Nierendiät beim Hund

Als sogenannte Nierendiät wird eine Ernährung des Hundes bezeichnet, die die Nieren entlasten soll.
Bei bestimmten Krankheiten – wie beispielsweise einer Niereninsuffizienz – ist es wichtig, dass das Tier nur bestimmte Nahrungsmittel frisst. Andere Nahrungsmittel hingegen wirken sich kontraproduktiv auf die Erkrankung aus. Welche Nahrungsmittel das genau sind, wird im Folgenden aufgeführt. Um dem Besitzer die richtige Ernährung des Tieres jedoch etwas einfacher zu gestalten, gibt es spezielles „Nieren“-Futter von großen Tierfuttermarken.
Wichtig ist allerdings, dass der Besitzer dem Tier nicht im Alleingang dieses spezielle Futter anbietet. Es sollte eine vorherige Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen. Dieser wird den Besitzer dann, sollte es der Fall sein, zunächst über die Erkrankung der Nieren sowie im Weiteren über eine nötige Ernährungsumstellung aufklären.

Gründe für eine Nierendiät beim Hund

Eine Nierendiät ist erforderlich, wenn die Nieren überlastet sind und nicht in ihrer gewohnten Weise funktionieren - dies kann eine oder beide Nieren betreffen.

An dieser Stelle ist es sinnvoll sich einmal kurz klarzumachen, was überhaupt die Aufgabe der Nieren ist. Die Nieren sind Ausscheidungsorgane, an denen eine große Menge Blut „untersucht“ wird. Stoffe, die der Körper nicht benötigt und die sich im Blut befinden, werden dann in vielen kleinen Schritten gefiltert und letztendlich mit dem Harn ausgeschieden. Wenn diese, für den Körper sehr wichtige, Funktion der Filtration gestört ist, sammeln sich Stoffe im Blut an, die dort nicht hingehören. Dies ist der Fall bei einer Niereninsuffizienz.

Die Gründe für dieses Nierenversagen können vielfältig sein. Beispielsweise Autoimmunkrankheiten, Zysten oder Entzündungen können zu einer gestörten Nierenfunktion beitragen. In diesen Fällen kann vom Tierarzt zu einer Nierendiät geraten werden.

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Grundregeln

Die wichtigste Grundregel ist, dass eine „Nierendiät“ nur dann durchgeführt wird, wenn das Tier auch tatsächlich an einer Nierenerkrankung leidet, die vom Tierarzt festgestellt wurde. Auch sollte der Tierarzt dieses spezielle Nierenfutter explizit empfohlen und die Menge sowie die Zeiten der Fütterung mit dem Besitzer besprochen haben, bevor dieses gefüttert wird. Wird das Futter ohne tierärztliche Indikation gefüttert, kann dies die Krankheitssymptome unter Umständen sogar verschlechtern.

Ist die erste Grundregel abgehakt gibt es weitere Regeln. Diese betreffen zum einen die Futterration, die das Tier bekommt. Diese richtet sich nach dem Körpergewicht des Hundes sowie danach, ob der Hund zu dünn, normalgewichtig oder zu dick ist. Eine Nahrungsumstellung erfolgt zudem in mehreren Schritten. Diese kann beispielsweise über eine Woche erfolgen  – von zu Beginn einem Viertel an neuem Futter bis hin zu der kompletten Portion bestehend aus Nierenfutter.
Aber auch das Füttern von ausschließlich Nierenfutter ist eine wichtige Grundregel, die es zu beachten gilt. Ist die Nierenerkrankung chronisch, ist sogar eine lebenslange Fütterung des speziellen Futters nötig.

Diese Nahrungsmittel sind erlaubt

Bevor auf die einzelnen Nahrungsmittel eingegangen wird, kommen wir zu einem kurzen Abriss dessen, was das spezielle Nieren-Futter dem Tier „liefern“ soll.

Wichtig ist hierbei zunächst, dass das Futter vom Tier genauso gut aufgenommen wird, wie gewöhnliches Hundefutter. Hunde, die an einer Niereninsuffizienz leiden, magern nämlich oft ab. Um dem entgegen zu wirken, sollte das Nierenfutter sehr schmackhaft und vor allem auch leicht zu kauen sein. Da es im Zusammenhang mit der Erkrankung zu einer Übersäuerung des Körpers kommen kann, wirken die Inhaltstoffe basisch.
Ein genau bestimmter Gehalt an Proteinen ist ebenfalls sehr wichtig, um die Niere zu entlasten. Dies ist wichtig, damit das Blut nicht mit sogenannten „harnpflichten“ Stoffen verunreinigt wird. Auch Antioxidantien können im Futter enthalten sein, um den Körper des Tieres vor freien Radikalen zu schützen. Das bedeutet für das Futter des Hundes, dass dieses aus sehr hochwertigem Muskelfleisch besteht. Auf bindegewebiges Fleisch sollte verzichtet werden. Auch hochwertige Fette und Öle können verwendet werden. Natrium und Phosphor sollten möglichst wenig im Futter enthalten sein.

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Diese Nahrungsmittel sind nicht erlaubt

Wie bereits aufgeführt gibt es Nahrungsmittelinhaltsstoffe, die einem Hund mit einer Nierenerkrankung nicht gut tun. Das liegt daran, dass sie die Funktionsstörung der Niere nicht „beachten“ und diese nicht ent- sondern zusätzlich belasten.

Ungünstig sind beispielsweise Elektrolyte wie Natrium und Phosphor, die dafür sorgen, dass der Blutdruck steigt und die ohnehin schon geschädigten Nieren diesem Druck auch noch standhalten müssen. Auch Proteine sollten deshalb nur in bestimmten Mengen im Futter vorkommen. Das liegt daran, dass zu viele Proteine die Nieren ebenfalls belasten.
Wichtig für den Besitzer ist außerdem zu wissen, dass bei einer Nierendiät auch auf kleine Snacks und Leckerlis verzichtet werden sollte, die nicht der speziellen Nierendiät entsprechen.
Nassfutter soll ebenfalls besser für nierenkranke Hunde geeignet sein als Trockenfutter. Ein Gespräch mit dem Tierarzt steht jedoch an erster Stelle. Dieser kann die Fragen des Besitzers genau auf den Hund speziell abgestimmt beantworten. Je nachdem welche Nierenerkrankung vorliegt, so kann eine unterschiedliche Fütterung hilfreich sein.

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Nierendiätfutter selbst machen

Je nach Körpergewicht des Hundes variiert der Tagesbedarf des Hundes.

Als Grundlage dienen jedoch bei allen Rezepten Fleisch oder Fisch insbesondere Muskelfleisch sowie weich gekochte Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Nudeln oder Reis. Die Kohlenhydrate dienen der Reduktion von nierenbelastendem Protein und stellen somit eine alternative Energiequelle dar. Auch Gemüse, Obst und hochwertige Öle dürfen für eine ausgeglichene Ernährung nicht fehlen.
Es finden sich im internet diverse Rezepte allerdings ist zu beachten, dass nicht alle eine optimale Versorgung des Hundes garantieren. Aus diesem Grund sollte auch bei der Selbstherstellung des Futters eine Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen.

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Diese Hundefutter sind für eine Nierendiät geeignet

Wichtig für ein Diätfuttermittel ist es, dass es dem Tier trotzdem schmeckt.
Es sollte sich hierbei außerdem möglichst um ein Nassfutter handeln. Dieses sollte leicht zu kauen sein und die Nieren, wie bereits genannt, entlasten. Verschiedene Futtermittelhersteller haben spezielle Nierendiätfutter im Angebot. Diese setzen sich zum Teil aus unterschiedlichen Inhaltsstoffen zusammen. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Hund das Futter bekommt, welches er gerne frisst. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass dieses keine Inhaltsstoffe enthält, die für die Nieren zusätzlich schädlich sind.

Animonda

Der Futtermittelhersteller „Animonda“ mit Sitz in Bad Rothenfelde beispielsweise bietet, auf einer sehr ausführlich gestalteten Internetseite, neben Beratung und Wissen auch verschiedene Futtersorten für Hunde an. Diese sind speziell auf bestimmte Krankheitsbilder zugeschnitten.

Für Hunde, die an einer Niereninsuffizienz leiden, gibt es ebenfalls ein spezielles Futter. Empfohlen wird dort ein extra Nierenfutter (Integra Protect) mit Huhn bzw. mit Rind. Dieses enthält weniger Proteine sowie einen reduzierten Phosphorgehalt. Beides sorgt dafür, dass die Niere entlastet wird. Getreide wird bei dieser Futtersorte komplett weggelassen. Aus diesem Grund können auch Hunde mit Unverträglichkeiten Getreide gegenüber dieses „Nierendiät“-Futter fressen. Sollte der Besitzer Fragen haben, so steht online die Tierärztin Frau Dr. Radicke zur Verfügung.

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Medica

Auch von der Marke „Petbalance Medica“ gibt es spezielles Futter für nierenkranke Hunde.
Dieses läuft unter dem Namen „Veterinary Diet“. Auch das Futter von Petbalance Medica weist einen niedrigen Phosphorgehalt auf, um die Nieren zu entlasten. Die Proteine sind ebenfalls genau auf die Erkrankung einer chronischen Niereninsuffizienz abgestimmt. Des Weiteren finden sich in diesem Futter Substanzen, die einer Ansäuerung entgegen wirken, sodass es nicht zur Entstehung von Harnsteinen kommt. Als Proteinquellen dienen sowohl Rind- als auch Hühnerfleisch.

Royal Canin

Eine sehr bekannte Tierfuttermarke ist beispielsweise Royal Canin.
Auch deren Internetseite ist sehr übersichtlich aufgebaut und bietet umfangreiche Produktempfehlungen, je nach Tierart aufgeteilt - in Hunde- und Katzenfutter. Neben Informationen zum Bereich „Gesundheit und Ernährung“ findet der Besitzer hier auch verschiedene Artikel zu den Bereichen „Hunderassen“, „ein neuer Hund“ sowie „Leben mit Hund“. Auch was die Fütterung bei einer Nierenerkrankung betrifft, wird der Besitzer im Sortiment fündig.
Dieses spezielle Nierendiätfutter nennt sich „renal“ und ist nur über den Tierarzt erhältlich. Auch das Futter von Royal Canin weist einen angepassten Proteingehalt und einen niedrigen Phosphoranteil auf. Es wird ebenfalls darauf geachtet, dass keine Übersäuerung eintritt. Reis sowie freie Radikale sind allerdings im Futter enthalten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.12.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021