Der Umgang meines Hundes mit anderen Hunden

Der Umgang meines Hundes mit anderen Hunden

Die frühzeitige Gewöhnung eines Hundes an andere Tiere sowie Artgenossen ist von enormer Wichtigkeit.
Ist der eigene Hund an andere Hunde gewöhnt, hat der Besitzer es im Alltag um einiges leichter.
Im Umgang mit anderen Hunden lernt der eigene Hund somit bestimmte soziale Regeln, ihm wird aber auch die Angst vor anderen, fremden Hunden genommen.

Wer also einen Welpen in die Familie aufnimmt, hat Glück.
Dieser junge Hund ist noch sehr offen für neue Begegnungen und Umweltreize.

Bei älteren Hunden, die nie Kontakt zu anderen Artgenossen hatten, wird ein harmonisches Miteinander oft nicht so leicht zu erreichen sein.

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Hund und Kinder - Das sollte man beachten

Wie gewöhne ich einen Hund an den Umgang mit anderen Hunden?

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es in der Entwicklung eines kleinen Welpen bis hin zum erwachsenen Hund verschiedene Stadien gibt, die der Hund durchläuft.
Für den Umgang mit anderen Hunden ist besonders die Zeit ab der vierten bis hin zur 16. Lebenswoche entscheidend.
Diese Zeit bzw. Phase wird als Sozialisationsphase bezeichnet.
Der Hund erlernt während dieser Wochen nicht nur sich in eine soziale Gruppe einzufügen, sondern auch den Umgang mit unterschiedlichen Umweltreizen.
Während dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass der Hund viele neue Erfahrungen macht, das heißt in diesem Sinne auch viele andere Hunde “kennenlernt”.

Die Sozialisationsphase bildet nämlich ein Referenzsystem, auf das sich der erwachsene Hund beziehen kann, wenn er einem fremden Tier begegnet.
Für den Besitzer bedeutet dies, dass er den Hund am besten so früh es geht, an so viele verschiedene Hunde wie möglich gewöhnt.
Das macht nicht nur den Hund selbstsicherer im Umgang mit anderen Hunden, sondern entlastet auch den Besitzer.

Schwieriger wird es bei einem älteren Tier, welches nie oder kaum Kontakt zu anderen Hunden herstellen konnte.
Diese Tiere wissen oftmals nicht, wie sie sich in einer sozialen Interaktion verhalten sollen.
Da sie die Zeichen des Hundes gegenüber eventuell falsch interpretieren, reagieren sie zum Teil mit aggressivem oder sehr schüchternem, unterwürfigen Verhalten.
Sollte also ein älterer Hund das neue Familienmitglied geworden sein, so sollte der Besitzer zunächst austesten, wie sich dieser Hund im Umgang mit anderen Hunden verhält.
Sollte der Hund aggressiv oder scheu reagieren, sollte der Besitzer versuchen den Hund möglichst langsam an andere Hunde zu gewöhnen.
Dies kann in einem beobachteten Bereich unter Aufsicht der Besitzer oder an der Leine geschehen.

Sollten zwei Hunde in einem Haushalt aneinander gewöhnt werden, kann der Besitzer diese auch in abgetrennten Bereichen bzw. Zimmern nach und nach aneinander gewöhnen, so dass sich diese beispielsweise zunächst nur hören und riechen und erst später dann auch sehen können.
Es muss allerdings gesagt werden, dass nicht alle Hunde miteinander auskommen können.
Der Besitzer sollte es auch akzeptieren, wenn der Hund keinen anderen Hund in seiner Nähe duldet.

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So erziehe ich meinen Hund erfoglreich!

Kann eine Hundeschule helfen?

Eine Hundeschule kann beim Umgang mit anderen Hunden helfen.
Diese kann wie beispielsweise eine Art Kindergarten fungieren.
Mehrere junge Hunde werden unter Aufsicht der Besitzer sowohl an die alltäglichen Dinge, wie Gassi gehen, gewöhnt und gleichzeitig lernen sie den Umgang miteinander.
Meistens gibt es am Ende eines Kurses bei der Hundeschule genügend Zeit zum Spielen für die kleinen Welpen.
So lernen diese, dass es neben den Wurfgeschwistern und der Mutter, auch noch andere Hunde gibt – die sehr unterschiedlich aussehen können.

Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um eine gute Hundeschule handelt.
Mit gut ist gemeint, dass der Hund nicht bestraft wird, wenn er sich „falsch“ verhält.
Dieser sollte anstatt dessen dafür belohnt werden, wenn er etwas richtig gemacht hat.

Lesen Sie mehr über die Hundeschule in unserem folgenden Artikel:
Die Hundeschule- Alles was man wissen sollte

Wie gehe ich mit einem aggressiven Hund um?

Auch bei einem aggressiven Hund wird unterschieden zwischen einem jungen Welpen und einem ausgewachsenen Hund.
Bei einem Welpen hat der Besitzer noch die Möglichkeit das Verhalten des Tieres durch positive Erlebnisse zu ändern.

Bei einem alten Tier wird dies schwieriger.
Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit des Hundes.
Es kann beispielsweise sein, dass dieser negative Erfahrungen mit Menschen oder anderen Hunden gemacht hat.
Da sein Referenzsystem also auf eine Art und Weise “negativ” eingestellt sein kann, handelt dieser Hund, wie er es gelernt hat.

Wird ein älterer Hund von einem Besitzer übernommen, kann es auch sein, dass der Hund auf diese aggressive Verhaltensweise abgerichtet wurde.
Wichtig ist, dass der Besitzer den Hund keine negativen Erfahrungen mehr machen lässt.
Ganz wichtig ist außerdem, dass der Hund für positives Verhalten im Umgang mit anderen Tieren direkt belohnt wird.

Dass sich ein aggressiver, älterer Hund allerdings gänzlich umerziehen lässt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Ein solches Training benötigt viel Zeit, Ruhe und friedlichen Umgang von Seiten des Besitzers.
Im alltäglichen Leben, bei einem Spaziergang beispielsweise, kann es demnach ratsam sein, dem Tier einen Maulkorb aufzuziehen, sodass niemand verletzt werden kann.

Nichts desto trotz sollte der Besitzer permanent versuchen, dem Hund zu zeigen, dass diese Aggressivität nicht „benötigt“ wird und das Tier loben, wenn es sich von „seiner guten Seite“ zeigt.

Wie gewöhne ich meinem Hund an, an einem anderen Hund vorbeizuführen?

Viele Hunde bleiben stehen, wenn sie einen anderen Hund sehen und wollen diesen beschnuppern.
Andere Hunde wollen am Liebsten auf den Artgenossen zu rennen und ihn begrüßen.
Wiederrum andere reagieren aggressiv und bellen, manche wollen auch am Liebsten einfach nur flüchten.

Die Gewöhnung an andere Hunde lernt der Hund am besten auch mit eben diesen.
In einer Hundeschule oder privat kann der Besitzer einfach üben, wie sich der Hund verhält, wenn er mit dem eigenen Tier an einem anderen vorbeiläuft.
Dementsprechend kann der Besitzer den Hund loben, wenn er mutig an dem anderen Hund vorbeigeht.
Durch diese positive Bestärkung wird der Hund immer selbstsicherer und weiß, was das Verhalten ist, welches von ihm gewünscht wird.

Da die meisten Hunde dem Besitzer gefallen wollen, werden sie auch versuchen dieses Verhalten umzusetzen.
Natürlich ist auch dies nicht mit jedem Hund möglich.
Dass sich zwei aneinander vorbeilaufende Hunde begrüßen wollen, ist ja auch generell nichts Verwerfliches.
Es ist wie ein kleines “Hallo, wer bist du denn?” – welches der Besitzer, hat er denn Zeit, durchaus dulden kann.

Was mache ich, wenn mein Hund unverträglich mit anderen Hunden ist?

Wenn der eigene Hund unverträglich mit anderen Hunden ist, sollte der Besitzer dies zunächst einmal akzeptieren.
Es wäre in dieser Situation gänzlich falsch, den Hund permanent zu einem Kontakt mit Artgenossen zu zwingen.
Dies löst Stress aus, der im schlimmsten Fall zu Krankheiten des Hundes führen kann – und das will vermutlich niemand.

Auch ein zweiter Hund im Haus ist dann nicht geeignet.
Es kann natürlich immer sein, dass zwei Hunde sich irgendwann dulden.
Das heißt aber noch lange nicht, dass dies ein angenehmes Leben für beide Tiere ist.

Was der Besitzer tun kann, ist zunächst ein langsames Austesten des Hundes.
Wie unverträglich ist er eigentlich? Was mag er gar nicht? Was ist möglich, wenn andere Hunde in der Nähe sind?
Darauf sollte sich der Besitzer beziehen und so gut es geht versuchen, den Hund zu bestärken und zu belohnen, wenn er sich verträglicher im Umgang mit anderen Hunden zeigt.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021