Der Hund ist bekannt als bester Freund und stetiger Begleiter der Menschen.
Entschließt man sich dazu, einen Hund bei sich aufzunehmen, möchte man ihn natürlich am liebsten überall hin mitnehmen.
Im Alltag stellt sich daher oft die Frage, in wie weit sich dieser Wunsch tatsächlich umsetzen lässt.
Im Folgenden wird die zentrale Frage geklärt, ob und wie man seinen geliebten Vierbeiner auch beim Essen gehen und Kaffee trinken in seiner Nähe haben kann.
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Damit man einen Hund problemlos mit ins Restaurant oder Café nehmen kann, sollte der Hund einige Grundvoraussetzungen erfüllen.
Am wichtigsten ist, dass er anderen Menschen und Hunden gegenüber aufgeschlossen und weder aggressiv noch übermäßig ängstlich ist.
Hat der Hund ein größeres Verhaltensproblem dieser Art, sollte man das zuerst mit einem Hundetrainer angehen und lösen, bevor man seinen Hund mit größeren Menschenmassen auf engem Raum konfrontiert, da er sonst eine Gefährdung für andere darstellen kann.
Zudem wird ein sehr ängstlicher Hund stark leiden, wenn er stundenlang in einer lauten Gaststätte unter dem Tisch sitzen muss und sich womöglich noch viele Tage danach komisch verhalten.
Hat man hingegen einen freundlichen und aufgeschlossenen Hund zu Hause, sollte auch dieser aus Rücksicht auf die anderen Gäste erst einige Grundregeln beherrschen, bevor er zusammen mit Herrchen und/oder Frauchen gastronomische Einrichtungen besuchen darf.
Die drei grundlegenden Kommandos sind hierbei: Sitz bzw. Platz und Bleib.
Zudem sollte der Hund an einer Stelle möglichst unterhalb des Tisches bleiben, damit er nicht die Gänge blockiert und zur Stolperfalle wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lautstärke.
Ein leiser Hund stört meist niemanden.
Sollte der Hund einmal bellen, ist das für die Mehrheit der Bevölkerung auch kein Problem.
Kläfft ein Hund jedoch alles und jeden pausenlos an, hindert das wohl selbst die größten Hundeliebhaber daran, ihren Kaffee zu genießen.
Auch dieses Problem sollte man mit (s)einem Hundetrainer angehen.
Das wichtigste hierbei ist, die Ursache für das ständige Bellen zu finden und dieser entgegenzuwirken.
Beachte: nicht alle Hunde sind gleich und nur weil etwas beim Hund der Nachbarn geholfen hat, muss es nicht unbedingt auch bei deinem Hund funktionieren.
Es kann zwar sein, dass man das Bellen innerhalb kürzester Zeit in den Griff bekommt, allerdings kann auch monatelanges hartes Training erforderlich sein.
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Bevor ich mit meinem Vierbeiner in ein Restaurant oder Café gehe, sollte ich mit ihm spazieren gegangen sein oder draußen gespielt haben.
Er sollte einerseits körperlich und geistig ausgelastet sein, andererseits auch sein Geschäft verrichtet haben.
Zudem kann man den Hund vorab füttern, damit man ihm später guten Gewissens das Betteln untersagen kann. Auch ausreichend Trinkwasser ist gerade in den heißen Sommermonaten sehr wichtig, auch wenn viele Cafés Schälchen mit Wasser für Hunde bereitstellen, sollte er nach dem Gassi gehen und toben definitiv noch etwas zu trinken bekommen.
Ist der Hund sehr dreckig oder stinkt besonders stark, weil er sich beispielsweise in Kadavern gewälzt hat, sollte man außerdem je nach Verdreckungsgrad das Fell ausbürsten oder gar waschen und die Pfötchen sauber machen.
Kein Restaurant erwartet duftende Hunde mit Schleifen im Fell, allerdings ist es nicht nur unhöflich, einen Hund mitzubringen, der übermäßig viel Dreck verliert und Pfotenabdrücke hinterlässt, sondern kann sogar zum Rausschmiss führen.
Je nach Hund kann es auch helfen, eine weiche Decke von zu Hause mitzubringen, auf die sich der Hund legen kann. Gerade an kälteren Tagen oder generell bei älteren Hunden, die Probleme mit den Gelenken haben, ist es einfach unangenehm, sich auf den harten Boden zu legen. Kein Wunder also, wenn der Hund trotz guter Erziehung unter diesen Umständen partout nicht unter dem Tisch liegen bleiben möchte oder nicht aufhört zu winseln.
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Auch wenn Hunde in den meisten Restaurants und Cafés in Deutschland erlaubt sind, gibt es doch einige Ausnahmen. So sind sie zum Beispiel in Fastfoodketten wie McDonalds und Burger King, sowie in den meisten türkischen bzw. arabischen Restaurants nicht erwünscht.
Auch wenn es in dem ausgewählten Restaurant eine offene Küche gibt, sind mindestens in dem Raum mit der offenen Küche Hunde verboten.
In Deutschland kann man Hunde gegen eine Reinigungsgebühr sogar mit in Hotelzimmer nehmen.
In manchen anderen Ländern wie Indien dürfen Hunde beispielsweise nicht mit in Hotels, worüber man sich vor einem Indienurlaub im Klaren sein sollte.
Aus hygienischen Gründen sind Hunde in Supermärkten und Krankenhäusern grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmen hiervon können Hospize oder andere Einrichtungen für schwer kranke Menschen sein.
Hier sind Therapiehunde oder auch Besucherhunde meist erwünscht.
Mit einem Anruf kann man die genaue Sachlage in der betreffenden Einrichtung vorher abklären.
Ebenso dürfen Hunde nicht mit zur Schule gebracht werden.
Thementage oder Assistenz- bzw. Therapiehunde von eingeschränkten Kindern bilden die Ausnahme.
In Universitäten dürfen Hunde an manchen Vorlesungen teilnehmen.
Solange es kein Hundeverbot im gesamten Gebäude gibt, entscheidet der Dozent.
Auch in Kirchen darf man keine Hunde mitnehmen.
Sehr kleine Hunde darf man bei Kirchenbesichtigungen jedoch manchmal auf dem Arm mitnehmen, wenn man vorab freundlich fragt.
Ob Hunde ein Restaurant oder Café betreten dürfen, entscheidet letzten Endes der Besitzer in seiner Hausordnung, sofern es keine gesetzlichen Hygieneverordnungen gibt (z.B. Bei einer offenen Küche), die über dem Hausrecht steht.
Ist man sich nicht sicher, ob man seinen Hund mitnehmen darf, kann man meist einfach anrufen oder auf der Website nachschauen.
Auf keinen Fall sollte man seinen Hund trotz Verbot mitbringen, besser ist es, man sucht sich einfach eine andere Location aus,in der Hunde erlaubt sind.
In türkischen Restaurants sind Hunde zwar meist nicht erlaubt, vorher freundlich fragen führt jedoch sehr oft dazu, dass der geliebter Vierbeiner dennoch mitkommen darf, wenn man einen Tisch draußen oder am Rand nimmt und der Hund brav unter dem Tisch bleibt.
Bei einem Restaurantbesuch sind Hunde grundsätzlich an einer kurzen Leine zu führen.
Der Radius sollte so klein sein, dass sie nicht zu anderen Gästen laufen können, aber gleichzeitig groß genug, dass der Hund nicht gewürgt wird oder seine Position nicht verändern kann.
Hört der Hund perfekt, geht bei Fuß und bleibt still und leise an seinem Platz unter dem Tisch liegen, haben einige Hundehalter ihren Hund auch einfach frei neben sich.
Das ist meistens auch kein Problem, zur Sicherheit sollte man am besten aber immer eine Leine dabeihaben, falls man dennoch gebeten wird, seinen Hund anzuleinen.
Alles andere wäre rücksichtslos und unhöflich.
An heißen Tagen oder bei längeren Ausflügen darf man auch Trinkwasser für seinen Vierbeiner nicht vergessen.
Auch wenn in den meisten Cafés und Restaurants zwar Wassernäpfchen für Hunde bereitstehen, sicher ist sicher.
Für diesen Zweck werden verschiedene Wasserflaschen mit integrierten Schalen im Handel angeboten.
Man kann aber auch einfach eine leere Flasche mit Leitungswasser füllen und ein Schälchen mitnehmen.
Auch Leckerlis kann man einpacken, um den Hund gerade in der Anfangsphase zu belohnen, wenn er brav „Platz“ macht.
Zudem bietet es sich – gerade bei älteren Hunden oder kaltem und harten Steinboden, wenn man draußen sitzt – an, eine weiche Decke mitzunehmen.
Weitere Vorteile der Decke sind, dass der Hund zum einen einen festen Platz zugewiesen bekommt, nämlich immer da, wo die Decke gerade liegt.
Zum anderen kann man mit der Decke natürlich auch toll zu Hause und an allen anderen Orten üben, auf dem Platz zu bleiben.
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Bezüglich der anderen Menschen, denen man in Restaurants und Cafés zwangsläufig begegnet, ist es grundsätzlich nicht verkehrt immer im Hinterkopf zu behalten, dass nicht jeder Hunde so sehr liebt, wie man selbst es vielleicht tut.
Nicht jeder mag Hunde, das sollte man berücksichtigen.
Wird man gebeten, den Hund wegzunehmen, wenn dieser freudig andere Gäste begrüßt, muss man dieser Bitte auch nachkommen.
Schließlich gibt es neben den Leuten, die keine Hunde mögen, auch zahlreiche Menschen mit Allergie.
Nicht selten kommt es zudem vor, dass jemand Angst vor dem großen, ungestümen Vierbeiner hat.
Nach dem hoffentlich erfolgreichen Restaurant- oder Café-Besuch ist es wichtig, den Hund zu loben.
Am besten einfach so, wie es der Hund aus seinem normalen Training gewöhnt ist: egal ob Streicheln, Ansprechen oder Leckerlis.
Hauptsache er versteht, dass er etwas richtig gemacht hat und verknüpft das Essen gehen mit einem positiven Erlebnis.
Abschließend sollte man nochmal ausgiebig spazieren gehen oder spielen und toben, damit die Fellnase die ganze Energie loswerden kann, die sich durch das lange Stillhalten angestaut hat.
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