Lungenentzündung beim Hund

Lungenentzündung beim Hund

Unter einer Lungenentzündung versteht man eine Entzündung des Lungengewebes, die durch Bakterien, Viren, Pilze, Fremdkörper, Parasiten, Gifte oder Tumoren ausgelöst werden kann. Dabei wird eine Reizung des Gewebes verursacht, die zu Husten, Atemnot und teilweise zum Erbrechen führt. Der medizinische Fachbegriff für Lungenentzündung ist Pneumonie.

Ursachen

Eine Lungenentzündung beim Hund kann viele verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören Bakterien, wie z.B. Bordetella bronchiseptika oder Viren, wie das Parainfluenza Virus. Auch Pilze, wie Kryptococcus oder Aspergillus und Parasiten (Lungenwürmer) können der Auslöser sein.

Tumoren oder Metastasen in der Lunge zählen zu den weiteren Ursachen. Auch Allergien können eine Lungenentzündung begünstigen und die gleichen Symptome verursachen, ebenso wie ein Lungenödem. Hierbei handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, die meist durch eine Herzerkrankung ausgelöst wird. Im Sommer passiert es häufig, dass Hunde beim Jagen durchs Feld eine Granne inhalieren. Dieser Fremdkörper kann tief in die Lunge gelangen und führt dort zu einer Entzündung. Als weiterer Verursacher sind reizende Gase anzusehen.

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Diagnose

Um eine Pneumonie zu diagnostizieren ist eine gründliche klinische Untersuchung notwendig. Zunächst wird der Atmungsapparat genau inspiziert. Dabei wird die Nase, der Rachen und die Luftröhre beurteilt. Die Lunge wird mit dem Stethoskop abgehört. Dabei wird auf ungewöhnliche Atemgeräusche geachtet, die Hinweise auf eine Lungenentzündung geben können. Der nächste Schritt ist in aller Regel das anfertigen eines Röntgenbildes, da man mit dessen Hilfe häufig schon den entscheidenden Hinweis erhält. Gibt das Röntgenbild keinen Aufschluss wird zum MRT oder CT geraten.

Eine weitere hilfreiche Untersuchungsmethode ist die sogenannte Lungenspülprobe. Hierbei wird die Lunge in Narkose gespült. Das gewonnene Material wird anschließend auf Bakterien und Zellen untersucht. Bei einem Fremdkörper wird eine Kamera in die Luftröhre eingeführt und soweit vorgeschoben wie möglich. So kann ein Fremdkörper gesichtet und entfernt werden.

An diesen Symptomen erkenne ich, dass mein Hund an einer Lungenentzündung erkrankt ist

Hunde die an einer Lungenentzündung leiden zeigen Symptome wie Husten und Würgen, teilweise sogar bis zum Erbrechen. Es kann zu rasselnden, pfeifenden Atemgeräuschen kommen. Viele Hunde haben Fieber (beim Hund rektal gemessen, alles über 39°C), sind matt und zeigen eine Fressunlust. Bei schweren Pneumonien kommt es zur Maulatmung, das heißt der Hund atmet angestrengt mit geöffnetem Maul. In diesem Fall sollte man sofort zum Tierarzt, da es sich um einen akuten Notfall handelt.

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Wann muss ich zum Tierarzt?

Hat man als Besitzer den Verdacht, dass der Hund eine Pneumonie haben könnte, sollte man umgehend zum Tierarzt. Zeigt das Tier also Husten, eventuell mit Erbrechen, Fieber, Inappetenz, Mattigkeit, rasselnde Atemgeräusche oder Maulatmung sollte man umgehend beim Tierarzt anrufen. Je länger man wartet, desto schlimmer werden die Symptome. Das kann so schlimm werden, dass der Hund als Notfallpatient in die Sauerstoffbox muss.

Behandlung / Therapie

Die Behandlung und Therapie ist von der zugrundeliegenden Ursache abhängig. Zunächst muss abgeklärt werden, ob der Hund Lungenwürmer haben könnte. Dazu gibt man ein Wurmmittel oder untersucht eine Kotsammelprobe (Kot über drei Tage gesammelt). Wurden Bakterien in der Lunge nachgewiesen wird ein entsprechendes Antibiotikum verabreicht.
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Auch bei viralen Pneumonien sollte ein Antibiotikum gegeben werden, um zu verhindern, dass Bakterien die geschwächte Lunge zusätzlich besiedeln. Eine Pilzinfektion muss mit einem Antimykotikum behandelt werden, dabei handelt es sich um pilztötende Medikamente. Bei einer Allergie kommt es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems. Um diese Reaktion zu unterdrücken wird Kortison verabreicht.

Wird die Diagnose „Lungentumor“ gestellt, so kommt es auf die Größe, Art und Malignität (gut- oder bösartig) an. Unter Umständen kann der Tumor operativ entfernt oder mittels Bestrahlung oder Chemotherapie bekämpft werden. Ein Lungenödem muss mit Entwässerungstabletten behandelt werden, gleichzeitig muss die Ursache dafür, die häufig eine Herzerkrankung ist, therapiert werden

 

Wann benötigt mein Hund Antibiotika?

Bei einer Lungenentzündung, die durch Bakterien verursacht wird sollte der Hund Antibiotika bekommen. Aber auch bei einer durch Viren bedingten Pneumonie sollte man Antibiotika verabreichen, um zu verhindern, dass eine bakterielle Infektion zu der viralen Ursache hinzukommt. Wenn die Lungenentzündung durch einen Tumor oder Metastasen ausgelöst wird, macht ein Antibiotikum keinen Sinn. Bei schlechtem Allgemeinzustand und Metastasen in der Lunge bleibt nur noch die Möglichkeit des Einschläferns. Ein Lungentumor kann unter Umständen operiert werden, falls nicht, sollte man ebenfalls einschläfern.

Diese Hausmittel können helfen

Das beste Hausmittel bei einer Lungenentzündung ist die Inhalation. Hierzu kann beispielsweise Emser Salz aus der Apotheke verwendet werden oder eine Kochsalzlösung vom Tierarzt. Um den Hund zu inhalieren benutzt man einen normalen Inhalator und baut das Mundstück einfach ab. Wer keinen Inhalator hat kann sich einen günstigen Kaltvernebler im Internet bestellen. Ein kleiner Hund kann in eine Transportkiste gesetzt werden. Vor der Box platziert man dann eine Schüssel mit heißem Wasser und dem Salz oder der Kochsalzlösung. Über beides kommt eine Decke, damit der Dampf in die Transportbox gelangt und der Hund somit inhaliert wird.

Homöopathie

Eine Lungenentzündung lässt sich unterstützend durch homöopathische Mittel bekämpfen. „Respire“ wirkt beispielsweise entzündungshemmend und schleimlösend, wodurch ein Husten abgemildert werden kann. Das Mittel enthält Codonopsis pilosula, Astralagus membranaceus, Rehmannia glutinosa, Prunus mume, Schisandra chinensis, Morus alba, Tussilago farfara, Perila frutescens, Fritillaria cirrhosa, Platycodon grandiflorum, Pinellia ternata, Zingiber officinale, Magnesiumstearaat. Zur zusätzlichen Unterstützung des Immunsystems sollte man einen Echina-Komplex verabreichen, darin sind Echinacea, Katzenkralle, Plantago psyllium und Ethylalkohol enthalten.

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Dauer

Die Dauer der Lungenentzündung ist abhängig von der Ursache, der Schwere und der Therapie. Eine schnell erkannte und konsequent therapierte Pneumonie, die beispielsweise durch Bakterien ausgelöst wurde, ist in der Regel nach zwei Wochen wieder verschwunden.

Liegt eine Allergie zugrunde, muss eine dauerhafte Therapie erfolgen, um die Beschwerden zu lindern. Parasiten, also Lungenwürmer, können einfach durch Verabreichung eines Wurmmittels abgetötet werden. Eine Lungenentzündung, die durch einen Fremdkörper in der Lunge verursacht wird kann nur gestoppt werden, indem man den Fremdkörper entfernt. Danach braucht die Lunge ca. ein bis zwei Woche um sich wieder vollständig zu erholen.

Prognose - Kann eine Lungenentzündung beim Hund tödlich enden?

Eine Lungenentzündung beim Hund kann unter Umständen tödlich enden. Eine bakterielle Pneumonie führt zu Fieber und kann unbehandelt bis zur Sepsis führen. Dabei gelangen die Bakterien und deren Gifte von der Lunge in den Körperkreislauf und führen dadurch zur Infektion und Vergiftung des ganzen Körpers. Das kann zum Tode führen. Es empfiehlt sich also bei Symptomen wie Husten, rasselnden Atemgeräuschen, Fressunlust, Mattigkeit oder gar Maulatmung umgehend einen Tierarzt aufzusuchen.

Durch eine rechtzeitige Diagnosestellung mit entsprechender Therapie, lässt sich in den meisten Fällen eine tödlich endende Lungenentzündung verhindern. Natürlich besteht die Gefahr, dass ältere Tiere mit zusätzlich anderen Problemen, wie beispielsweise einer Herzerkrankung, eine Lungenentzündung nicht überleben.

Wie ansteckend ist das für den Menschen?

Eine Lungenentzündung des Hundes ist nicht ansteckend für den Menschen. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Leidet der Hund unter einer Aspergillose, einer Pilzinfektion der Lunge, so besteht Ansteckungsgefahr für immungeschwächte Personen. Das bedeutet für Kinder, ältere Menschen, Schwangere und krankheits- oder medikamentös bedingt immungeschwächte Personen (z.B. HIV Kranke). Auch die Kryptococcose, eine weitere Pilzinfektion, stellt für Immungeschwächte ein Risiko dar. Für Personen mit ungestörter Immunabwehr besteht in der Regel keine Ansteckungsgefahr.

Kosten für die Behandlung

Zu Beginn der Diagnostik muss man ersteinmal eine allgemeine Untersuchung bezahlen. Dafür muss man ca. 20 – 45 € einplanen. Anschließend werden in der Regel zwei Röntgenbild der Lunge erstellt, eins von der Seite und eins auf dem Rücken. Dafür bezahlt man ca. 80 – 180 €.

Das weitere Vorgehen ist von den Befunden abhängig. Stellt man anhand einer Kotprobe fest, dass der Hund Lungenwürmer hat, so ist die Behandlung mit einer zweimaligen Entwurmung im Abstand von sechs Wochen abgeschlossen, z.B. mit Milbemax. Eine Asthmatherapie muss dauerhaft erfolgen und ist deshalb teurer, als eine Entwurmung. Wird ein operabler Tumor festgestellt, muss man die Narkose und den chirurgischen Eingriff bezahlen mit anschließender Nachsorge. In einer Tierklinik muss man dafür mit ca. 2500 – 3000 € rechnen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021