Wer einen Hund hält, ist auch für dessen Erziehung verantwortlich.
Hört der Hund nicht, wird es schnell teuer und gefährlich.
Denn ein Hund, der nicht erzogen ist, läuft schnell einmal weg oder verletzt andere Hunde oder sogar Menschen.
Eine gute Erziehung ist daher unbedingt notwendig.
Lesen Sie auch, wie Sie Ihrem Hund wichtige, grundlegende Kommandos beibringen können:
So bringen Sie Ihrem Hund Kommandos bei!
Hunde sind Rudeltiere und wünschen sich daher von Natur aus eine klare Rangordnung in ihrem „Rudel“.
Für uns Menschen bedeutet dies, dass wir nicht nur der Freund und Partner unseres Hundes sind, sondern auch sein Rudel-Leittier und damit sein Chef.
Hört der Hund nicht, kann es sein, dass der Hund seinen Besitzer nicht als Leittier akzeptiert, ihn nicht beachtet oder nicht ernst nimmt.
Er ist dann oft abgelenkt und nicht fixiert auf den Besitzer, sodass Kommandos besonders dann, wenn es in der Umgebung spannend wird, nicht beachtet werden.
Bei alten Hunden kann die Ursache für das „nicht hören“ aber auch wirklich das „nichts hören“ sein.
Alte Hunde hören oft schlechter und werden sogar irgendwann taub.
Dazu kommt aber auch manchmal eine Demenz.
Demente Hunde realisieren ein Kommando oft nicht mehr so wie jüngere Hunde, sondern vergessen es direkt wieder oder ignorieren es.
Wie Ihnen eine Welpenerziehung gelingt, erfahren Sie im folgenden Artikel:
Die Welpenerziehung - So gelingt sie Ihnen
Wenn ein Hund immer auf den Besitzer gehört hat und dies plötzlich oder mit abnehmender Tendenz nicht mehr tut, kann dies verschiedene Ursachen haben.
Junge Hunde haben oft Spaß am Lernen von Kommandos und führen diese gerne aus, wohingegen sie, wenn sie älter werden, gerne auch mal ihre Grenzen austesten oder sich gerade mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife vermehrt für ihre Umgebung interessieren, sodass der Besitzer und seine Kommandos nicht mehr so interessant sind.
Wichtig ist es an dieser Stelle konsequent zu bleiben und den Hund gar nicht erst daran zu gewöhnen, dass es „okay“ ist, nicht zu hören.
Wechselt der Hund den Besitzer, ist es gut möglich, dass er bei dem vorherigen Besitzer immer gehört hat und es bei dem neuen Besitzer nicht mehr tut.
Dies liegt daran, dass der Hund zwar die Kommandos kennt, jedoch den anderen Menschen nicht als seinen Rudelleiter akzeptiert.
Auch bestimmte Ereignisse können dazu führen, dass der Hund immer oder nur in bestimmten Situationen, mit denen er zuvor keine Probleme hatte, nicht mehr hört, wenn er schlechte Erfahrungen gemacht hat oder auch die Erfahrung, dass er mit einem schlechten Benehmen durchkommt.
Schlechte Erfahrungen sind zum Beispiel ein Biss von einem anderen Hund, sodass der Hund in Folge in Gegenwart von anderen Hunden ängstlich oder aggressiv reagiert und weniger gut auf Kommandos hört.
Das häufigste Problem bei Hunden ist, dass sie nicht auf Kommandos reagieren.
Der Hund ist zwar mit Knistern einer Tüte zum Kommen zu animieren, hört jedoch nicht auf Zuruf seines Namens oder der Hund setzt sich, wenn man ihm auf den Hintern drückt, jedoch nicht auf das Kommando „Sitz“.
Um dem Hund beizubringen, dass er auf Kommandos hört, ist es wichtig, dass immer die gleichen Kommandos benutzt werden und diese zu Anfang mit einer Geste verbunden werden.
Denn Hunde verstehen den Inhalt unserer Worte nicht, sondern können lediglich den Klang eines Wortes mit einer Geste und damit mit dem Kommando verbinden.
Sinnvoll ist auch, Worte zu wählen, die sich nicht allzu ähnlich vom Klang her sind.
Erfahren Sie mehr über das Beibringen von Kommandos in unserem Artikel: So bringen Sie Ihrem Hund Kommandos bei
Das Kommando „Nein“ eignet sich für Situationen, in denen man den Hund tadeln möchte, wenn er zum Beispiel an der Leine zieht.
Wichtig ist gerade bei diesem Kommando, dass man nicht variiert zwischen „Nein“ und „Aus“ sondern sich für ein Kommando entscheidet und dieses durchzieht beziehungsweise die Situationen klar trennt, in denen man „Nein“ oder „Aus“ verwendet.
Es sollte laut und deutlich und dabei scharf ausgesprochen werden, damit der Hund realisiert, dass es darum geht, dass er etwas nicht darf.
Möchte man seinen Hund zu sich rufen, kann man ihn an seinen Namen gewöhnen.
Spricht man den Hund zunächst mit seinem Namen an und hat dann bereits dessen Aufmerksamkeit, kann man ihn danach mit dem Wort „Hier“ rufen und an seine Seite zeigen.
Das „Hier“ sollte dabei lockend und freundlich klingen.
Das Kommando „Aus“ hat einen ähnlichen Charakter wie das Kommando „Nein“.
Man kann „Nein“ auch verwenden, um ein unerwünschtes Verhalten, wie ein Ziehen an der Leine, zu unterbinden.
„Aus“ bezieht sich fast nur auf das Fallenlassen oder gar nicht erst ins Maul nehmen von unerwünschten Gegenständen oder auch Spielzeugen.
Dass der Hund das Kommando „Aus“ beherrscht ist besonders wichtig, da man dann den Hund zum Beispiel am Fressen von Giftködern hindern kann ohne direkt bei ihm sein zu müssen.
Lesen Sie nach, wie Sie mit Ihrem Hund ein Anti-Gift-Köder-Training machen können:
Anti-Gift-Köder-Training - Wie funktioniert das?
Um dem Hund beizubringen, auf einen Rückruf hin zu kommen, kann man das Verhalten nutzen, dass er Hund bereits zeigt.
Ist der Hund bereits auf dem Weg zu einem, kann man ihn rufen und mit seinem Namen und „Komm“ ansprechen.
Der Hund wird sehr wahrscheinlich weiter zu einem kommen, da er dies ja bereits vor hatte, und man kann den Hund dafür mit Leckerlis, Streicheleinheiten oder einem Lob belohnen.
Am besten ist es, das Rückrufen zunächst in einer Umgebung zu üben, wo der Hund wenig äußere Reize und Ablenkungen hat und auch nicht weg kann, also in der Wohnung, an der Leine und erst später ohne Leine in einem eingezäunten Bereich, bevor man dies ohne Leine im Wald versucht.
Man darf dabei keinesfalls ungeduldig werden und von dem eigentlichen Rückrufkommando abweichen.
Üben Sie auch, den Hund laufen zu lassen, ihn zurück zu rufen und dann wieder laufen zu lassen, damit der Hund das Rückrufen nicht zwangsläufig mit dem negativen Erlebnis nicht mehr frei laufen zu dürfen verbindet. Ein gutes Mittel zur Übung des Freilaufens und Rückrufens ist die Schleppleine, da diese die Möglichkeit bietet, den Hund weit von sich weg gehen zu lassen ohne ihm die Möglichkeit zu geben sich ganz zu verselbstständigen.
Lesen Sie mehr zum Rückruftraining unter: So trainiere ich den Rückruf meines Hundes am besten
Besonders wenn man den Hund von der Leine lassen möchte, ist es unbedingt notwendig, dass der Hund gut hört.
Üben Sie also alle Kommandos zunächst mit Leine und ohne Leine in einem eingezäunten Beriech bevor Sie das Risiko eingehen, dass der Hund im Wald stiften geht.
Es ist ohne Leine wichtig, den Hund immer wieder zu sich zu rufen und daran zu erinnern, dass er nicht allein unterwegs ist, sondern sich an den Weg, den sein Besitzer geht, halten muss.
Dies geht auch durch Apportierübungen.
Viele Hund hören in einer „sterilen“ langweiligen Umgebung makellos, doch kaum ist man in einer fremden Umgebung mit anderen Hunden scheint alle Erziehung vergessen.
Dass ein Hund in solchen Situationen abgelenkt ist, ist ganz normal.
Überfordern Sie den Hund daher nicht, sondern üben ganz gezielt die Kommandos auch in einer Umgebung mit steigender Menge von Ablenkungen.
Wichtig ist dabei vor allem, dass der Hund immer wieder auf Sie fixiert wird.
Dies funktioniert mit Leckerlies in einer Knistertüte oder einem Spielzeug.
Belohnen Sie den Hund, wenn er sich trotz der Ablenkung an Ihre Kommandos hält.
Tut er dies nicht, versuchen Sie die Ablenkungen zu minimieren und einen Schritt zurück zu gehen.
Übungen mit anderen Hunden, die in der Nähe aber angeleint sind und sich bereits gut benehmen, können helfen.
Wenn der Hund nicht hört, ist die Hundeschule sicherlich die beste Anlaufstelle.
Denn diese sind extra dafür da, sich Probleme in der Kommunikation zwischen Hund und Besitzer anzuschauen und mit Tipps und Übungen zu helfen.
In manchen Fällen ist es sicher sinnvoll, Einzelstunden bei einem Hundetrainer zu nehmen, der sich gezielt um Probleme kümmern kann.
In anderen Fällen macht es mehr Sinn in einer Gruppe zu trainieren, wenn der Hund lernen soll, sich nicht so schnell ablenken zu lassen.
Hundeschulen haben Trainer, die sich genau damit auskennen, wie Probleme zu lösen sind und außerdem eine Anlage, auf der man trainieren kann.
Erfahren Sie mehr über Hundeschulen und Hundetrainer in unseren Artikeln:
Die Hundeschule
Der Hundetrainer
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