Im Herzen befinden sich vier Klappen, die sich entsprechend des Blutstroms im Körper öffnen und schließen können. Erkranken diese Klappen kommt es entweder zu einer Stenose bei der die Klappen sich nicht mehr richtig öffnen oder zu einer Insuffizienz bei der die Klappen sich nicht mehr richtig schließen.
Die am häufigsten beim Hund auftretende Erkrankung ist die chronische degenerative Herzklappenerkrankung oder auch Endokardiose. Diese wird in 99% aller erworbenen Herzklappenerkrankungen beim Hund diagnostiziert.
Bei der Endokardiose handelt es sich um eine chronisch-degenerative Erkrankung. Das bedeutet, dass die Herzklappe über einen längeren Zeitraum immer mehr ihre Funktion verliert. Dabei verändert dich das Klappenkollagen und -elastin, das Material, aus dem die Herzklappe besteht.
Durch diese Veränderung entstehen Knötchen am Rand der Klappe, wodurch diese immer weiter verdickt und versteift Als Folge kommt es zu Verkalkungen und Einblutungen in die Herzklappe, die schließlich zu Narben, Formveränderungen und Verkleinerung der Klappe führen.
Die Ursache für die Veränderung des Klappenmaterials ist bisher unbekannt. Die so veränderte Klappe kann nicht mehr richtig schließen, was zu Herzproblemen führt. Am häufigsten betroffen ist die Mitralklappe.
Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Die Herzschwäche des Hundes.
Die Herzklappenerkrankung führt in der Regel zu einem Herzgeräusch. Das bedeutet, dass der Tierarzt beim Abhören des Herzens mit einem Stethoskop ein zusätzliches Geräusch wahrnimmt. Dies kann zum Beispiel in einer Routineuntersuchung auffallen.
Wird der Hund beim Tierarzt bereits mit Symptomen wie dem Husten vorgestellt, kann er auf einem Röntgenbild des Brustkorbs eine Stauungsinsuffizienz identifizieren. Die Pumpleistung des Herzens ist vermindert, wodurch sich das Blut nicht mehr ausgeworfen werden kann und sich staaut.
Im Röntgenbild beurteilt man die Größe und die Form des Herzens sowie den Stammbronchus und die Lungenvene. Auch die Lunge wird mitbeurteilt.
Bei einer Endokardiose der Mitralklappen schließt sich die Klappe nicht mehr korrekt und es kommt zu einem Blutrückstau in den linken Herzvorhof und in die Lunge. Dadurch dehnt sich der Vorhof und drückt auf den Stammbronchus, einen Teil der Luftleitenden Wege. Das führt zu Atemwegserkrankungen mit trockenem Reizhusten. Der Hund atmet sowohl unter Anstrengung als auch in Ruhe verschärft oder bekommt kaum Luft (Dyspnoe).
Liegt die Erkrankung bereits über einen längeren Zeitraum vor, kommt es zusätzlich zu einer Belastung des rechten Vorhofs mit Symptomen einer sogenannten Rechtsherzinsuffizienz.
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Oft fallen Herzerkrankungen bei Routineuntersuchungen auf. Vor jeder Impfung beispielsweise hört der Tierarzt Herz und Lunge mit einem Stethoskop ab. Dabei können Symptome wie schwerfällige Atmung oder Herzgeräusche auffallen.
Tritt über einen längeren Zeitraum typischer trockener Reizhusten oder Atemnot auf, sollten Sie einen Tierarzt aussuchen, um die Ursache abzuklären.
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Da es sich um eine degenerative Erkrankung handelt, ist eine Heilung der Mitralklappeninsuffizienz nicht möglich. Die Therapie versucht die Lebensqualität des Hundes so hoch wie möglich zu halten. Eine chirurgische Behandlung ist nur an sehr wenigen Institutionen möglich.
Ziel der Therapie ist es die Volumenüberladung zu reduzieren und das Herzauswurfvermögen zu verbessern. Dies kann durch eine Kombination der Medikamente Furosemid, Pimobendan und einem ACE-Hemmer geschehen. Spironolacton wird neuerdings zusätzlich verabreicht, da es eine antifibrotische Wirkung zeigt.
Weißdorn sorgt für eine gute Durchblutung der Herzkranzgefäße und damit zu einem besseren Ausnutzen des transportierten Sauerstoffs. Er bewirkt ein gleichmäßiges Arbeiten des Herzens. Damit ist der Weißdorn unter anderem bei Erkrankungen, die zu einer Herzinsuffizienz führen sinnvoll.
Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde dürfen Weißdorn zu sich nehmen. Die getrockneten Blätter können als Tee ausgebrüht werden und der Sud lauwarm bis kalt angeboten werden oder unter das Futter gemischt werden.
Ein bei Herzinsuffizienzen bewährtes Mittel ist Digitalis, der Fingerhut, aus dem auch das Medikament Digoxin gewonnen wird. Fingerhut wirkt als Herzglykosid, welches die Auswurfkraft des Herzens erhöht und die Herzfrequenz senkt, sodass das Herz genug Zeit bekommt, um kräftig zu schlagen.
Außerdem für Herzerkrankungen sinnvoll erwiesen haben sich Arnika, Crataegus, Adonis verneralis, Cactus und Kalmia latifolia.
Oft ist ein Hund mit Herzgeräusch noch symptomlos und die Diagnose wird nur zufällig bei einer Routineuntersuchung gestellt. Die Prognose ist abhängig vom Krankheitsstadium und der Geschwindigkeit des Fortschreitens.
Mit einer Herzklappenerkrankung können Hunde jahrelang ohne Symptome leben. Prägen sich bereits Symptome aus, ist dies ein Zeichen für ein weiter fortgeschrittenes Krankheitsstadium. Vor allem bei schwerwiegenden Symptomen, die die Lunge betreffen sinkt die Prognose auf eine Lebenserwartung von unter einem Jahr.
Die Kosten für die Behandlung einer Herzklappenerkrankung sind abhängig von der jeweiligen Therapie. Die verschiedenen Medikamente können entweder einzeln oder in Kombination gegeben werden und die Dosierung hängt ab von Schweregrad der Erkrankung und Körpergewicht des Hundes. Entsprechend lange halten die verschiedenen Packungen der einzelnen Präparate.
Eine Packung Pimobendan mit 100 Tabletten mit 1,25mg kostet etwa 35€. Es wird dosiert mit 2x täglich 1,25-2,5mg. Furosemid kostet etwa 15€ bei 100 Tabletten mit 40mg. Es wird je nach Gewicht und Krankheitsstand etwa eine Tablette pro Tag gegeben. ACE Hemmer sind preislich entsprechend. Spironolacton kostet bei 100 Tabletten mit 50mg etwa 20€ und wird in einer Dosierung von 0,5-2mg pro Kilogramm Körpergewicht 2x täglich gegeben.
Alle diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und sollten in der Dosierung und Kombination streng nach Vorgabe Ihres Tierarztes verabreicht werden!
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