Fieberthermometer für den Hund

Fieberthermometer für den Hund

Gleichwarme Tiere, zu denen unter anderem auch der Hund gehört, haben für ihre Körpertemperatur - je nach Art - gewisse Referenzbereiche. Das klingt zunächst erst einmal etwas kompliziert - ist es aber gar nicht. Gleichwarme Tiere sind solche, die Stoffwechselenergie dazu verwenden, dass der Körper eine bestimmte Temperatur aufweist und diese auch aufrechterhält. Jede Tierart besitzt einen individuellen Bereich, in dem die Temperatur als „normal“ bzw. physiologisch bezeichnet wird.

Beim erwachsenen Hund beginnt dieser normale Bereich der Temperatur bei ungefähr 37,5 °C und endet bei 39 °C. Hat der Hund also eine Körpertemperatur unterhalb dieses Referenzbereichs, so liegt eine Untertemperatur vor. Liegt die Körpertemperatur hingegen oberhalb von 39 °C, spricht man vom sogenannten Fieber.

Um die Körpertemperatur eines Hundes messen zu können, benötigt man ein Fieberthermometer. Dieses misst die Temperatur und zeigt diese dann auf einem kleinen Display an. Am besten wird die Temperatur rektal, also im Mastdarm, gemessen. Dort erhält der Messer die genauesten Werte des Körperinneren und dementsprechend die sogenannte Körperinnentemperatur.

Diese Fieberthermometer gibt es

Fieberthermometer gibt es viele. Früher kamen vor allem Ausdehnungsthermometer zum Einsatz. Bei dieser Art der Temperaturmessung dehnt sich Quecksilber in einer schmalen Kapillare aus. Ähnlich sind Thermometer, die eine spezielle Thermometerflüssigkeit enthalten. Auch diese dehnt sich aus und zeigt die Temperatur auf einer Skala an.

Heutzutage kommen vor allem digitale Fieberthermometer zum Einsatz. Sie sind zum einen sehr genau. Zum anderen lässt sich die Temperatur an diesen Thermometern sehr leicht ablesen und vor allem sehr schnell messen. Dieser Faktor kommt auch der Tiermedizin zu Gute. Gerade bei Hunden, die sehr hohe Temperaturen aufweisen, sollte schnellstmöglich ein Wert gemessen werden können, auf den eine entsprechende Behandlung folgen kann.

Generell kommen beim Hund zwei Thermometerarten zum Einsatz.

  • Dies ist zum einen das Ohrthermometer – welches man auch vom Menschen kennt.
  • Zum anderen wird auch ein Thermometer eingesetzt, welches die Körperinnentemperatur rektal misst.

Dieses zweite Thermometer ist das, welches in einer Tierklinik oder beim Tierarzt häufiger zum Einsatz kommt. Der Grund dafür ist folgender. Die Temperatur, die gemessen werden sollte, ist nämlich die Körperinnentemperatur. Diese fällt äußeren Faktoren nicht so sehr zum Opfer und ist deshalb stabiler.

Ein solches Thermometer besteht im vorderen Teil aus einer Art Sensor. Dieser Sensor erfasst die Temperatur anhand seines elektrischen Widerstandes. Die Veränderung wird dann auf einem Display in beispielsweise Grad Celsius angezeigt.

An diesen Stellen kann ich bei meinem Hund Fieber messen

Wie bereits angedeutet, wird die Temperatur bzw. das Fieber eines Hundes meist rektal gemessen. Dafür wird das zuvor beschriebene digitale Thermometer in den After des Hundes eingeführt und leicht gegen die Wand des Mastdarms gedrückt. Es empfiehlt sich vorher etwas Gleitgel oder Vaseline auf dem „Messkopf“ des Thermometers zu verteilen, um Verletzungen und Schmerzen beim Einführen und Herausziehen des Thermometers zu vermeiden.

Befindet sich das Thermometer nun am richtigen Ort, kann der Knopf betätigt werden und das Thermometer beginnt zu messen. Durch ein Andrücken an die Darmwand wird verhindert, dass allein die Lufttemperatur innerhalb des Hohlraums, nämlich dem sogenannten Darmlumen, gemessen wird. Diese Luft weist einen, von der Körperinnentemperatur abweichenden, Wert auf. Nach wenigen Sekunden macht sich das Thermometer dann durch ein Geräusch bemerkbar und die Temperatur kann vom Display abgelesen werden.

Eine andere Möglichkeit die Temperatur zu messen, ist das Ohrthermometer. Dieses besitzt eine Art gebogenen Sensor, der bequem ins Ohr des Tieres eingeführt werden kann. Oftmals wird eine Kappe über diesen Sensor gesteckt, um diesen nicht zu verschmutzen. Auch dieses Thermometer wird mit einem Knopf aktiviert und zeigt die gemessene Temperatur nach wenigen Sekunden auf einem kleinen Display an.

Der Unterschied bei der Ohrmessung liegt darin, dass die „richtige“ Körperinnentemperatur im Ohr kaum gemessen werden kann. Dieses liegt zu oberflächlich und ist einem zu hohen Luftaustausch ausgesetzt. Das ist auch der Grund, weshalb in der Tiermedizin die Temperatur vor allem rektal gemessen wird.

Diese Fieberthermometer empfiehlt Dr-Gumpert.de

Je nachdem für welchen Zweck das Thermometer eingesetzt werden soll, kann diese Empfehlung ganz unterschiedlich ausfallen.

Für den Besitzer, der gerne einen groben Überblick über die Temperatur des Tieres haben möchte, ist ein Ohrthermometer vollkommen ausreichend. Meistens hat der Besitzer ja auch bereits ein Thermometer für die Familie im Haus, welches ebenfalls genutzt werden kann. Dieses sollte allerdings nach jeder Benutzung ausreichend gereinigt und desinfiziert werden. Vor allem sollte kein Wechsel zwischen oraler, also der Messung im Mund, und rektaler Messung erfolgen, sondern bei einer Methode geblieben werden, damit es nicht zu Infektionen kommen kann.

Möchte ein Besitzer auf Nummer Sicher gehen, kann dieser ein extra Thermometer für den Hund anschaffen. Dieses sollte dann wenn möglich ein digitales Fieberthermometer sein, welches die Temperatur auch rektal messen kann. Wie bereits angedeutet, ist die Körperinnentemperatur der Wert der gemessen werden sollte und auch in der Tierklinik oder beim Tierarzt gemessen wird.

Sollte sich der Besitzer unsicher sein, welches Thermometer er benutzen kann, kann in diesem Fall der Tierarzt des Vertrauens weiterhelfen. Einige Hersteller vertreiben Thermometer, die die Temperatur sehr schnell und sehr sicher messen. Diese der DIN-Norm entsprechenden Geräte sind sehr empfehlenswert. So wird auch sichergestellt, dass die Grundlage der Messung vom Besitzer zum Tierarzt gleichbleibt und im Ernstfall keine Temperaturabweichungen allein durch Messfehler zustande kommen.

Ab welcher Temperatur hat mein Hund Fieber?

Wie bereits beschrieben, hat jede Art ihren eigenen Referenzbereich, in dem die Temperatur des Körpers als normale betrachtet wird.

  • Beim erwachsenen Hund reicht dieser Bereich von 37,5 °C bis hin zu 39 °C.

Dies ist wichtig zu wissen, da der Hund andere Werte bei Fieber aufweist als beispielsweise ein Mensch. Über diese Werte sollte sich der Besitzer im Klaren sein, bevor er von Fieber oder Untertemperatur bei seinem Hund spricht.

  • Fieber, also eine Erhöhung der Körperinnentemperatur, liegt ab einem Wert über 39 °C vor.

Eine Ausnahme davon bilden allerdings Jungtiere bzw. Welpen. Bei diesen Tieren kann die physiologische Körpertemperatur bis zu einem Wert von 39,5 °C reichen.

Wer sich nicht sicher ist, ob der Hund Fieber hat oder nicht, sollte einen Termin beim Tierarzt oder in der Tierklinik machen. Fieber kann aufgrund verschiedenster Ursachen ausgelöst werden und sollte unbedingt abgeklärt werden. Eventuell ist es zudem hilfreich, sich das Allgemeinbefinden des Tieres anzusehen. Wirkt dieses schlapp und matt, kann es beispielsweise ein Hinweis auf eine Infektion sein.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.11.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021