für eine fettarme Diät des Hundes. Viele Nassfutter-Befürworter halten die Fütterung mit Nassfutter für artgerechter als die Fütterung mit Trockenfutter, da das Nassfutter „frischer“ wirkt.

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Was ist BARF?

Die Abkürzung BARF steht für „bone and raw food“ oder im Deutschen auch für „biologisch-artgerechte Rohfütterung“. Diese Fütterungsmethode für Hunde orientiert sich in ihrer Zubereitung und Zusammensetzung an den Fressgewohnheiten der Wölfe. Die Rohfütterung hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, da Hundebesitzer aufgrund von Undurchsichtigkeit und Lebensmittelskandalen vom industriellen Fertigfutter abgeneigt sind.

Beim sogenannten BARFen werden rohe, möglichst unbehandelte Zutaten mit natürlichen Zusatzstoffen kombiniert (z. B. Fleisch, Knochen, Gemüse mit Kräutern und Ölen). Dadurch entscheidet der Hundebesitzer selbst über die Zusammensetzung und die Qualität des Hundefutters. Das BARFen hat den Vorteil, dass die Fresszeiten (besonders bei Knochenfütterung) meist länger sind und dadurch das Kaubedürfnis des Hundes besser befriedigt wird als bei der Fütterung von Fertigfutter. Das Kauen der ungekochten und somit festeren Zutaten hat außerdem einen reinigenden Effekt auf die Zähne.
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Zudem gehen keine natürlichen Nährstoffe und Vitamine verloren, da das Futter nicht erhitzt wird. Außerdem eignet sich das BARFen gut für Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten. BARF-Gegner kritisieren allerdings die hygienische Handhabung der Futterbestandteile, da vor allem rohes Fleisch ein gewisses Risiko für Infektionen durch verschiedene Erreger (z.B. Salmonellen) birgt. Außerdem kann die Knochenfütterung zu Schleimhautverletzungen und Verstopfungen führen. Desweiteren besteht beim BARFen im Gegensatz zum Füttern mit Fertigfutter die Gefahr, dass die Futterzusammensetzung des Hundes nicht ausgewogen genug ist, um den Nährstoff- und Vitaminbedarf des Hundes zu decken.

Was ist von getreidefreiem Hundefutter zu erwarten?

Zwar hat sich der Hund im Gegensatz zum Wolf genetisch an eine stärkereichere (= getreidereichere) Ernährung angepasst, dennoch hat die getreidefreie Ernährung ihre Vorteile. Zu viele Kohlenhydrate im Futter, die im Getreide enthalten sind, führen nicht selten zu Durchfall und/oder Blähungen. Da Kohlenhydrate vom Darm sehr schnell ins Blut aufgenommen werden, sorgen sie für einen hohen Blutzuckerspiegel. Dies kann besonders bei Diabetikern schnell gefährlich werden, weshalb diese von einer getreidefreien Ernährung profitieren könnnen.

Abgesehen davon neigen Hunde die getreidefrei ernährt werden kaum zu Übergewichtigkeit. Desweiteren kann das Gluten im Weizen wie beim Menschen auch zu Futtermittelunverträglichkeiten beim Hund führen. Da Getreide ein schneller und zudem noch ein günstigerer Energielieferant als z. B. Fleisch ist, benutzen besonders Hersteller von billigem Hundefutter große Menge an Getreide in ihrem Hundefutter (besonders im Trockenfutter). Daher rührt die Bezeichnung des Getreides als „billiger Füllstoff“. Es gibt jedoch auch gesunde Getreidekomponenten in Hundefutter zu finden wie z. B. Vollkornreis oder andere Vollkornprodukte. Hochwertigeres und artgerechteres Hundefutter kann man deshalb meist daran erkennen, dass kein bis kaum Getreide enthalten ist und wenn, dann nur in Form von Vollkorngetreide.

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Muss Hundefutter einen hohen Fleischanteil haben?

Da der Hund im Gegensatz zur Katze kein reiner Fleischfresser ist, muss der Fleischanteil nicht ganz so hoch sein. Fleisch besteht aus Proteinen, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen und die verschiedensten Funktionen im Körper übernehmen. So kann sich ein zu geringer Proteinanteil im Futter langfristig in Form von einer schlechten Fellqualität, Infektionsanfälligkeit, Muskelschwund und Wachstumsstörungen äußern.

Die empfohlene Proteinmenge pro Ration liegt bei erwachsenen Hunden bei mindestens 18 % in der Trockensubstanz bzw. bis zu 25 % bei Hunden im Wachstum, trächtigen und säugenden Hündinnen. Bei selbstzusammengestellten Futterrationen für ausgewachsene Hunde sollten der Anteil Proteinlieferanten wie z. B. Muskelfleisch, Eier oder Milchprodukte 35 % - 45 % sein. Wichtig dabei zu beachten ist, dass es sich um hochwertige, d. h. gut verdauliche Proteine handelt, wie sie z. B. im Muskelfleisch zu finden sind.

Fleisch mit einem hohen Anteil an Bindegewebe (Lunge, Pansen oder Euter) wie sie oft in Schlachtabfällen zu finden sind, sind schwer verdaulich und können im Dünndarm nicht ausreichend verdaut und resorbiert werden. Diese Proteine gelangen in den Dickdarm und können Blähungen und Durchfall auslösen. Dasselbe geschieht bei einem zu hohen Fleischanteil im Futter. Außerdem  kann eine hohe Proteinzufuhr langfristig die Leber und die Nieren belasten.

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Gibt es auch vegetarisches Hundefutter?

Mittlerweile gibt es einige Hersteller (z. B. green petfood, Pitti Boris, Lukullus), die sich auf die Produktion von vollwertigem fleischlosem Hundefutter spezialisiert haben. Diese Hersteller stützen sich auf wissenschaftliche Untersuchungen, die gezeigt haben, dass alle benötigten Aminosäuren (das ist der Baustoff der Proteine) vom Hund ebenso gut aus pflanzlicher Nahrung aufgenommen werden können wie durch den Verzehr von Fleisch. Als Proteinlieferant werden meistens Erbsen oder Linsen verwendet, vereinzelt findet man aber auch Insekten in den Inhaltsstoffen.

Dennoch produzieren Die meisten dieser Hersteller nicht nur vegetarisches (fleischloses) Hundefutter, sondern verzichten aus ethischen Gründen in der Produktion vollständig auf tierische Produkte wie Insekten, Eier und Milchprodukte (veganes Hundefutter). Es wird je nach Hersteller vegetarisches bzw. veganes Hundefutter für adulte, allergische und übergewichtige Hunde sowie für Senioren angeboten. Erfahrungsberichten zu Folge scheint die Akzeptanz des vegetarischen bzw. veganen Hundefutters sehr gut zu sein.

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Was ist Platinum Hundefutter?

Platinum ist ein Hersteller von hochwertigem Hundefutter. Das Sortiment besteht sowohl aus Trocken- als auch aus Nassfutter und bietet Hundefutter für Welpen und ausgewachsene Hunde an. Im Vergleich zu vielen anderen Futtermittelherstellern besitzt Platinum Hundefutter einen hohen Frischfleischanteil und besteht hauptsächlich aus natürlichen Zutaten, die kein glutenhaltiges Getreide enthalten und nicht gentechnisch verändert sind. Das Platinum Trockenfutter hat im Gegensatz zu herkömmlichem Trockenfutter einen hohen Feuchtigkeitsanteil, der nicht nachträglich durch Wasser hinzugefügt sondern durch das schonende Garen der Inhaltsstoffe erzeugt wird. Der hohe Feuchtigkeitsanteil sorgt dafür, dass die Kroketten weicher sind und die Futterakzeptanz erhöht wird. Außerdem sorgt die Feuchtigkeit dafür, dass das Futter im Magen nicht quillt, wie das bei den meisten Trockenfuttern der Fall ist. Dadurch wird die Verweildauer des Futters im Magen verkürzt, was besonders bei großen Hunderassen das Risiko für die gefürchtete Magendrehung senken kann.

Was ist Josera Hundefutter?

Josera ist ein bekannter Trockenfutterhersteller der eine große Auswahl an Hundefutter anbietet. Die Firma verspricht dem Kunden hochwertige Zutaten ohne Gentechnik, keinen Zusatz von künstlichen Farb-, Aroma-, Konservierungsstoffen, kein Soja, Zucker und Weizen und tierversuchsfrei hergestellte Futtermittel.

Neben Trockenfutter für kleine und große Hunde, bietet Josera Futter für Hunde aller Altersklassen ebenso wie für wählerische Hunde und Hunde in speziellen Lebenssituationen wie z. B. während einer Trächtigkeit an. Der Zusammensetzung ist zu entnehmen, dass einige Inhaltsstoffe (z. B. Geflügelprotein) „hydrolisiert“ vorliegen. Einige Hersteller hydrolisieren die Proteinquellen vor der Trockenfutterherstellung um die Proteine leichter verdaulich zu machen. Diese aufgeschlossenen Proteine können das Risiko des Hundes senken, an einer Futtermittelunverträglichkeit bzw. –allergie zu erkranken.

Was muss ich beachten, wenn ich Hundefutter selbst machen möchte?

Ein Vorteil der Fütterung von Fertigfuttermitteln ist der, dass diesem alle für den Hund lebenswichtigen Nährstoffe und Vitamine in der benötigten Menge zugesetzt sind und so eine Mangelernährung des Hundes verhindert wird. Wenn man als Hundebesitzer das Hundefutter selbst zubereiten möchte, sollte ein umfangreiches Wissen über die ernährungsphysiologischen  Bedürfnisse des Hundes die Basis sein, damit eine Über- bzw. Unterversorgung des Hundes mit Nährstoffen verhindert wird.

Es muss zum Beispiel beachtet werden, dass bei gekochten Rationen Vitamine verloren gehen, die deshalb durch Vitaminzusätze zugefügt werden müssen. Auch benötigen Hunde in gewissen Lebensabschnitten wie im Welpen- oder Seniorenalter oder auch während der Trächtigkeit eine andere Nährstoffzusammensetzung als adulte Hunde. Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass einige für den Menschen gesunde Nahrungsmittel für den Hund giftig sein können (z. B. Zwiebeln, Knoblauch, Avocado, Weintrauben, Obstkerne). Aus diesen Gründen empfiehlt es sich bei der selbstständigen Futterzubereitung Rücksprache mit Ernährungsspezialisten für Hunde zu halten. Diese erstellen oftmals auch Futterpläne, die individuell an die Lebenssituation des Hundes angepasst werden.

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Hundefutter für Welpen

Es ist wichtig, dass Hundewelpen nach dem Absetzen vom Muttertier mit Welpenfutter gefüttert werden. Da sich die Welpen im Wachstum befinden, ist ein bestimmter Gehalt und ein bestimmtes Verhältnis an Phosphor und Calcium wichtig, damit sich das Skelett und die Zähne des Hundes korrekt entwickeln können. Außerdem muss der Energiegehalt im Futter ausgewogen sein, um besonders bei großen Hunden ein zu schnelles Wachstum zu verhindern, da sich dieses negativ auf die Gelenkentwicklung auswirken kann. All diesen Ansprüchen entspricht Welpenfutter.

Einige Hersteller bieten zusätzlich zu Futter für Welpen und Adulte Hundefutter für Junghunde als Zwischenstufe an. Dieses Junghundefutter wird besonders für Junghunde großer Hunderassen empfohlen, da diese im Gegensatz zu Hunden kleiner Rassen bis zu zwei Jahre benötigen, bis sie ausgewachsen sind. Möchte man Welpenfutter selbstzubereiten, sollte man darauf achten dass der Anteil an gut verdaulichen Proteinkomponenten wie Muskelfleisch, Eier und/oder Fisch 45-55 % der Ration ausmachen sollte. Um Fehlentwicklungen aufgrund mangelnder Nährstoffversorgung zu vermeiden, raten Tierärzte meistens von selbstständig zubereitetem Welpenfutter ab bzw. empfehlen die Zusammenarbeit mit Ernährungsspezialisten.

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Das richtige Hundefutter für Hunde mit Allergie

Futterallergien zeigen sich beim Hund häufig in Form von entzündlichen Hauterkrankungen, die einen starken Juckreiz auslösen. Typisch für Allergien gegen Futtermittelkomponenten beim Hund sind Entzündungen im äußeren Gehörgang.
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Diese Allergien werden meistens von pflanzlichen oder tierischen Proteinen ausgelöst. Bekannte Allergene sind Weizen, Mais, Soja, Milch, Ei, Rind- und Hühnerfleisch, jedoch kann jede andere Futterkomponente ebenso ein Allergieauslöser sein. Schon eine Umstellung auf ein Futter mit anderen Futterkomponenten als die des herkömmlichen Futters kann eine Besserung der Symptome zur Folge haben. Häufig empfohlen wird hochwertiges getreidefreies Futter, das nur eine Fleischart enthält, die der Hund im Idealfall zuvor noch nicht gefressen hat (z. B. Strauß oder Pferd).

Alternativ kann beim Tierarzt normalerweise hypoallergenes Hundefutter gekauft werden, in dem alle Futtermittelkomponenten hydrolysiert worden sind und somit auch für Allergiker verträglich gemacht worden sind. Außerdem können mit einer Eliminationsdiät in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt die Allergie auslösenden Kompomenten identifiziert werden. Die Eliminationsdiät sollte vor der selbstständigen Futtermittelumstellung mit dem Tierarzt besprochen werden.

Hundefutter für eine Nierendiät

Die Niere übernimmt viele lebensnotwendige Aufgaben im Körper, wie das Herausfiltern harnpflichtiger Stoffe aus dem Blut, die pH-Wert-Regulation des Blutes sowie die Hormonproduktion. Bei vielen Hunden nimmt die Funktionsfähigkeit der Niere aufgrund von entzündlichen Prozessen ab, die das Nierengewebe schädigen. Bei der Nierendiät wird darauf geachtet, dass dem Hund eine geringere Menge an Proteinen verfüttert wird und diese zudem leicht verdaulich sind. Außerdem sollte das Hundefutter einen geringen Gehalt an Natrium enthalten und auch der Phosphatgehalt muss reduziert werden. Außerdem wirken Omega-3- Fettsäuren den Entzündungsprozessen in der Niere entgegen.

Sowohl beim Tierarzt als auch im Fachmarkt gibt es Hundefutter für Hunde mit Nierenerkrankung zu kaufen. Dieses wird sowohl als Trocken- als auch als Nassfutter angeboten. Es empfiehlt sich jedoch den Hund eher mit Nass- als mit Trockenfutter zu füttern, da eine erhöhte  Flüssigkeitsaufnahme bei einer Niereninsuffizienz sehr wichtig ist. Die Wirkung der Nierendiät darf nicht unterschätzt werden. Zahlreiche Patientenstudien haben gezeigt, dass sich eine optimale Nierendiät stark positiv auf die Lebenserwartung nierenkranker Tiere auswirkt.

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Welche Hundefutter sollte ich nehmen, wenn mein Hund abnehmen soll?

Die meisten Hundebesitzer entnehmen die Tagesmenge an Futter der Fütterungsempfehlung auf der Verpackung. Diese kann jedoch bei ruhigeren Hunden, die wenig körperlich aktiv sind schon zu viel sein und langfristig zu Übergewicht führen. Zudem kommt, dass die meisten übergewichtigen Hunde ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert werden. Dieses enthält im Verhältnis zur Fütterungsmenge sehr viel Energie, zum einen durch einen hohen Fettanteil (ca. zwanzig Prozent) und meistens zusätzlich durch einen hohen Anteil an Getreide.

Da Nassfutter in der Regel nur einen halb so hohen Fettanteil hat wie Trockenfutter, eignet sich z. B. getreidefreier Nassfutter sehr gut zum Abnehmen. Einige weniger Hersteller bieten auch spezielles Trockenfutter zum Abnehmen an. Dieses hat einen reduzierten Fettgehalt bei gleichzeitig erhöhtem Rohfasergehalt. Die Rohfasern werden nicht verdaut, sondern sorgen neben einer gesunden Darmflora für ein Sättigungsgefühl des Hundes. Beim Abnehmen ist es wichtig, dass neben der Futterumstellung zusätzliche Fütterungen (z. B. mit Leckerlies) in die Tagesration mit einkalkuliert oder unterlassen werden (z. B. das „Füttern vom Tisch“). Im Tierfachmarkt kann sich der Besitzer auch bezüglich kalorien- und fettarmer Leckerlie-Alternativen beraten lassen.

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Wie kann man die richtige Menge an Hundefutter berechnen?

Auf der Verpackung der meisten Hundefuttermittel ist die vom Hund je nach Gewicht benötigte Tagesmenge an Futter angegeben. Es gibt jedoch auch Formeln zur Berechnung des Erhaltungsbedarfs. Der Erhaltungsbedarf ist die Menge an Energie, die der Körper des Hundes benötigt, um bei durchschnittlicher Aktivität das Körpergewicht zu halten. Um den Erhaltungsbedarf  eines ausgewachsenen Hundes auszurechnen, muss das Körpergewicht zunächst in das „metabolische Körpergewicht“ umgerechnet werden. Dazu wird das Gewicht des Hundes mit der Zahl 0,75 potenziert.

  • Beispielrechnung für einen 20 kg schweren Hund: 200,75 = 9,46

 Zuletzt wird das metabolische Körpergewicht mit dem Faktor 0,4 multipliziert um den Erhaltungsbedarf des Hundes in Megajoule (MJ) zu errechnen.

  • Beispielrechnung für 20 kg schweren Hund: 0,4x 200,75 = 0,4 x 9,46 =  3,78 MJ.

Die meisten europäischen Futtermittelhersteller geben den Energiegehalt des Futters in Megajoule an. Falls die Energie in Kilokalorien (kcal) angegeben ist, kann man die Angabe in Megajoule umrechnen indem man sie mit 239 multipliziert (1 MJ = 239 kcal).

  • Bei einem 20 kg schweren Hund beträgt der Erhaltungsbedarf 3,78 x 239 = 903,42 kcal.

Es ist zu beachten, dass Welpen die zwei- bis dreifache Menge an Energie benötigen. Es handelt sich bei den Rechnungen lediglich um Annäherungen, da der tatsächliche Energiebedarf individuell ist und von verschiedenen Faktoren (z.B. Aktivität, Alter, Körpergröße, Gemüt, Fell und Kastrationsstatus) abhängig ist.

Gibt es speziellen Hundefutter für Tiere mit Arthrose?

Für Hunde die unter Arthrose leiden, gibt es zum einen von einzelnen Herstellern spezielles Diätfutter, zum anderen bietet eine Vielzahl von Herstellern Seniorenfutter an, das ebenfalls den Gelenkknorpel unterstützenden und entzündungshemmenden Zusätze enthält. Ein häufiger Zusatz ist die Grünlippmuschel. Diese enthält Glycosaminglykane, die natürlicher Weise im Gelenkknorpel und der Gelenksflüssigkeit vorkommen. Alternativ kann Grünlippmuschel als Pulver oder Granulat im Tierfachmarkt erworben und mit dem herkömmlichen Hundefutter vermischt werden.

Was muss ich beachten, wenn ich das Hundefutter umstelle?

Eine radikale Futterumstellung kann je nach Art und Qualität des Futters vorübergehend zu Verdauungsstörungen wie z. B. Durchfall führen. Dabei verläuft die Umstellung von einem hochwertigen Futter (d. h. getreidefreies Futter, ohne künstliche Zusatz- und Konservierungsstoffe) zu einem anderen hochwertigen Futter in der Regel problemlos.

Das Umstellen von einem minderwertigeren Futter oder auch die Umstellung zwischen  Trocken- und Nassfutter führt häufiger zu Verdauungsstörungen. Deshalb empfiehlt es sich das alte Futter mit dem neuen zu vermischen und nach und nach innerhalb einer Woche umzustellen. In den ersten beiden Tagen kann der Besitzer z. B. lediglich ein Viertel der Futterration durch das neue Futter ersetzen. Danach folgt am dritten und vierten Tag eine fünfzig zu fünfzig Mischung des alten mit dem neuen Futter. Am fünften und sechsten Tag wird das alte Futter dann auf ein Viertel reduziert bis es schließlich ab dem siebten Tag vollständig durch das neue Hundefutter ersetzt wird.

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Kann ich durch das Hundefutter die Lebenserwartung beeinflussen?

Die Lebenserwartung eines Tieres hängt wie die des Menschen von verschiedenen Faktoren ab. Neben genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen ist einer dieser Faktoren sicherlich die Ernährung. Wird ein Hund nicht artgerecht ernährt, indem er langfristig nicht all die benötigten Nähr- und Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente erhält die der Körper benötigt, entstehen Krankheiten. Nicht nur die Krankheit selbst sondern damit bedingt auch eventuell benötigte Medikamente können sich negativ auf die Lebenserwartung auswirken, da diese die Leber und die Nieren belasten. Somit kann eine gesunde und artgerechte Ernährung  die Lebenserwartung eines Hundes definitiv positiv beeinflussen.

Gibt es Hundefutter gegen Durchfall?

Als Hundebesitzer sollte man während des Durchfalls des Hundes darauf achten, dass der Hund bestenfalls getreidefreies Futter mit hochwertigen, d. h. gut verdaulichen Proteinen (z. B. mageres Muskelfleisch, Erbsenprotein) zu sich nimmt. Außerdem kann Hundefutter mit erhöhtem Rohfasergehalt dabei helfen, den Durchfall zu vermindern. Nach Absprache mit dem Tierarzt können auch probiotische Ergänzungsfuttermittel zum Futter dazugegeben werden, um die natürliche Darmflora zu fördern. Im Tierfachmarkt wie beim Tierarzt gibt es sogenannte Schonkost für Hunde zu kaufen, die bei Durchfall empfohlen wird. Diese enthält leicht verdauliche Inhaltsstoffe und einen erhöhten Elektrolytgehalt, um den durch den Durchfall bedingten Elektrolytverlust des Hundes auszugleichen. Durchfall kann verschiedenste Ursachen haben und sollte in schwerwiegenden und langanhaltenden Fällen vom Tierarzt untersucht werden.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.08.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021