Wesenstest wird bei einem Hund gemacht, um zu überprüfen, ob er für die Öffentlichkeit und andere Hunde keine Gefahr darstellt. Dabei werden diverse Tests unter genauer Beobachtung eines Prüfers - i. d. R eines qualifizierten Tierarztes - durchgeführt. Wenn es eine ausreichende Punktzahl vom Hund erreicht wird, wird ein Gutachtem vom Prüfer erstellt und an die zuständige Behörde weitergeleitet. Die Kosten variieren je nach dem Bundesland sehr stark.
Der Wesenstest beim Hund dient dazu den Charakter, seine Nervenstärke und seine Zuverlässigkeit zu ermitteln. Es soll festgestellt werden, ob der Hund aggressiv ist und evtl. eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt.
Dabei werden verschiedenen mögliche Alltagssituationen nachgestellt. Ein Gutachter, i.d.R. ein Tierarzt, bewertet dann die Reaktion und das Verhalten des Hundes in der jeweiligen Situation. Der Hund muss eine gewisse Anzahl von Punkten erreichen, um den Test zu bestehen.
Bei erfolgreichem Abschluss erhält der Besitzer ein Gutachten darüber und kann sich bei der Behörde von einer Maulkorb- oder Leinenpflicht befreien lassen.
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Ein Wesenstest ist für sogenannte Listenhunde sinnvoll. Das ist eine Liste, die bestimmte Hunderassen aufzählt, die als potentiell gefährlich gelten. Diese Liste variiert von Bundesland zu Bundesland und schreibt beispielsweise eine Leinen- oder Maulkorbpflicht für diese Hunderassen vor.
Möchte man sich von den Auflagen befreien lassen, so ist ein bestandener Wesenstest nötig. Eine Verpflichtung zum Wesenstest kann auch erfolgen, wenn der Hund durch Aggressivität und Beißen in der Öffentlichkeit aufgefallen ist und dies zur Anzeige gekommen ist.
Auch bei Diensthunden (Polizei, Bundeswehr) kommt der Wesenstest zum Einsatz. Es ist wichtig die Charaktereigenschaften eines Diensthundes zu kennen, da er absolut zuverlässig sein muss und mit den unterschiedlichsten Stresssituationen umgehen muss.
In Hundezuchten wird der Wesenstest ebenfalls durchgeführt. Man möchte sicher gehen, dass mit einem starken und verlässlichen Charakter gezüchtet wird und man so den perfekten Begleiter für den Menschen züchtet.
Ziel des Wesenstests ist eine frühzeitige Erkennung von aggressivem Potential und der möglichen Gefahr, die von dem Hund in Zukunft ausgehen kann. Bei den gelisteten Hunderassen kann eine erblich bedingte Aggressivität getestet werden. Allerdings kann jeder Hund unter schlechten Haltungsbedingungen zur Gefahr für den Menschen und andere Tiere werden.
Das ist auch klar, dass über das zukünftige Verhalten eines Hundes keine Vorhersage gestellt werden kann. Zeigt ein gelisteter Hund allerdings schon beim Wesenstest eine gesteigerte Aggressivität ist davon auszugehen, dass dieser definitiv zur Gefährdung wird.
Es gibt verschiedene Wesenstests, allerdings ist der am besten entwickelte Test der niedersächsische Wesenstest für Hunde. Er besteht aus vier Bestandteilen:
Bei dem Test wird der Hund mit verschiedenen Situationen konfrontiert. Er wird beispielsweise von einem Fremden Menschen angeschrien und bedroht, an ihm laufen mehrere Jogger vorbei oder Leute mit Gehstöcken. Auch seine Reaktion auf Kinder und Behinderte Menschen wird getestet.
Die Verhaltensantwort auf Drohfixieren ist ebenfalls Bestandteil der Prüfung, dabei wird dem Hund von einer fremden Person in die Augen gestarrt. Außerdem legt eine fremde Person ihre Hand auf den Kopf und Rücken des Hundes, dabei handelt es sich um Rang anmaßende Gesten.
Ein hupendes Auto und Fahrradfahrer sollen auch an dem Hund vorbeifahren. Durch das Nachstellen einer Aufzugsituation wird ermittelt, wie der Hund in solch einer beengten Situation reagiert. Auch die Schussfestigkeit des Hundes wird geprüft. Schließlich wird das Verhalten des Hundes gegenüber fremden Rüden und Hündinnen getestet.
Der Gehorsam wird anhand von Kommandos des Besitzers bewertet. Beispielsweise soll er den Hund laufen lassen und anschließend zu sich rufen. Sitz und Platz müssen ebenfalls funktionieren und ein Spielzeug muss auf Kommando freigegeben werden. Das sind einige Beispiele, allerdings besteht der Test aus vielen weiteren Aufgaben.
Der Wesenstest wird von einem Tierarzt durchgeführt, der mehrere Fortbildungen in der Hundeverhaltenslehre absolviert hat. Der Tierarzt testet den Hund vor Beginn auf Beruhigungsmittel, um auszuschließen, dass der Hund ruhiggestellt wurde. Fallen dem Tierarzt sonstige Gesundheitliche Probleme auf, kann die Testdurchführung verweigert werden, falls die Prüfung eine zu große Belastung für den Hund darstellen würde.
Ist alles in Ordnung kann der Test beginnen. Besitzer und Hund müssen nun alle Aufgaben erfüllen, dabei muss jede Situation mindestens zweimal aufeinanderfolgend wiederholt werden.
Währenddessen wird der Hund genauestens vom Tierarzt beobachtet. Dieser notiert die Reaktion und das Ausdrucksverhalten des Hundes in der jeweiligen Situation. Auf die verschiedenen Aufgaben werden Punkte verteilt.
Das Ganze kann zusätzlich noch auf Video aufgezeichnet werden. Dadurch wird dem Tierarzt ermöglicht einzelne Abschnitte durch nochmaliges ansehen genauer beurteilen zu können.
Nachdem der Test beendet wurde erfährt der Hundehalter, ob sein Hund den Test bestanden hat oder nicht. Der Tierarzt erstellt ein mehrseitiges Gutachten und leitet dieses an die zuständige Behörde weiter. Die Behörde entscheidet anschließend, ob der Hund als ungefährlich anzusehen ist.
Nach dem Test wird ein Gutachten von dem Prüfer, also einem Tierarzt erstellt. Das Gutachten über den Wesenstest wird an die zuständige Behörde weitergeleitet und dort wird dann entschieden, ob der Hund als ungefährlich gilt.
Ist der Test bestanden und der Hund als unbedenklich eingestuft, kann das Tier von einer Maulkorb- und Leinenpflicht befreit werden.
Gilt er allerdings als nicht bestanden, so gelten weiterhin die vorgeschriebenen Pflichten, wie vor dem Test. Im Extremfall kann der Hund sogar von der Behörde beschlagnahmt werden.
Für gelistete Hunde / Kampfhunde müssen meist höhere Steuern bezahlt werden, als für andere Hunde. Ein positiver Wesenstest kann unter Umständen dazu führen, dass man von der Kampfhundesteuer befreit wird und die einfache, wesentlich günstigere Hundesteuer bezahlen darf.
Allerdings ist das nicht in jedem Bundesland der Fall. In vielen Bundesländern ändert sich mit bestandenem Wesenstest trotzdem nichts an der Hundesteuer. Ein Wesenstest kann maximal einmal wiederholt werden. In Hessen muss der Test nach einmaligem bestehen nach vier Jahren wiederholt werden.
Die kosten für einen Wesenstest variieren von Bundesland zu Bundesland sehr stark. In Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg kann man den Test bereits für 90€ machen. Das Gutachten kostet nochmals 10€. In Niedersachsen bezahlt man für den Test einschließlich des Gutachtens 400€. In Darmstadt werden 125€ bis 150€ verlangt.
Am besten erkundigt man sich vorher in dem entsprechenden Bundesland über die Kosten und Durchführung. Möchte man sich optimal auf die Prüfung vorbereiten, empfiehlt es sich außerdem eine Hundeschule, die Erfahrung mit den Wesenstest Anforderungen hat, zu besuchen.
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