Hunde müssen sich, genau wie ihre Herrchen, ab und zu übergeben. Dies kann verschiedene Ursachen haben, meistens ist es jedoch nichts schlimmes. Bei gelbem Schaum oder Schleim handelt es sich in aller Regel um eine Mischung aus Magensäure und Gallensaft.
Letzteres ist ein grünliches bis gelbes Verdauungssekret aus dem Dünndarm, das bei längerer Nüchternheit durch Muskelkontraktion des Verdauungstrakts vom Dünndarm über den Magen durch die Speiseröhre erbrochen werden kann.
Genau wie Menschen müssen sich auch Hunde ab und zu übergeben. Die Ursachen dafür sind meist harmlos. Es kann sein, dass der Hund zu schnell oder etwas falsches gefressen hat und sich den Magen verdorben hat. Außerdem könnte eine Infektionskrankheit die Ursache sein.
Ist das erbrochene gelblich und handelt es sich dabei um Schaum bzw. Schleim, kann man davon ausgehen, dass es lediglich eine Mischung aus Magensäure und Gallensaft ist. Diese Form des Erbrechens tritt vor allem in den frühen Morgenstunden sowie nach längerer Nüchternheit auf, wenn der Magen leer ist. Kommt es jedoch häufiger vor, lässt das auf eine Reizung oder sogar Entzündung der Magenschleimhaut schließen und sollte sicherheitshalber tierärztlich abgeklärt werden. Auch wenn weitere Symptome auftreten, sollte man seinen Hund untersuchen lassen. Schlimmstenfalls können Tumorerkrankungen hinter diesen Symptomen stehen, auch wenn das überaus selten ist, sollte man chronisches Übergeben nicht leichtfertig ignorieren.
Enthält das Erbrochene kurz nach einer Mahlzeit Futterbestandteile, die von gelben Schleim umgeben sind, hat der Hund mit großer Wahrscheinlichkeit zu viel und zu schnell gefressen.
Findet man eher einen gelben Brei oder gar Festkörper vor, hat der Hund vermutlich einfach etwas falsches (und gelbes) gegessen, von dem sich der Körper nun wieder entledigt.
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Dass ein Hund nicht nur zu lange nichts gegessen hat, sondern tatsächlich ein medizinisches Problem vorliegt, erkennt man unter anderen an folgenden Symptomen:
- Häufiges bis regelmäßges Erbrechen über einen längeren Zeitraum
- Blut im Erbrochenen (schwarz, da die Magensäure mit dem Blut reagiert)
- Verhaltens-/Wesensveränderung
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Apathie
- Durchfall
- Appetitlosigkeit, trinkt nicht
- Schmerzen bei Berührungen im Bauchbereich
- Aufgeblähter Bauchraum
- kein Kot-/Harnabsatz über längeren Zeitraum
Eine exakte Diagnose kann natürlich nur der Tierarzt nach eingehender klinischer Untersuchung stellen: Übergibt sich der Hund allerdings nur einmal nachdem er schon länger keine Nahrung mehr aufgenommen hat und handelt es sich dabei um leicht gelblichen Schaum, was es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit lediglich ein unbedeutendes Nüchternheitserbrechen.
Wie weiter oben bereits mehrfach beschrieben handelt es sich hierbei in fast allen Fällen um ein typisches Nüchternheitsübergeben, welches in der Regel morgens auftritt und nach 10 bis 15 Minuten wieder vorbei ist.
Während dieser Zeit kann der Vierbeiner sich komisch verhalten und apathisch geradeaus starren. Auch ist der Rücken oft aufgekrümmt und man kann die Muskelkontraktionswellen des Magendarmtrakts von außen erkennen. Danach sollte sich der Hund wieder ganz normal verhalten und keinerlei Probleme zeigen. Nun kann man ihm erst Wasser und zeitlich versetzt dann Futter anbieten. Nach einigen Minuten frisst er meist wieder normal.
Zeigt der Hund zusätzlich zum Erbrechen auch noch Durchfall oder generell veränderten Stuhl, deutet dies auf eine andere Ursache als morgendliches Nüchternheitsübergeben hin.
Hierbei kann es sich dann entweder um eine Infektionskrankheit handeln, oder der Vierbeiner hat etwas falsches gegessen und sich den Magen verdorben. Eine genaue Diagnose kann nur der Tierarzt stellen, davor sollte man darauf achten, dem Hund genug Wasser anzubieten.
Bei ausgewachsenen Hunden ist Durchfall mit Erbrechen meist kein Problem, bei Welpen kann es unter Umständen jedoch lebensbedrohlich werden. Deshalb sollte man nicht zögern, rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen.
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Ist der Hund zusätzlich zum Erbrechen und dem Durchfall schlapp und geschwächt, deutet das eher auf eine Infektion hin.
Frisst der Hund dagegen nicht mehr, so liegt die Vermutung nahe, dass er sich den Magen verdorben hat und nun unter Bauchschmerzen leidet.
Übergibt sich der Hund nicht nur vereinzelt sondern regelmäßig, lässt das auf eine Reizung oder sogar Entzündung der Magenschleimhaut schließen und sollte sicherheitshalber tierärztlich abgeklärt werden.
Auch wenn weitere Symptome wie Durchfall, Abgeschlagenheit oder Futterverweigerung auftreten, sollte man seinen Hund untersuchen lassen.
Für Welpen gilt, lieber einmal zu oft beim Tierarzt gewesen, als eine schlimme Infektionskrankheit zu übersehen, da Welpen besonders empfindlich sind für Durchfall und Erbrechen und besonders leicht dehydrieren können.
Bei einmaligem Nüchternheitserbrechen hilft es, den Hund zu füttern, sobald es ihm wieder etwas besser geht. Tritt es häufiger auf, kann man versuchen, das Problem mittels mehreren kleinen Futterrationen am Tag in den Griff zu bekommen. So ist der Magen des Hundes nie über einen längeren Zeitraum leer.
Ist die Ursache von regelmäßigem Erbrechen, dass der Hund zu schnell gefressen hat, kann man auch hier versuchen, öfter kleinere Portionen zu füttern. Außerdem gibt es spezielle Futternäpfe, die verfressene Hunde daran hindern sollen, ihr Futter zu schnell zu verschlingen.
Eine Infektionskrankheit kann man zunächst symptomatisch angehen, das heißt mithilfe von Medikamenten das Erbrechen und den Durchfall stoppen und durch eine Infusion das fehlende Wasser ersetzen, um eine Austrocknung zu vermeiden. Ist die Krankheit durch Bakterien bedingt, kann eine Antibiotikagabe durch den Tierarzt die Heilung fördern.
Bei einem verdorbenen Magen kann es in einigen Fällen sogar hilfreich sein, ein erneutes Erbrechen herbeizuführen, um sich dem schädlichen Mageninhalt zu entledigen. Diese Entscheidung sowie die Ausführung sollte man allerdings einem Tierarzt überlassen.
Von einer Behandlung mit Hausmitteln sollte man in diesem Falle absehen, da eine einfache Umstellung der Fütterungsroutine das Nüchternheitserbrechen dauerhaft verhindern kann.
Sollte das Erbrechen dennoch auftreten, muss der Tierarzt erst eine Diagnose stellen, die dann spezifisch behandelt werden sollte.
Homöopathische Mittel, die beruhigend auf den Magendarmtrakt wirken können bei empfindlichen Hunden unterstützend eingesetzt werden, nachdem eine gefährliche Ursache für das Erbrechen des Hundes tierärztlich ausgeschlossen wurde.
Meist handelt es sich bei gelbem Erbrochenen nur um einmalige Ereignisse, wie Nüchternheit oder etwas Falsches gegessen, daher ist die Frage nach der Dauer oft gar nicht gegeben.
Allerdings gibt es auch Hunde, die dieses Problem monate- oder sogar jahrelang haben, da sie noch nie deswegen untersucht oder behandelt wurden. Bei einer chronischen Reizung oder Entzündung des Magens kann es recht lange dauern, bis sich die Schleimhaut nach Beginn der Behandlung wieder beruhigt.
Liegt eine Infektion vor, kann es einige Tage bis Wochen dauern, bis die Symptome vollständig verschwunden sind.
Die Prognose ist meist sehr gut, da es sich häufig nur um Nüchternheitsübergeben oder einen verdorbenen Magen handelt.
Nur in wenigen Fällen hat das Erbrechen, dann aber in Kombination mit mehreren anderen Symptomen, eine andere Ursache. Bei einer Magenreizung, -entzündung oder einem gutartigen Geschwür ist die Heilung zwar langwierig, die Prognose in aller Regel jedoch gut.
Die Kosten sind abhängig von der Ursache. In jedem Fall bezahlt man erstmal eine allgemeine klinische Untersuchung. Meist bleibt es auch dabei, besteht Verdacht auf eine Erkrankung, müssen unter Umständen zusätzliche Tests durchgeführt und Medikamente bezahlt werden.
Im Internet kann man lesen, dass die Gabe von Sauerkraut Hunde zum Erbrechen bringen kann. Allerdings funktioniert das nicht unbedingt, die meisten Hunde fressen kein Sauerkraut und als Laie sollte man nicht versuchen, seinen Hund selbst zu therapieren.
Am besten überlässt man es nach eingehender Untersuchung seinem Tierarzt, ob sich der Hund übergeben sollte, weil er beispielsweise etwas falsches gefressen hat. Wenn ja, kann dieser dem Hund ein Medikament verabreichen, dass zum Erbrechen führt. Der Vorteil gegenüber der Sauerkrautvariante liegt darin, dass Dosis, Nebenwirkungen und Risiken des Medikaments genau bekannt und in zahlreichen Studien getestet sind.
Manchmal ist weiteres Erbrechen auch gar nicht notwendig, um Gifte aus dem Hundemagen zu entfernen. Alternativ kann man manche gefährlichen Stoffe mit Aktivkohle binden.
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