Tierheime sind Einrichtungen, die halterlose Tiere aufnehmen und weitervermitteln. Hundeliebhaber, die einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen möchten, werden von den Tierheimmitarbeitern beraten, die die Hunde gut kennen und entsprechend bei der Auswahl helfen können.
Ein Tierheim ist eine Einrichtung, in der Heim- und Haustiere untergebracht werden, die gefunden wurden und keinem Halter zugeordnet werden können, oder von ihrem Halter aus irgendeinem Grund nicht weiter versorgt werden können. Hier werden Sie einzeln oder in Gruppen untergebracht und mit allem nötigen, wie Wasser und Futter, aber auch medizinisch, versorgt. Häufig werden die Tierheime von Tierschutzorganisationen betrieben. Langfristiges Ziel ist es, die Tiere in ein neues Zuhause zu vermitteln.
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Zuerst sollten Sie sich überlegen, welche Hunderasse am besten zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt. Dabei sind Überlegungen zu Größe, Alter, Geschlecht oder gewünschten Freizeitaktivitäten wichtig (z.B. Sport, Begleittier, oder aber ein Platz für den Lebensabend ein alten Tieres). Auch sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken um den Alltag machen (gibt es weitere Tiere im Haushalt, wie wird das Tier während der Arbeitszeit, im Urlaub oder bei Krankheit untergebracht?). Mit diesen Vorstellungen können Sie dann in einem Tierheim vorstellig werden.
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Häufig bieten Tierheime auch eine kurze Übersicht der einsitzenden Tiere im Internet an, wo sie sich vorher schon einmal ausgiebig informieren können. Wenn Sie sich für ein Tierheim entschieden haben, machen Sie am besten einen Termin mit einem Tierheimmitarbeiter aus, dieser kann sich dann auf Sie und Ihre Wünsche vorbereiten und sich Zeit nehmen. Häufig können Sie hier auch schon erste Vorstellungen und Wünsche äußern. Der Mitarbeiter kennt die Tiere sehr genau und kann Sie ausführlich über ihre Eigenschaften und Anforderungen im neuen Zuhause aufklären und wird Ihnen die Tiere zeigen, die für Sie am ehesten in Frage kommen.
Wenn Sie eine engere Auswahl getroffen haben oder die Wahl auf ein bestimmtes Tier gefallen ist, können Sie sich normalerweise in einem gesonderten Raum oder auf einer Freilauffläche innerhalb des Tierheims näher mit dem Tier beschäftigen und es besser kennen lernen. Wenn Sie ein gutes Gefühl haben, werden mit Ihnen weitere Besuchstermine besprochen (die Anzahl ist abhängig vom Tierheim und kann sehr stark variieren), bei Hunden haben Sie früher oder später meist die Möglichkeit auch außerhalb des Geländes eine größere Gassirunde zu drehen oder den Hund für einen halben oder ganzen Tag probeweise mit nach Hause zu nehmen.
Bei schwierigen Hunden können Sie häufig auch Unterstützung und erste Trainingseinheiten von einem Hundetrainer erhalten. Sind Sie sicher, dass das Tier zu Ihnen passt, und haben die Tierheimangestellten einen guten Eindruck, verabreden Sie einen Termin um das Tier endgültig mitzunehmen. Sie erhalten dann die Abgabeunterlagen inklusive EU-Heimtierausweis.
Einige Tierheime machen außerdem einen Hausbesuch, bevor Sie das Tier letztendlich in die Obhut des neuen Besitzers geben.
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Die Tiere im Tierheim werden normalerweise gegen einen Schutzvertrag und Zahlung einer festgesetzte Schutzgebühr abgegeben, die je nach Tierart und teilweise auch nach Rasse (z.B. sogenannte Listenhunde) sehr stark variieren kann. So liegen die Preise für Hunde je nach Rasse bei ungefähr 250 Euro aufwärts. Alte oder kranke Tiere werden von einigen Tierheimen für eine niedrigere Schutzgebühr vermittelt, in einigen Fällen werden die neuen Tierhalter darüber hinaus bei hohen Krankheits- oder Medikamentenkosten für die Tiere zusätzlich unterstützt.
Je nach Region kann es zu starken Schwankungen der Gebühren kommen, häufig liegen sie in Einzugsgebieten von Großstädten deutlich höher als in ländlichen Gebieten.
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Prinzipiell haben Sie bei der Auswahl eines Hundes aus dem Tierheim Mitspracherecht. Denn der neue Mitbewohner soll ihnen ja auch gefallen. Allerdings sind das Aussehen und der Charakter zweierlei verschiedene Bereiche. Die Tierheimmitarbeiter kennen ihre Tiere meist sehr genau und können am besten einschätzen, ob das von Ihnen ausgewählte Tier auch wirklich zu Ihnen passt. Denn diese Vermittlung soll von Dauer sein und für Sie als neuer Besitzer und vor allem auch für den Hund soll es nach Möglichkeit ein lebenslanges Zuhause darstellen. Sollte das anvisierte Tier nicht zu Ihnen passen, werden Ihnen die Tierheimmitarbeiter eine passende Alternative vorschlagen.
Wenn Sie als Tierhalter langfristig nicht mehr in der Lage sind, das Ihnen anvertraute Tier adäquat zu versorgen, und auch keine Möglichkeit haben, es privat in ein neues Zuhause zu vermitteln, ist es die beste Entscheidung, das Tier in einem Tierheim abzugeben. Hier wird sich um das Wohl des Tieres gekümmert und ein neuer passender Besitzer gefunden.
Am besten rufen Sie im Tierheim an und melden sich an, bevor Sie kommen, denn dann können Sie vorab schon klären, ob überhaupt ein freier Platz vorhanden ist. Die Tierheimmitarbeiter können dann schon alles vorbereiten. Häufig werden aus Platzgründen auch nur Tiere aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet aufgenommen. Das Tier muss vom Besitzer selbst abgegeben werden, ein Überbringer benötigt in der Regel eine Vollmacht.
Sie sollten außerdem eine kleine Zusammenstellung mit den wichtigsten Informationen zu Vorlieben, Abneigungen, bekannten Vorerkrankungen, benötigten Medikamenten, Unverträglichkeiten und Allergien usw. vorbereiten. Zusätzlich sollten Sie auch den Impfpass und/oder den EU-Heimtierausweis bereithalten. In einigen Tierheimen wird für die Aufnahme eines Tieres eine Aufnahmegebühr erhoben. Hierüber können Sie sich vorab telefonisch oder in vielen Fällen auch auf der Internetseite informieren.
Bei den Tieren im Tierheim handelt es sich sehr häufig um Mischlinge und nur relativ selten um reinrassige Tiere. Möchte man einen Rassehund haben, muss man im Tierheim Glück haben. Diese sind mit einigen rassebedingten Ausnahmen relativ schnell wieder vermittelt. Häufig ist auch nicht besonders viel von der Vorgeschichte des Tieres bekannt, sodass man zwar einiges während des Tierheimaufenthaltes herausfinden kann, jedoch auch nicht immer die Verhaltensweisen und Reaktionen vorhersagen kann. Bei Tieren aus dem Tierheim handelt es sich oft um ältere Tiere, die eventuell schlechte Erfahrungen mit Tierhaltern gemacht haben oder gar ausgesetzt wurden. Dennoch sollte dies einen Hundeliebhaber nicht davon abhalten, die Möglichkeit der Aufnahme eines Hundes aus dem Tierheim in Betracht zu ziehen. Tiere, die aus Tierheimen aus dem Ausland stammen, sind in aller Regel sehr sozialverträglich, da sie dort meist in großen Rudeln zusammen gelebt haben. Besonders Menschen, die bereits Erfahrung mit der Hundehaltung haben und Freude daran haben, abgegebenen Tieren wieder ein glückliches Zuhause zu geben, sind im Tierheim willkommen.
Die Kosten für einen Hund von einem Züchter liegen meist deutlich höher als die Gebühren, die fällig sind, um einen Hund aus dem Tierheim aufzunehmen.
Züchter bieten normalerweise reinrassige Hunde an, bei denen rassetypische Standards und Charaktereigenschaften weiter gegeben und gezüchtet werden. Der neue Besitzer kann sich eingehend über die typischen Rassemerkmale informieren und die passende Rasse herausfiltern. Allerdings gelten reinrassige Tiere auch oft als anfälliger für bestimmte Krankheiten. Seriöse Züchter sind in Vereinen oder Verbänden organisiert und müssen gewisse Mindestanforderungen erfüllen.
Gerade die ersten Wochen in einem neuen Zuhause sind für die Tiere besonders aufregend und stressig. Neue Menschen, neue Umgebung, andere Gerüche usw. Deshalb sollten Sie sich gerade in dieser Phase besonders viel Zeit für Ihr Tier nehmen. Optimal ist es, wenn Sie sich z.B. 2-3 Wochen Urlaub nehmen können um das Tier langsam an den Alltag im neuen Zuhause gewöhnen zu können.
Häufig haben Tiere aus dem Tierheim schon einiges erlebt, sowohl positive als auch negative Erfahrungen mit anderen Menschen und Tieren gesammelt. Nicht immer sind alle Reaktionen und Verhaltensweisen im Tierheim bekannt gewesen (z.B. Ängste vor Geräuschen, Situationen, anderen Menschen oder Tieren). Beobachten Sie Ihr Tier sehr genau und rechnen Sie jederzeit mit anderen Reaktionen und Verhaltensweisen, als Sie es erwarten würden. Einige Tiere haben über die Zeit ganz spezielle Verhaltensmuster entwickelt, die Sie erst einmal herausfinden müssen und gegebenenfalls langfristig umtrainieren müssen. Geben Sie sich und Ihrem neuen Mitbewohner Zeit sich aneinander zu gewöhnen und sich aufeinander einzustellen.
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Bei Tieren, die aus dem Ausland stammen, kennt man meist nicht viel von ihrer Vorgeschichte. Daher muss man diese Tiere besonders gut beobachten und mit außergewöhnlichen Reaktionen oder Verhaltensweisen rechnen. Häufig sind diese Hunde mehr oder weniger auf der Straße groß geworden und haben ihr Leben eigenständig geregelt, inklusive Futtersuche. Rechnen Sie hier damit, dass diese Tiere sich erst daran gewöhnen müssen, dass sie von ihrem Herrchen Futter bekommen. Sie werden vor allem in der ersten Zeit stark dazu neigen sich außerhalb und manchmal auch innerhalb des Zuhauses eigenständig auf Futtersuche zu begeben. Einige Hunde können dieses Verhalten auch lebenslänglich nicht ablegen.
Je nachdem aus welchem Land sie kommen, besteht ein gewisses erhöhtes Risiko in Bezug auf sogenannte Auslandserkrankungen, die mehr oder weniger starke Folgen haben und das weitere Leben beeinflussen können. Dazu gehören Erkrankungen wie z.B. die Babesiose, Dirofilariose oder Leishmaniose.
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