Mein Hund hat Durchfall

Durchfall ist eines der häufigsten Krankheitsanzeichen bei Hunden und kann zahlreiche Gründe haben. Diese reichen von einer einfachen Magenverstimmung bis hin zu langwierigen, manchmal sogar unheilbaren Erkrankungen.
In vielen Fällen ist der Durchfall beim Hund nur von kurzer Dauer und kann mit Hausmitteln gut behandelt werden. Sollte das Allgemeinbefinden des Hundes aber sichtlich schlecht sein, Blutbeimengungen im Kot sein oder der Durchfall über mehrere Tage anhalten, ist dringend medizinischer Rat einzuholen.

Ursachen

Um den Überblick über die zahlreichen Ursachen für Durchfall beim Hund zu erleichtern, kann man die Auslöser in verschiedene Gruppen zusammenfassen.

Bei akutem Durchfall, der weniger als eine Woche andauert, sind die häufigsten Ursachen im Darm zu finden. Hierbei handelt es sich zum einen um ansteckende Bakterien, Viren oder Würmer und zum anderen um nahrungsbedingte Verstimmungen, beispielsweise durch das Fressen von verdorbenem Futter, einer plötzlichen Futterumstellung oder durch Überfressen.
Seltener kann der Hund auch mal einen Fremdkörper verschluckt haben oder an einer Darmentzündung leiden.
Des Weiteren tritt akuter Durchfall auch bei Erkrankungen auf, die in erster Linie gar nicht den Darm betreffen. Das sind häufig Vergiftungen, aber auch Erkrankungen von Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse sowie hormonelle Störungen, Kreislaufprobleme und Tumorerkrankungen.

Lesen Sie, wie Sie eine Vergiftung beim Hund erkennen.

Bei über mehrere Wochen andauerndem Durchfall ist die häufigste Ursache eine Futtermittelunverträglichkeit. Auch hier können jedoch Würmer und Bakterien als Ursache auftreten. Leider ist die Grunderkrankung von lang anhaltendem Durchfall in einigen Fällen sehr schwierig zu ermitteln oder auch noch gar nicht richtig erforscht. Es treten chronische Darmentzündungen auf, die unter dem Komplex der sog. “Inflammatory Bowel Diseases (IBD)” (dt. “entzündliche Darmkrankheiten”) zusammengefasst werden.

Durchfall ist zudem ein unspezifisches Begleitsymptom zahlreicher Erkrankungen. Hierzu zählen unter anderem Hormonstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tumoren.

Durchfall durch Wurmkur

Gelegentlich kommt es vor, dass eine Wurmkur die Ursache für Durchfall beim Hund ist. Grund hierfür ist, dass der Hund das Medikament nicht gut verträgt. Sollte dies der Fall sein, kann man bei der nächsten Entwurmung ein anderes Präparat nehmen. Will man die unnötige Medikamentengabe vermeiden, kann man auch eine Kotprobe des Hundes vom Tierarzt untersuchen lassen und nur entwurmen, wenn der Hund tatsächlich befallen ist. Ganz auf Wurmkuren oder -kontrollen zu verzichten ist nicht ratsam, da Würmer sehr häufig auftreten und eine ausbleibende Behandlung für den Hund ernsthafte Folgen haben kann.

Erfahren Sie mehr zur richtigen Entwurmung.

Durchfall nach Impfung

Durchfall tritt nur sehr selten als Folge einer Impfung auf. Eine Impfreaktion äußert sich dagegen häufiger durch Abgeschlagenheit, leichtem Fieber oder neurologischen Störungen in den ersten 3 Tagen nach der Impfung.
Sollte ein Hund nach der Impfung Durchfall bekommen, ist es ratsam den Tierarzt aufzusuchen um abzuklären, ob tatsächlich die Impfung als Ursache in Frage kommt und um eine entsprechende Therapie zu beginnen. Hat ein Hund tatsächlich eine Impfreaktion, kann man beim nächsten Mal die meist verabreichte Kombi-Impfung auf mehrere kleine Einzel-Impfungen verteilen, die meist besser vertragen werden.

Lesen Sie, auf welche Impfungen Sie nicht verzichten sollten.

Durchfall durch Giardien

Giardien sind Einzeller, die den Darm von Hunden besiedeln und dadurch Durchfall, Erbrechen und Abmagerung verursachen können. In Deutschland treten sie immer häufiger auf. Um festzustellen, ob ein Hund Giardien hat, muss beim Tierarzt eine Kotprobe abgegeben werden. Hierfür sammelt man den Stuhlgang drei aufeinander folgender Tage ein.
Die Behandlung erfolgt schließlich durch spezielle Wurmkuren und kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Giardien können auch auf den Menschen übertragen werden und sind vor allem für Kleinkinder eine Gefahr. Diese sollten daher nicht mit dem Kot des kranken Hundes in Kontakt kommen.

Informieren Sie sich über die Gefahren der Giardien.

Durchfall durch Stress

Stress beim Hund kann zahlreiche Symptome auslösen, auch Durchfall und Erbrechen können auftreten. Stressauslöser sind sehr vielfältig. Zu ihnen gehören

  • Angst (bei Gewitter, Alleinsein, Geräusche, etc.),
  • körperliche Belastung (Sport, große Hitze, etc.) oder
  • Unter- bzw. Überforderung.

Wenn ein Hund an stressbedingtem Durchfall leidet ist es wichtig, den Stressauslöser zu erkennen und abzustellen, nur so kann eine langfristige Heilung erfolgen. Außerdem gibt es bestimmte Futtermittel, die besonders gut verträglich sind und so die Verdauung auch bei gestressten Hunden verbessern können.

Diagnose

Eine eindeutige Diagnose zu stellen ist oftmals schwierig und gerade bei akutem Durchfall gar nicht unbedingt notwendig, da die Therapie für viele Erkrankungen ähnlich abläuft. Das Wichtigste bei der Ursachenfindung ist der Vorbericht, also eine Aufarbeitung der möglichen Infektionsherde oder der Futteraufnahme der letzten Tage. Durch den Tierarzt erfolgt eine allgemeine Untersuchung, die in leichten Fällen schon ausreichend zur Diagnosestellung sein kann. Vor allem bei einem Verdacht auf Wurmbefall kann eine Kotprobe untersucht werden.
Je schwerer die Erkrankung und je länger der Durchfall andauert, desto aufwändiger werden die diagnostischen Maßnahmen, um zu einer Diagnose zu finden.

An diesen Symptomen erkenne ich Durchfall bei meinem Hund

Durchfall erkennt man daran, dass der Kotabsatz häufiger und/oder mit einem erhöhten Wassergehalt erfolgt. Der Kot ist dann breiig bis wässrig und der Hund hat einen häufigen Drang, Gassi gehen zu wollen. Dauert der Durchfall kürzer als eine Woche, spricht man von akutem Durchfall. Ab einer Dauer von 3 Wochen leidet der Hund eindeutig an chronischem Durchfall. Der Durchfall kann je nach Ursache begleitet sein von Erbrechen, Blähungen, Fieber und Appetitlosigkeit. Länger anhaltender oder besonders heftiger Durchfall führt schnell zu Austrocknung und letztlich auch zur Abmagerung des Hundes.

Bei Durchfall kann auch die Farbe des Kotes verändert sein. Ist der Stuhlgang rötlich oder hat rote Beimengungen, so ist dies Blut aus dem Dickdarm. Ist der Kot schwarz, sog. Teerstuhl, so ist das Blut aus dem Dünndarm, dass aufgrund von Verdauungsprozessen schwarz erscheint. Ist der Kot gelb, so ist die Fettverdauung beeinträchtigt, was ein Hinweis auf Giardienbefall oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sein kann.

Blut im Stuhl

Um den Grund für Blut im Stuhl zu finden, muss man zunächst zwei unterschiedliche Arten unterscheiden. Findet man frische, hellrote Blutbeimengungen im Kot, so kommt dieses aus dem Bereich des Dickdarms. Ist der Stuhl dagegen schwarz verfärbt handelt es sich um sogenannten „Teerstuhl“, das Blut stammt dann aus dem Dünndarm und wurde bereits verdaut, weswegen die schwarze Farbe entsteht.
Gelegentlich kann der Kot des Hundes aber auch durch Nahrungsbestandteile (Medikamente, Pflanzenfarbstoffe) verfärbt sein, was unbedenklich ist.
Echte Blutbeimengungen im Kot sind immer ein ernstzunehmendes Zeichen und sollten durch sorgfältige Diagnostik beim Tierarzt abgeklärt werden. Sie können Zeichen zahlreicher Erkrankungen sein, beispielsweise von Tumoren, Entzündungen oder Verletzungen im Magen-Darmtrakt, organischen Erkrankungen, Gerinnungsstörungen, Lungenblutungen, usw.

Erhalten Sie nähere Informationen zu blutigem Durchfall.

Durchfall mit gelbem Schleim

Schleim kommt im Kot des Hundes gelegentlich vor und ist beim einmaligen Auftreten noch kein Grund zur Besorgnis. Tritt Schleim allerdings öfter auf und ist dieser noch dazu Gelb verfärbt, sollte unbedingt ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Der ausgeschiedene Schleim ist eine Substanz, die in den hinteren Darmabschnitten produziert wird und vermehrt im Kot ausgeschieden wird, wenn im Darm etwas im Ungleichgewicht ist. Oft ist dies ein Zeichen für eine Infektionskrankheit, also Würmer, Bakterien oder - gerade beim Welpen - auch Viren.
Zur Abklärung sollte in jedem Falle eine Kotprobe untersucht werden. Auch eine Entwurmung des Hundes oder eine Therapie mit Antibiotika und anderen Medikamenten kann notwendig werden.
Die gelbe Farbe bekommt der Schleim, wenn außergewöhnlich viel Fett im Kot enthalten ist. Dies ist sehr häufig bei einer Giardieninfektion der Fall, die man ebenfalls durch eine Kotuntersuchung feststellen kann.

Erfahren Sie mehr über schleimigen Durchfall.

Durchfall und Erbrechen

Durchfall und Erbrechen treten beim Hund am häufigsten nach der Aufnahme verdorbenen Futters oder nach Überfressen auf. Das Erbrechen sollte dann innerhalb weniger Stunden wieder aufhören und mithilfe einer Schonkost wird auch der Durchfall bald besser. Am Wichtigsten ist hierbei, dass der Hund viel trinkt, da er große Flüssigkeitsmengen verliert. Reicht Trinken nicht aus oder wird auch Wasser immer wieder erbrochen, kann eine Infusion vom Tierarzt nötig werden. Bei akutem Durchfall und Erbrechen macht es Sinn, den Hund zunächst über ein paar Stunden nüchtern zu stellen und erst wenn das Erbrechen aufhört, Schonkost in kleinen Mengen zu verabreichen.
Halten Durchfall und Erbrechen über längere Zeit an oder sind so heftig, dass der Hund sichtlich geschwächt ist, wird eine Therapie mit Infusion und Medikamenten gegen das Erbrechen nötig. Bei längerem Krankheitsgeschehen kommen zahlreiche Ursachen für Durchfall und Erbrechen in Frage und sollten durch einen Tierarzt abgeklärt werden.

Lesen Sie etwas zu weiteren möglichen Ursachen und der Therapie von Erbrechen beim Hund.

Durchfall mit Blähungen

Durchfall mit Blähungen ist häufig die Folge von gasbildenden Bestandteilen im Futter, beispielsweise bei Sojabohnen, schlecht verdaulichen Kohlenhydraten oder sehr faserreichem Futter. Als weitere Ursache kommt auch Bewegungsmangel in Frage.
Geht es dem Hund abgesehen von Blähungen und leichtem Durchfall gut, kann das Problem oft durch eine schonende Futterumstellung und mehr Bewegung behoben werden. Bestehen die Symptome fort oder kommen weitere Symptome  hinzu, sollten andere Ursachen geprüft werden, wie infektiöse Darmerkrankungen oder andere organische Erkrankungen.

Informieren Sie sich über die Ursachen und Therapie von Blähungen.

Behandlung

Der Therapieumfang hängt sehr stark davon ab, wie schlimm der Durchfall ist.
Bei akutem Durchfall ohne weitere Symptome reicht es oft aus, nach 12 Stunden des Futterentzugs eine fettarme Schonkost in vielen kleinen Portionen über ein oder zwei Tage zu verabreichen und dann langsam wieder auf das normale Futter umzusteigen.
Kommen zum Durchfall auch Erbrechen, Fieber oder andere Symptome hinzu, benötigt der Hund unter Umständen eine Infusion oder eine Therapie mit Antibiotika, Anti-Brechmitteln oder Wurmkuren.
Bei chronischem Durchfall sollte vor der Therapie möglichst immer eine Ursache ermittelt werden, um diese gezielt zu behandeln. Eine Entwurmung des Hundes sollte in jedem Fall stattfinden.
Kann die Ursache des Durchfalls nicht eindeutig geklärt und behandelt werden, gibt es verschiedene Diäten, die dem Hund Linderung verschaffen können.
Bei dem Verdacht auf eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit macht man eine Ausschlussdiät über mindestens 6 Woche mit nur einer einzigen Protein- und einer Kohlenhydratquelle. Weitere Diäten können mit hydrolysierten Proteinen, erhöhtem Rohfaseranteil oder leicht verdaulichen Inhaltsstoffen durchgeführt werden. Diese Diäten sind auch kommerziell erhältlich und sollten nach 2 Wochen zu einer Verbesserung führen. Ist dies der Fall, wird die Diät fortgeführt. Hat der Hund nach wie vor Durchfall, muss eine andere Diät ausprobiert werden.

Erfahren Sie mehr über die Durchführung der Ausschlussdiät.

Auch bei chronischem Durchfall können je nach Ursache Medikamente wie Antibiotika oder Cortisone nötig werden.

Wann braucht mein Hund Antibiotika?

Antibiotika sind dann sinnvoll, wenn der Durchfall durch eine Überbesiedlung des Darms durch krankmachende Bakterien verursacht wird. Dies ist nach der Aufnahme verdorbenen Futters oder bei ansteckenden Darmkrankheiten der Fall. Möchte man sichergehen dass der Durchfall tatsächlich bakteriell bedingt ist, kann man eine Kotprobe auf Bakterien untersuchen lassen. Dies ist jedoch nicht immer aussagekräftig, da viele Bakterien auch im Darm gesunder Hunde vorkommen.
Bei der IBD (Inflammatory Bowel Disease), einer chronischen Darmentzündung, zeigen manche Hunde unter dauerhafter Antibiotikagabe eine Besserung.

Diese Hausmittel können helfen

Bei harmlosem Durchfall kann der Hund durch einfache Hausmittel schnell wieder gesund werden. Das Wichtigste bei Durchfall ist, dass der Hund ausreichend trinkt und nicht austrocknet, daher sollte ständig Wasser angeboten werden.
In jede Notfallapotheke von Hundebesitzern gehören Kohletabletten, die man in der Apotheke oder beim Tierarzt kaufen kann. Kohletabletten binden Giftstoffe und können den Darm sozusagen reinigen.
Nach einer Fastenzeit von einem halben bis ganzen Tag sollte der Hund zunächst fettarme Schonkost in vielen kleinen Portionen bekommen. Diese Schonkost kann man zwar auch als Fertigfutter kaufen, aber wer selber kochen möchte, kann seinem Hund auch etwas gutes tun. Geeignet sind beispielsweise

  • Reis,
  • Karotten und
  • mageres Hühnerfleisch (ohne Knochen und Haut).

Wichtig ist hierbei immer eine lange Kochzeit. Sowohl der Reis als auch Gemüse und Fleisch müssen sehr weich gekocht sein, damit ist die Mahlzeit bekömmlicher und hilft, die Verdauung des Hundes wieder in Gang zu bringen. Es sollten jedoch keine Gewürze beim Kochen verwendet werden.
Wenn der Hund nicht gern trinkt, kann man ein bisschen Brühe von dem gekochten Hühnerfleisch ins Trinkwasser geben, damit es besser schmeckt. So verhindert man, dass der Wasserverlust über den Durchfall zu groß wird und der Hund austrocknet.

Reis gegen Durchfall

Für die Schonkost eignet sich am besten normaler weißer Reis. Da Reis ein hohes Quellvermögen hat und einem Hund mit Durchfall noch zusätzlich Wasser entziehen kann, muss er unbedingt mit sehr viel Wasser über mindestens eine Stunde gekocht werden, bis ein richtiger Schleim entsteht. Der Reis darf nicht gesalzen oder gewürzt werden. Falls ein Kochbeutel vorhanden ist, muss dieser vor dem Füttern entfernt werden.
Um den Hund nach einer Fastenzeit wieder an feste Nahrung zu gewöhnen, gibt man zunächst nur sehr kleine Mengen, dafür aber eine größere Anzahl an Mahlzeiten über den Tag verteilt.
Schmeckt dem Hund der Reis nicht, kann man ihn mit magerem Hähnchenfleisch, dem Kochsud des Fleisches oder einer kleinen Menge Joghurt oder Hüttenkäse vermengen. Joghurt und Hüttenkäse haben eine förderliche Wirkung auf die gute Bakterienflora im Darm und können somit helfen, den Durchfall schnell wieder in den Griff zu bekommen.

Kohletabletten gegen Durchfall

Kohletabletten sind eine wichtige Notfallmaßnahme bei Hunden mit Durchfall. Medizinische Kohle, auch bekannt als Aktivkohle, hat die Fähigkeit Giftstoffe im Darm zu binden bevor sie in das Blut aufgenommen werden können und sich im Körper verteilen. Hat der Hund also etwas Giftiges wie beispielsweise Schokolade gefressen, sollte man so schnell wie möglich Kohletabletten verabreichen. Auch wenn der Durchfall durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, kann Aktivkohle die von den Bakterien produzierten Giftstoffe binden und so den Darm reinigen. Jeder Hundebesitzer sollte daher immer Kohletabletten in ausreichender Menge auf Vorrat haben.
Für die richtige Dosierung hält man sich am besten an die Packungsbeilage. Bei akuten lebensgefährlichen Vergiftungen gilt die Faustregel, dass pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes 1 Gramm Aktivkohle gegeben werden sollte und der Hund anschließend beim Tierarzt vorgestellt werden muss. Bei mildem Durchfall reicht eine geringere Dosis aus, die im Zweifel mit dem Tierarzt abzustimmen ist. Gibt man zu viel Kohle, kann dies zu Verstopfungen führen.
Nach der Gabe von Kohletabletten verfärbt sich der Kot des Hundes schwarz, was aufgrund der Ausscheidung der schwarzen Kohle normal ist.

Bananen gegen Durchfall

Bananen haben eine stopfende Wirkung und können durch die in ihnen enthaltenen Pektine Giftstoffe im Darm binden, weshalb sie gut für Hunde mit Durchfall geeignet sind. Da sie auch sehr viel Zucker enthalten, sind sie Energielieferanten für geschwächte Hunde. Die meisten Hunde mögen Bananen, weswegen man sie gut unter den Reis mischen kann, damit dieser lieber gefressen wird.

Karotten bei Durchfall

Ähnlich wie auch Reis eignen sich Karotten sehr gut als Schonkost für Hunde mit Durchfall und können ideal mit Reis zu einer Mahlzeit kombiniert werden. Auch bei Möhren ist es sehr wichtig sie sehr lange zu kochen, um bestimmte Zuckermoleküle freizusetzen, die der Darmwand einen Schutz bieten und so dem Durchfall entgegen wirken. Die gekochten Karotten kann man mit einem Teil des Suds zu einem Brei vermischen, der vielen Hunden gut schmeckt.

Haferflocken bei Durchfall

Verträgt ein Hund keinen Reis oder mag er ihn nicht fressen, kann Haferschleimsuppe als Schonkost bei Durchfall eine Alternative sein. Hierzu kocht man Haferflocken in Wasser (nicht Milch!) für lange Zeit, bis man eine sehr weiche Konsistenz erreicht. Auch den Haferschleim kann man mit Karotte oder magerem Hühnerfleisch kombinieren, damit es dem Hund besser schmeckt.

Wie sollte ich meinen Hund ansonsten füttern?

Hat man den Hund nach einem halben Tag Fasten mit kleinen Portionen Schonkost langsam wieder angefüttert, sollte sich der Durchfall schnell bessern. Man gibt die Schonkost solange bis der Kot wieder eine normale Konsistenz erreicht. Tut er das nicht, ist der Hund auf jeden Fall einem Tierarzt vorzustellen, um die Ursache für den Durchfall zu klären.
Geht es dem Hund wieder gut, darf man nicht plötzlich wieder das normale Futter geben. Man sollte das Futter stattdessen langsam wieder umstellen. Das bedeutet, dass man unter die Schonkost zunächst eine kleine Menge des Futters gibt, die man dann von Mahlzeit zu Mahlzeit steigert, während man den Anteil der Schonkost reduziert. Dies macht man am besten über etwa 5 Mahlzeiten hinweg.
War das ursprüngliche Futter der Auslöser für den Durchfall, so sollte man nach der Schonkost auf ein anderes Futter umstellen, das vom Hund besser vertragen wird.
Selbstgekochte Schonkost sollte man nie ohne Absprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater über mehr als vier Wochen füttern, da der Hund sonst Mangelerscheinungen bekommen kann.

Erhalten Sie wertvolle Tipps für die richtige Ernährung Ihres Hundes.

Homöopathie

Bei Durchfall können auch homöopathische Mittel dem Hund helfen. Man verwendet beispielsweise Nux vomica, Arsenicum album, Magnesium carbonicum oder Sulfur. Diese Wirkstoffe gibt es in unterschiedlichen Potenzstufen als Globuli oder Tabletten.
Wenn homöopathische Mittel nicht anschlagen, muss gegebenenfalls einen Tierarzt aufgesucht werden.
Auch wenn man Durchfall homöopathisch behandelt, sollte man dem Hund eine Schonkost geben und auf ausreichende Trinkmengen achten.

Erfahren Sie mehr über Homöopathie beim Hund.

Wann sollte ich meinem Hund bei Durchfall eine Wurmkur geben?

Hat der Hund Durchfall mit einer (noch) unbekannten Ursache und liegt die letzte Entwurmung bereits länger als ein Vierteljahr zurück, ist eine Wurmkur grundsätzlich sinnvoll. Vor allem dann, wenn der Hund in der letzten Zeit Kadaver oder Abfälle gefressen hat. A
uch wenn eine Kotprobe positiv war oder im Kot des Hundes Würmer zu erkennen sind, muss eine Wurmkur gegeben werden.
Sind andere Hunde im Haushalt oder Hunde, mit denen der eigene Hund engen Kontakt hat, befallen, sollte der Hund ebenfalls entwurmt werden.

Ist der Durchfall des Hundes so schlimm, dass der Hund sehr schwach ist, wartet man mit der Wurmkur lieber, bis sich sein Zustand durch eine Behandlung etwas bessert. Wenn der Durchfall beispielsweise durch eine Vergiftung oder durch eine nicht von Würmern verursachte Schädigung des Darms entstanden ist, sollte man keine Wurmkur geben, um den Organismus des Hundes nicht noch zusätzlich zu belasten.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Zum Tierarzt sollte ein Hund mit Durchfall immer dann, wenn Schonkost und Hausmittel keine Besserung des Zustandes herbeiführen oder wenn es dem Hund sehr schlecht geht, er beispielsweise Fieber hat, erbricht, sehr matt ist und durch den starken Flüssigkeitsverlust ausgetrocknet.
Hat man bemerkt, dass der Hund zuvor giftige Substanzen gefressen hat, sollte der Tierarztbesuch sofort erfolgen.
Hält der Durchfall über mehrere Tage an oder kommt ständig wieder, ist auf jeden Fall ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Dauer

Die Dauer einer Durchfallerkrankung beim Hund hängt stark von der Ursache ab. Hat der Hund etwas Verdorbenes gefressen oder sich einen kleinen Infekt eingeholt, sollte es ihm schon nach wenigen Tagen besser gehen.
Bei schwerwiegenden organischen Erkrankungen oder Futtermittelunverträglichkeiten kann der Durchfall lange andauern, die Behandlung kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.

Prognose

Einmaliger, akuter Durchfall durch schlechtes Futter oder einen Infekt ist in der Regel selbstlimitierend und der Hund ist nach wenigen Tagen wieder vollkommen gesund.

Hält der Durchfall länger an oder ist immer wiederkehrend, hängt die Prognose stark von der Durchfallursache ab.
Futtermittelunverträglichkeiten können mit konsequenter Diät und Geduld in den Griff bekommen werden.
Für chronische Darmerkrankungen ist es mitunter schwer eine genaue Ursache zu bestimmen. Eine Heilung kann demzufolge schwierig bis unmöglich sein und eine lebenslange Therapie kann erforderlich werden.

Wie ansteckend ist das für den Menschen?

Diverse Durchfall verursachende Bakterien und Parasiten (z.B. Giardien, Toxoplasmen) können nachweislich vom Hund auf den Menschen übertragen werden. Besonders gefährdet sind dabei kleine Kinder sowie ältere und kranke Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Im Umgang mit Hunden mit Durchfall sollte man grundsätzlich auf Hygiene achten, also den Kot des Hundes beseitigen, Kotabsatzstellen im Haus gründlich reinigen und desinfizieren und sich häufig die Hände waschen.

Kosten für die Behandlung

Die Kosten für eine Behandlung von Durchfall beim Hund kann man kaum pauschal abschätzen, da sie stark mit Dauer und Intensität der notwendigen medizinischen Maßnahmen variieren. In unkomplizierten Fällen liegen die Kosten für Untersuchung und Behandlung im zweistelligen Bereich, bei Durchfallerkrankungen, die über Monate andauern und viele diagnostische Maßnahmen erfordern, können mehrere tausend Euro anfallen.

Autor: Jessica Graf Veröffentlicht: 24.08.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021