Der Duden definiert „Durchfall“ als eine schnelle und häufige Ausscheidung von dünnflüssigem Stuhl. Durchfall wird in der Fachsprache als Diarrhoe bezeichnet. Wenn der Hund schleimigen Durchfall zeigt, kann dies verschiedene Ursachen haben. Unter anderem kann der Hund an einer Dickdarmentzündung erkrankt sein, an einer sogenannten „Colitis“.
Auch Futtermittelunverträglichkeiten können zu Schleim im Kot des Hundes führen. Des Weiteren können auch Parasiten, Bakterien und Viren und dadurch ausgelöste Entzündungen zu einem schleimigen Durchfall des Hundes führen. Es ist in jedem Fall wichtig, bei einer solchen Symptomatik den Tierarzt bzw. die Tierärztin aufzusuchen und den Hund „durchchecken“ zu lassen.
Das Wichtigste ist, die Ursache des schleimigen Durchfalls herauszufinden. Deshalb sollte der Besitzer so früh wie möglich den Tierarzt aufsuchen bzw. kontaktieren. Dies ist wichtig, damit der Hund so schnell es geht behandelt wird und das Symptom des schleimigen Durchfalls verschwindet. Dies kann nämlich weitere Probleme nach sich ziehen, wie etwa eine Dehydratation.
Die Ursachen einer sogenannten „Colitis“, also einer Dickdarmentzündung, können vielfältig sein. Eine Entzündung der Schleimhaut kann beispielsweise die Ursache sein. Diese kann mit Geschwüren, sogenannten Ulzera, einhergehen, aber auch ohne. Auch psychische Ursachen können der Auslöser sein. Stress beispielsweise führt zu einer Reizung des Nervensystems. Dies wiederrum kann sich in Störungen der Motilität, also der Bewegungsfähigkeit, des Dickdarms zeigen. Auch eine übermäßige Schleimproduktion kann der Auslöser sein.
Eine weitere Ursache für schleimigen Durchfall kann auch eine bakterielle Infektion sein. Aber auch Viren und Parasiten können Durchfall auslösen. Diese belagern den Darm des Hundes und führen zu Störungen der physiologischen Darmvorgänge. Letztendlich können auch Dünndarmkrankheiten zu Problemen im Dickdarm führen. Der Dünndarm kann beispielsweise erkrankt sein und den Dickdarm mit Inhalt überlasten, sodass sich dies in schleimigem Durchfall äußert.
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Die Diagnose stellt der Tierarzt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich der Besitzer bei diesem meldet und den Hund vorstellt. Nur so kann der Tierarzt die richtige Diagnose finden. Diese ermittelt der Tierarzt bzw. die Tierärztin aus der Adspektion, also dem Anschauen des Tieres, sowie der Palpation, damit ist die Untersuchung durch Anfassen gemeint. Man nennt diese genaue Untersuchung des Hundes auch die klinische Untersuchung.
Des Weiteren wird der Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen, sowie eine Untersuchung des Kotes. Auch Ultraschall, Röntgen und Endoskopie können zum Einsatz kommen. Dies richtet sich jeweils nach der individuellen Problematik des Tieres.
Bei dem schleimigen Durchfall handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Symptom. Das bedeutet, dass der Besitzer den schleimigen Durchfall meist sehr schnell bemerkt – beispielsweise bei einem Gassigang. Der Hund wird dann nicht nur häufiger Kot absetzen, sondern auch flüssigeren Kot als gewöhnlich. Der Besitzer kann bereits dann eine Probe entnehmen und diese dem Tierarzt bzw. der Tierärztin mitbringen. Diese sollte jedoch nicht zu alt und, so gut es geht, frei von Verunreinigungen sein.
Oftmals fallen diese Hunde auch dadurch auf, dass sie keine Kontrolle mehr über den Kotabsatz haben und ihnen dies auch in der Wohnung passiert. Des Weiteren kann dem Besitzer auffallen, dass der Hund schwach und matt wirkt. Auch Blut kann dem Kot des Hundes beigemengt sein. Dies sollte ebenfalls beim Gespräch mit dem Tierarzt bzw. der Tierärztin erwähnt werden.
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Der Kot des Hundes kann allerdings nicht nur schleimig erscheinen, sondern auch farblich verändert sein. Blutbeimengungen beispielsweise lassen den Kot des Hundes wie Himbeergelee wirken. Auch dies kann bei einer Colitis, also einer Entzündung des Dickdarms, der Fall sein. Ein plötzlich auftretender, akuter Durchfall kann ebenfalls Spuren von Blut enthalten, enthält jedoch seltener Schleimbeimengungen. Akuter Durchfall kann beispielsweise durch eine falsche Ernährung ausgelöst werden.
Auch Parasiten des Magen-Darm-Traktes können zu blutigem Stuhl führen. Aus diesem Grund sollte der Tierarzt bzw. Die Tierärztin des Vertrauens schnellstmöglich aufgesucht werden, damit eine geeignete Therapie begonnen werden kann. Giardien beispielsweise, aber auch Kokzidien lösen diesen blutigen Durchfall aus. Wichtig zu wissen ist, dass Parasiten des Hundes zum Teil auf den Menschen übertragbar sind. Der Kot sollte deshalb vor allem in der Wohnung gründlich und am besten mit Handschuhen entfernt werden. Der Boden bzw. das Hundeklo sollte anschließend gründlich desinfiziert werden.
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Zeigt der Hund nicht nur einen vermehrten, flüssigeren Kotabsatz, sondern zudem noch Erbrechen, kann auch in diesem Fall die Ursache eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Parasiten sein. Diese Erreger sorgen für eine sogenannte Gastro-Enteritis, auch als Brechdurchfall beim Menschen bekannt. Sind die Erreger, wie beispielsweise Salmonellen, erst einmal in den Körper des Hundes gelangt, kommt es zu den zuvor genannten “Reaktionen” Durchfall und Erbrechen.
Erbrechen soll dem Körper dabei helfen, die Erreger schnellstmöglich wieder zu entfernen. Durchfall entsteht durch eine Magenschleimhautentzündung, die durch die Erreger ausgelöst wird. Da der Körper die Nährstoffe des Futters nicht mehr richtig aufnehmen kann und zu viel Wasser in den Darmtrakt gelangt, kommt es zu einem flüssigeren Kot. Auch in diesem Fall sollte der Tierarzt bzw. die Tierärztin schnellstmöglich aufgesucht werden.
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Die Behandlung bzw. die Therapie des Durchfalls des Hundes richtet sich ganz nach der Ursache. Diese sollte jedoch nicht in Eigenregie des Besitzers erfolgen. Auch die oftmals gestartete Google-Suche kann Hinweise ergeben, die individuelle Erkrankung des Hundes jedoch nicht herausfinden. Aus diesem Grund ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Sind beispielsweise Bakterien die Ursache, sollte eine Antibiotikagabe erfolgen. Welches Antibiotikum für welche Dauer verwendet wird, richtet sich nach den Angaben des Tierarztes.
Virostatika können beim Befall mit Viren eingesetzt werden. Antiparasitika bei einer Infektion mit Parasiten. Auch auf eine Infusionstherapie sollte geachtet werden. Durch die erhöhte Ausscheidung von Wasser kann der Hund leicht dehydrieren. Dies sollte kompensiert werden. Falls eine Futtermittelunverträglichkeit vorliegt, kann es auch sein, dass der Tierarzt Glukokortikoide einsetzt, sowie gegebenenfalls Schmerzmittel. Dies richtet sich danach, wie angegriffen die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes letztendlich ist. Eventuell kann auch eine Futterumstellung erfolgen. Neben der medikamentösen Therapie, sollte der Hund zudem geschont werden, damit sich der Hundekörper erholen kann.
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Oftmals werden beim Menschen Kohletabletten eingesetzt, um den Durchfall zu stoppen. Bei Hunden sollte der Einsatz dieser Kohletabletten jedoch nur erfolgen, wenn der Tierarzt diese entweder verordnet oder der Gabe zugestimmt hat. Kohle bindet zwar zum einen die giftigen Stoffe, färbt den Kot zum anderen jedoch sehr dunkel, sodass der Tierarzt Blut oder andere Beimengungen nicht mehr differenzieren bzw. diagnostizieren kann. Es sollte deshalb vor jeder Gabe zunächst der Tierarzt oder die Tierärztin des Vertrauens kontaktiert werden.
Hat ein Mensch Durchfall, wird ihm oft dazu geraten, Bananen zu essen. Diese sollen für eine natürliche Eindickung des Stuhls sorgen. Darf der Hund auch Bananen fressen, wenn er Durchfall hat? Darf ein Hund überhaupt Bananen zu sich nehmen? Dies sind die Fragen, die sich viele Besitzer stellen. Die Antwort ist ja, wenn es sich um geringe Mengen handelt. Ansonsten sollten die Bananen vor dem Verzehr gekocht werden. Die Stärke ist nämlich sehr schwer für den Hund zu verdauen und könnte aus diesem Grund für weitere Probleme und Bauchschmerzen sorgen.
Das Wichtigste für einen Hund mit Durchfall ist zunächst Wasser. Der Hund sollte, um einer Dehydratation vorzubeugen, ständigen Zugang zu frischem Wasser haben. Zusätzlich raten einige Tierärzte, den Hund zunächst nüchtern zu lassen, damit der Magen-Darm-Trakt nicht überladen wird und sich erholen kann. Nach ca. einem halben Tag sollte der Hund dann mit Schonkost gefüttert werden. Beim Hund bedeutet Schonkost leicht verdauliche Nahrung, die den sowieso schon strapazierten Verdauungstrakt nicht zusätzlich belastet. Ein klassisches Schonkostgericht für den Hund ist beispielsweise gekochtes Hühnchen mit gekochtem Reis.
Viele Tierärzte setzen zudem körnigen Frischkäse ein. Die Nahrungsmenge sollte dann langsam wieder auf die gewöhnliche Futtermenge des Hundes gesteigert werden. Nach und nach kann der Besitzer dem Hund dann auch wieder sein normales Futter füttern. Dies sollte natürlich stets unter der Beachtung erfolgen, wie sich der Kot entwickelt. Wird dieser wieder flüssiger, sollte die Ernährung wieder umgestellt sowie gegebenenfalls erneut ein Tierarzt aufgesucht werden. Der behandelnde Tierarzt kann ebenfalls um Rat gefragt werden, was die Ernährung des Hundes betrifft. Es kann beispielsweise sein, dass das rohe Fleisch, welches der Hund frisst, Salmonellen enthalten hat. Dies kann einer falschen Lagerung geschuldet sein und sollte vom Tierarzt mit in Betracht gezogen werden.
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Eine Wurmkur sollte generell von Zeit zu Zeit verabreicht werden, da Hunde ihre Nase meist „überall“ hineinstecken. Sicherheitshalber kann deshalb auch bei einem schleimigen Durchfall eine Wurmkur verabreicht werden. Da Parasiten nicht dauerhaft im Kot nachweisbar sind, kann es auch sein, dass der Hund trotz einer unauffälligen Kotprobe von Würmern befallen ist.
Viel wichtiger ist die Gabe einer Wurmkur natürlich noch, wenn der Kot des Hundes im Nachweis Würmer oder Eier gezeigt hat. Dies ist wichtig, da Parasiten des Hundes zum Teil auch den Menschen infizieren können.
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Die Frage, wann ein Tierarztbesuch am besten ist, ist nicht so leicht zu beantworten. Viele individuelle Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Der Besitzer sollte aus diesem Grund stets ein Auge auf seinen Vierbeiner haben und Veränderungen so schnell es geht bemerken können.
Wenn es dem Hund also augenscheinlich schlecht geht und sich dieser sowohl übergibt als auch an Durchfall leidet, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Sollte der Hund einmal einen etwas flüssigeren Haufen abgesetzt haben, muss dies nicht so kritisch sein. Ist sich der Besitzer unsicher, kann auch ein vorheriges Telefonat Abhilfe schaffen.
Tierärzte und Tierärztinnen rechnen die Kosten einer Behandlung nach der GOT ab. Das ist die Gebührenordnung der Tierärzte. Diese kann im Internet eingesehen werden. Eine Behandlung kann, je nach Fall, mit einem einfachen bis dreifachen Satz abgerechnet werden. Es gibt verschiedene Posten, die je nach durchgeführter Untersuchung und Behandlung abgerechnet werden können. Pauschal ist die Frage, wieviel eine Behandlung der Diarrhoe des Hundes kostet, also nicht zu beantworten. Dies richtet sich immer nach dem jeweils individuellen Fall.
Wie bereits zuvor beschrieben, helfen dem Hund bei Diarrhoe vor allem Mittel, die die Ursache des Durchfalls beheben. Zusätzlich kann der Besitzer mit Hausmitteln „arbeiten“. Diese sollten jedoch nicht allein zur Therapie des erkrankten Tieres eingesetzt werden. Eine schonende Fütterung beispielsweise kann gut helfen. Diese kann aus Reis, Hühnchen, Frischkäse und Banane bestehen.
Genügend frisches Wasser, sowie ausgiebig Ruhe tun dem Hund ebenfalls sehr gut. Auch Möhrensuppe soll eine schnelle Besserung herbeiführen. Manche Tierärzte raten weiterhin zu Flohsamenschalen oder Kleie. Dies sollte jedoch mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden. Kohletabletten dürfen nur nach Absprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden, da diese in größeren Mengen zu anderen Problemen führen.
Nachdem mit dem Tierarzt abgesprochen wurde, was die Ursache des schleimigen Durchfalls ist, kann der Besitzer unterstützend mit homöopathischen Mitteln arbeiten. Je nach Tierarzt oder Tierärztin, kennt dieser oder diese zum Teil auch gern genutzte Homöopathika. Bei Durchfall werden gern Gelsemium sempervirens (Carolina-Jasmin), Mercurius solubilis (Quecksilber nach Hahnemann), Pulsatilla pratensis (Wiesen-Kuhschelle) sowie Dulcamara (Bittersüßer Nachtschatten) eingesetzt.
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Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Ursache bzw. dem Auslöser des Durchfalls. Hat der Hund einmal etwas Falsches gefressen oder zu viel getrunken, kann es sein, dass der Durchfall schnell wieder verschwindet. Hat der Hund sich jedoch mit Parasiten, Bakterien oder Viren infiziert oder eine Entzündung im Bereich des Magen-Darm-Traktes, so kann die Behandlungsdauer einen längeren Zeitraum umfassen. Der Tierarzt oder die Tierärztin, der bzw. die den Hund behandelt, kann dem Besitzer diesbezüglich am besten Auskunft geben. Für diesen Fall werden oftmals auch Nachkontrollen angesetzt, die eine Genesung des Hundes überwachen sollen.
Je nachdem mit welchem Durchfallerreger sich der Hund infiziert hat, so kann es auch sein, dass dieser auf den Menschen übergehen kann. Man spricht in diesem Fall von einer sogenannten Zoonose. Das bedeutet, dass der Erreger vom Tier auf den Menschen übergehen und auch bei diesem eine Erkrankung hervorrufen kann. Salmonellen beispielsweise können auch beim Menschen zu einer Infektion führen.
Neben Bakterien, können auch Viren, beispielsweise Rotaviren, eine Infektion beim Besitzer hervorrufen. Letztendlich können auch manche Parasiten des Hundes auf den Menschen übergehen. Der Besitzer sollte gerade aus diesem Grund einen Termin mit dem Tierarzt vereinbaren, wenn der Hund Durchfall zeigt.