Zecken sind blutsaugende Ektoparasiten, die sowohl Hunde als auch Katzen befallen können und viele Krankheitserreger übertragen können. Die häufigste Zeckenart, die in Deutschland vorkommt, ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus).
Ist ein Hund von einer oder mehreren Zecken befallen, haben diese sich in der Haut festgesogen. Die nur wenige Millimeter großen Parasiten schwellen durch ihre Blutmahlzeit auf ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Körpergröße an. Hierzu wird gerne eine Zeckenzange, eine Pinzette oder auch ein Faden verwendet.
Verwendet man eine Zeckenzange, wird die Zecke direkt an der Einstichstelle am Kopf gepackt und mit Drehbewegungen herausgedreht.
Um das Risiko einer Übertragung von gefährlichen Krankheitserregern zu minimieren, sollten bereits festgesogene Zecken sofort entfernt werden, weil durch die Blutmahlzeit erregerhaltiger Speichel der Zecke in die Blutbahn des Hundes gelangen kann.
Da sie zu Beginn nur wenige Millimeter klein sind, ist es wichtig, dass man seinen Hund nach einem Spaziergang durch gefährdetes Gebiet, wie etwa ein dichter Wald mit viel Unterholz oder Wiesen, gründlich absucht. Zecken übertragen sehr erstzunehmende Erkrankungen wie die Lyme Borreliose, Anaplasmose und Babesiose. In einigen Fällen wurden Hunde auch mit dem FSME-Virus (Frühsommer Meningoenzephalitis) durch den Befall mit Zecken infiziert.
Viele sekundäre Hauterkrankungen wie beispielsweise oberflächliche Ulzera, eine Dermatitis oder ein sogenanntes Leck-Ekzem, können durch einen Zeckenbiss entstehen.
Je schneller also die Zecke entfernt wird, desto kleiner wird das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden. Allerdings können lokale Hautirritationen auch nach Entfernen der Zecke auftreten bzw. bestehen bleiben. Die beste Möglichkeit bietet daher eine Zeckenprophylaxe, sodass die Zecke den Hund erst gar nicht befallen kann.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Zecken bei einem Hund.
Zur Zeckenentfernung bei Hunden gibt es im Handel viele verschiedene Hilfsmittel, deren Anwendung jedoch stets das gleiche Prinzip haben: das Fell wird direkt an der Einstichstelle gescheitelt und der Zeckenkopf am tiefsten Punkt gegriffen und mit gleichmäßigen Drehbewegungen die gesamte Zecke herausgedreht.
Für eine korrekte Zeckenentferung ist es sehr wichtig, dass die gesamte Zecke entfernt wird, weil im Wundbereich zurückbleibende Körperteile schlimmstenfalls schwerwiegende Infektionen verursachen können. Daher muss die Stichstelle (und am besten auch die Zecke selbst) nach dem Entfernen kontrolliert werden, ob sie auch vollständig entfernt wurde.
Das fachgerechte entsorgen der Zecke(n) ist anschließend ebenso wichtig, da die Zecke noch vollständig lebensfähig ist. Selbst wenn der Rumpf einer Zecke beschädigt ist, kann diese noch überleben.
Die Zeckenzange ist ein beliebtes Hilfsmittel, um den Hund von diesen lästigen blutsaugenden Parasiten zu befreien. Im Handel sind viele verschiedene Variationen erhältlich, die sich alle in ihrer Funktion gleichen.
Ob aus Kunststoff oder Metall, das Prinzip einer Zeckenzange ist immer gleich: die geschlossene Zange öffnet sich per Knopfdruck und schließt sich, sobald man den Knopf loslässt. Die Zange sollte sich weit genug öffnen können, da es der Größe der vollgesogenen Zecke entsprechend sonst schwierig werden kann, den Kopf zu umfassen. Mit der geöffneten Zange umgreift man nun den Zeckenkopf. Ist dieser mit der Zange fixiert, kann die Zecke unter Drehbewegungen herausgedreht werden.
Wichtig ist, dass man mit dem Hilfsmittel seiner Wahl gut zurechtkommt und sich die Zecken leicht entfernen lassen. Andernfalls sollte man sich professionelle Hilfe holen und die Zecke(n) in einer Tierarztpraxis entfernen lassen.
Auch ohne Zeckenzange ist die vollständige Entfernung einer Zecke für geübte Hände möglich. Als ein Hilfsmittel bietet sich hierzu ein gewöhnlicher Haushaltsfaden an, der als Schlaufe um den Zeckenkopf gelegt und zugezogen wird. Wichtig ist, dass der Kopf vom Faden gänzlich umschlossen wurde. Nun kann die Zecke entfernt werden.
Des Weiteren kann man eine Zecke auch mit der bloßen Hand entfernen. Allerdings sollte man dabei stets Einmal-Handschuhe tragen, da auch der Mensch sich mit den potentiellen Erregern im Zeckenspeichel über kleine Verletzungen in der Haut infizieren kann.
Für die Zeckenentferung selbst braucht man keine weiteren Mittel, außer einer Zeckenzange oder ähnliches zum Entfernen, um Hautirritationen zu vermeiden. Die Verwendung von Öl ist absolut obsolet und schadet mehr, als dass es hilft.
Für die Behandlung von lokalen Hautirritationen nach der Zeckenentfernung kann Ihnen eine Tierarztpraxis etwas zum Auftragen empfehlen.
Da sich Zecken nach einem Waldspaziergang auch in der Kleidung befinden oder vom Hund auf seine Lieblingsdecke fallen können, gilt als zuverlässige Maßnahme, die Kleidung auf 60°C zu waschen.
Zeckenprophylaxe bietet sich prinzipiell an, da der Hund dann erst gar nicht in Kontakt mit Zecken kommt. Welches Medikament für Ihren Hund am ehesten geeignet ist, wird Ihnen Ihr Tierarzt empfehlen.
Hatte Ihr Hund allerdings eine Zecke, die zwar vollständig entfernt werden konnte, allerdings die Einstichstelle auf der Haut gerötet und heiß wirkt, sollten Sie es besser untersuchen lassen.
Auch bei einem missglückten Entfernen der Zecke sollte man umgehend zum Tierarzt. Auch unspezifische Krankheitssymptome wie Mattigkeit, Lahmheit und Fieber können auf eine ernstzunehmende Erkrankung hindeuten, die durch einen Zeckenbiss übertragen wird.
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