Die Hornhaut ist ein Bestandteil des Auges. Sie ist durchsichtig und wölbt sich bei geöffneten Augenlidern aus der Augenhöhle nach vorne hervor. Die Hornhaut ist zuständig für die Brechung des auftreffenden Lichts von außen und damit maßgeblich am Sehvorgang des Auges beteiligt.
Da sie den vorderen äußeren Abschnitt des Auges darstellt und somit direkten Kontakt zur Umgebung hat, ist die prädisponiert für Verletzungen, z.B. durch ein Trauma oder das Eindringen von Fremdkörpern.
Die Ursachen von Hornhautverletzungen können sehr vielfältig sein. Sie können durch Fehlstellungen der eigenen Augenlider entstehen, bei denen diese so eingerollt sind, dass die Wimpern bei jedem Lidschluss über die Hornhaut reiben und diese Verletzen.
Sehr häufig entstehen die Verletzungen auch durch Fremdkörper wie Dornen von Sträuchern, Blätteranteilen, Grannen, Gräser, Samen aber auch durch tiefhängende Äste und ähnliches, die sich die Tiere während des Aufenthaltes in der Natur, im Garten oder bei Spaziergängen sehr leicht einfangen können.
Eine weitere Möglichkeit ist das Hängenbleiben an Gegenständen, oder auch das ungewollte Berühren der Hornhaut durch einen anderen Hund mit seiner Pfote im Spiel.
In seltenen Fällen können auch ätzende Flüssigkeiten wie z.B. Säuren eine Hornhautverletzung hervorrufen.
Eine eindeutige Diagnose lässt sich nur mit weiterführenden Untersuchungen, wie z.B. dem Fluoreszin-Test stellen.
Hiermit können noch so kleine Defekte diagnostiziert werden, die mit bloßem Auge oder mithilfe einer Lupe nicht erkannt werden.
Außerdem kann sich der Tierarzt eine Spaltlampe zu Hilfe nehmen, mit der er einen spaltförmigen Lichtstrahl auf das Auge richten und sich den Augenabschnitt zusätzlich mithilfe einer Lupe vergrößern und beurteilen kann.
Eine Verletzung der Hornhaut im Auge ist sehr schmerzhaft. Die Hunde kneifen das betroffene Auge stark zu und die Augenlider schwellen deutlich an. In den meisten Fällen ist das Augenlid und gegebenenfalls der Bereich drum herum leicht bis stark erwärmt und das Auge tränt deutlich.
Öffnet man sehr vorsichtig die Augenlider ist eine Schwellung und Rötung der Bindehäute erkennbar. Manchmal lässt sich ein Defekt mit bloßem Auge erkennen und die Hornhaut ist trüb, häufig bedarf es allerdings weiterführender spezieller Untersuchungen, vor allem um kleine Läsionen feststellen zu können.
Viele Hunde versuchen das betroffene Auge mit der Pfote zu bearbeiten oder der Kopf mit dem erkrankten Auge an Gegenständen zu reiben.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel: Geschwollenes und entzündetes Auge beim Hund
Eine Trübung der Hornhaut kann unterschiedliche Ausmaße annehmen. Sie reicht von einem schwachen, kaum wahrnehmbaren Schleier über eine leicht gräulich-weiße Färbung bis hin zu einer weiß-bläulichen milchigen Färbung, bei der man nicht mehr durch die Hornhaut hindurch schauen kann.
Ursachen für eine Hornhauttrübung können Ödeme, Entzündungen aber auch Geschwüre oder Narben früherer Verletzungen sein.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Hornhautverletzungen sind besonders schmerzhaft und können unbehandelt schlimme Folgen haben und im schlimmsten Fall sogar lebenslange Folgen und eine Beeinträchtigung der Sehfähigkeit zur Folge haben.
Daher handelt es sich bei derartigen Verletzungen um einen Notfall, weshalb Sie Ihren Hund bei einem Verdacht auf eine Hornhautverletzung direkt einem Tierarzt vorstellen sollten. Dieser kann dann mithilfe weiterführender Untersuchungen wie z.B. dem Fluoreszin-Test das Ausmaß der Verletzung bestimmen und eine individuelle Therapie erarbeiten.
Ganz wichtig ist der Schutz vor mechanischer Belastung. Daher muss der Hund bis zur vollständigen Ausheilung des Schadens einen Halskragen tragen, der ihn daran hindert mit den Pfoten an das Auge zu gelangen und sich den Kopf an Gegenständen zu reiben.
Je nach Tiefe und Umfang der Hornhautverletzung werden Kortison-freie Augensalben eingesetzt, je nach Alter und Keimbesiedelung kommt man manchmal auch nicht um die Gabe Antibiotika-haltiger-Salben oder Tropfen herum.
In manchen Fällen werden bei großen oder schlecht heilenden Defekten auch Augentropfen eingesetzt, die aus dem eigenen Blut des Hundes hergestellt werden.
Bei sehr tiefen Hornhautverletzungen, bei denen viel Gewebe zerstört ist und die große Gefahr einer Perforation (Durchbohrung des Gewebes) und damit des Auslaufens des Auges besteht, kann eine Operation erforderlich sein.
Diese Technik nennt man „Flap“. Auch bei tiefen Geschwüren kann eine derartige Operation erforderlich werden um die Heilung des Gewebes durch Schutz und die zusätzliche Versorgung zu fördern.
Auch bei Hunden gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit mit Kontaktlinsen zu arbeiten.
Hiermit ist vor allem die Reibung durch das Augenlid während jedem Wimpernschlag gemeint.
Mögliche Einsatzfelder sind hier die sehr schmerzhaften Hornhautverletzungen, bei denen der Schmerz durch den Einsatz der Kontaktlinse deutlich reduziert werden kann, und Fehlstellungen der Augenlider, infolgedessen die Wimpern bei jedem Schließen über die Hornhaut reiben und somit eine deutlich erhöhte Gefahr für eine Hornhautverletzung besteht.
Hornhautverletzungen sind immer ein Notfall, können unbehandelt zu massiven Einschränkungen der Sehfähigkeit des Tieres führen, weshalb die Hunde unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden sollten.
Begleitend zur klassischen schulmedizinischen Therapie gibt es auch verschiedene homöopathische Mittel, die für den Einsatz in solchen Fällen entwickelt worden sind. Wenn Sie homöopathische Mittel einsetzen möchten, sollten Sie dies unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt absprechen, dieser kann sie außerdem bei der Auswahl des individuell passenden und in der derzeitigen Situation geeigneten Mittels beraten.
Die Heilungsdauer hängt sehr stark von der Größe und der Tiefe des Defekts ab.
Je oberflächlicher und kleiner der Defekt auf der Hornhaut ist, desto besser ist die Prognose.
Kleine Defekte verheilen bei entsprechender Therapie innerhalb weniger Tage, während die Heilung großer und tiefer Defekte bis zu mehreren Wochen bis Monaten Zeit in Anspruch nehmen kann. Setzen sich dann auf den Defekt noch Infektionen durch Bakterien, Viren oder im schlimmsten Fall Pilze, kann sich die Prognose für das Auge möglicherweise drastisch verschlechtern.
Die Kosten für die Behandlung hängen vom Ausmaß der Verletzung ab. Kleine Defekte heilen innerhalb weniger Tage aus und liegen bei einem finanziellen Aufwand von 200-300 Euro. Bei großen Defekten, die mitunter operativ versorgt und intensiv betreut werden müssen, können die Kosten schnell vier- bis in seltenen Fällen fünf-stellige Beträge erreichen.