Ein Hundetrainer kann von Hundebesitzern vielseitig einbezogen werden. Durch den Besuch einer Welpengruppe nach Anschaffung eines neuen Welpen, durch die Ausbildung im Bereich Mantrailing, Agility etc. oder auch bei verhaltensauffälligen Hunden, die ein extra für sie angepasstes Training benötigen.
Die Welpengruppe ist ein sehr wichtiger Bestandteil einer Entwicklung des Hundes. Hier lernt er spielerisch seine Grenzen kennen, übt sich im sozialen Hundekontakt und lernt erste Kommandos und die Zusammenarbeit mit seinem Besitzer kennen. Die Aufgabe des Hundetrainers besteht dabei im Zusammenstellen passender Gruppen, sodass kein Hundecharakter untergeht und die positive Entwicklung jedes einzelnen Welpen gefördert wird. Zudem sollte der Hundetrainer auch das Verhalten in gewisser Weise steuern, wie zum Beispiel den Besitzer auf Fehlverhalten des Hundes hinweisen oder Tipps zum individuellen Training geben.
Sollte im Laufe des Lebens auch Hundesport, wie Mantrailing oder Agility, zur Auswahl stehen, gibt es spezielle Hundetrainer, die auf die unterschiedlichen Sportarten festgelegt sind und hier vor allem die Kommunikation und Zusammenarbeit von Hund und Besitzer fördern.
Sollten bei einem Hund Verhaltensweisen auftreten, die von dem Besitzer unerwünscht sind oder eine Gefahr für den Hund oder Menschen bedeuten, so kann auch in diesem Falle ein Hundetrainer kontaktiert werden. Im Regelfall wird er sich das Problem in Einzelstunden in gewohnter Umgebung vornehmen und sollte hier vor Allem die Ursache des Problems erkennen können, um dann entsprechend einzugreifen.
Die Wahl eines Hundetrainers sollte sehr sorgfältig getroffen werden. Obwohl seit dem 1. August 2014 nicht mehr jeder Mensch ohne Weiteres seine Dienste als Hundetrainer anbieten darf, gibt es leider immer noch welche, die entweder kaum Erfahrung haben oder aber sehr fragwürdige Methoden anwenden.
Bei der Entscheidung helfen häufig Empfehlungen aus der Bekanntschaft oder von Gesprächen auf der Hundewiese. Zudem sollte jeder Hundetrainer Probestunden anbieten, bei dem er Interesse am Hund zeigt und zu spüren ist, dass er den Hund auch kennenlernen möchte z.B. Fragen stellt, den Hund testet etc. Im Endeffekt ist es wichtig, dass sich der Besitzer des Hundes mit dem Hundetrainer wohl und gut aufgehoben fühlt. Nur so kann eine vertrauensvolle Basis geschaffen werden, auf der der Hund ein adäquates Training bekommt.
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Die Kosten für einen Hundetrainer variieren je nach angebotener Leistung.
Eine Welpenstunde mit anderen Hunden zusammen liegt im Preisrahmen von 10€/ Stunde, wohingegen eine Einzelstunde und Training eher im Bereich von 40-50€/Stunden liegt.
Seit dem 1. August 2014 ist der Begriff „Hundetrainer“ geschützt.
In §11 des Tierschutzgesetzes ist seitdem geregelt, dass Hundetrainer zur anerkannten Ausübung eine Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes benötigen. Die Erlaubnis kann ausgestellt werden, wenn der Antragsteller über berufliche Erfahrung in einem verwandten Bereich verfügt (z.B. Tierpfleger/in, Tierarzthelfer/in) und in den vergangenen 5 Jahre keinen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz begangen hat.
Fehlt eine entsprechende Ausbildung oder Erfahrung, so sind externe Lerngänge, zum Beispiel an der IHK Potsdam oder der Landestierärztekammer Schleswig-Holstein möglich. Die Entscheidung, ob ein Antrag bewilligt wird, obliegt dem zuständigen Veterinäramt.
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Der Begriff des Hundetrainerscheins wird unterschiedlich benutzt.
Zum einen durch die alleinige Bemächtigung zur Ausbildung von Hunden. Dies kommt gleich mit einer Erlaubnis nach §11 des Tierschutzgesetzes. Anders ist es bei Vereinen, die gewisse Standards ihrer Hundetrainer garantieren wollen. Sie verlangen zur Ausübung des Trainings unter dem Namen des Vereins gewisse Qualifikationen, die durch theoretische und praktische Prüfungen nachgewiesen und als Hundetrainerschein ausgestellt werden. So hat aber zum Beispiel der DSV (Deutscher Sporthunde Verband) andere Auflagen und Fortbildungen als der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen).
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Die Arbeit des Hundetrainers richtet sich im wesentlichen nach den Problemen oder der Fragestellung, weshalb er überhaupt aufgesucht wird.
Allgemein sollte er zu aller erst den Hund in einer ruhigen Umgebung kennenlernen und beobachten. Nur so ist sein Verhalten einzuschätzen und die Probleme zu bewerten. Dem folgt meist eine Konfrontation mit problematischen Situationen. Hierbei sind kleinste Äußerungen, Schwanz- und Ohrstellung, Körperhaltung und vieles mehr entscheidend um die innere Lage des Hundes einzuschätzen und die Problematik zu sehen.
Die anschließende Therapie ist allerdings sehr unterschiedlich. Da es im Bereich des Hundetrainings sehr viele verschiedene Ansätze zur Behandlung des gleiches Problems gibt, sind auch die Methoden der einzelnen Trainer sehr unterschiedlich. Hierbei ist es wichtig, dass der Besitzer mit einbezogen wird und auch für zuhause Aufgaben bekommt, mit dem das Training auch ohne Beisein des Trainers voran geht. Der Besitzer sollte sich dabei immer wohl fühlen und die angebotenen Methoden auch unterstützen.
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Zubehör für einen Hundetrainer wird in der Regel nur benötigt, wenn spezielle Behandlungen erfolgen sollen oder Hundesport ausgeübt wird.
Zum Mantrailing oder Agility werden gerne spezielle Geschirre benutzt, wohingegen bei normaler Welpenerziehung andere Dinge, wie Spielzeuge oder Futterdummys zum Einsatz kommen. Der Fantasie was Trainingsgeräte und -methoden angeht ist nahezu unbegrenzt. Der Hundetrainer wird für den Fall einer Behandlung das nötige Zubehör mitteilen.
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