Flöhe beim Hund

Flöhe gehören zu den Insekten und haben als solche sechs Beine. Sie besitzen keine Flügel, ihr Körper ist eher schmal und besteht aus relativ widerstandsfähigem Chitin. Die Hinterbeine sind sehr kräftig ausgebildet, wodurch sie eine enorme Sprungkraft besitzen. Sie leben sie bevorzugt in Büschen oder auf Wiesen und warten dort auf einen Wirt, bei dem sie Blut saugen können.

Wie kommt es zum Flohbefall beim Hund?

Flöhe sind Parasiten und kommen in der Natur vor. Der Hundefloh befällt den Hund und ernährt sichvon dessen Blut. Er wartet in Wiesen und auf Gräsern sitzend so lange bis ein passendes Tier vorbei kommt und springt auf dieses auf. Er beginnt direkt mit dem Blutsaugen und wenig später mit der Eiablage. Diese werden auf dem Hund und in seiner Umgebung verteilt und kontaminieren so weitere Hunde. Die Vermehrung der Flöhe erfolgt sehr schnell.

Diagnose - So kann man Flöhe beim Hund erkennen

Bei einem Flohbefall kommt es zu kleinen Hautläsionen, die zu massivem Juckreiz und zu einer Entzündung führen können. Typischerweise liegen die Flohbisse in einer Reihe oder mehr oder weniger in einer Dreiecksform vor. Wenn Sie den Verdacht auf einen Flohbefall haben, kämmen Sie den Hund mit einem Flohkamm. Der Abstand der Borsten ist so gering, dass Flöhe und Flohkot ausgebürstet werden und am Kamm hängen bleiben. Finden sich hier einen Floh lässt sich eindeutig ein Flohbefall diagnostizieren.

Bleiben nur dunkle Krümel im Kamm hängen, legen Sie diese auf ein feuchtes Taschentuch und beobachten, ob sich das Gewebe rötlich verfärbt, dies spricht eindeutig für Flohkot.

Auch wenn Sie keine eindeutigen Hinweise finden lässt sich ein Flohbefall nicht sicher ausschließen.

An diesen Symptomen erkenne ich, dass mein Hund Flöhe hat

Das auffälligste Symptom eines Flohbefalls ist der ausgeprägte Juckreiz. Dieser wird durch den Flohbiss und den dabei übertragenen Speichel verursacht. Die Hunde kratzen sich immer wieder, lecken sich das Fell und beißen sich selber. An Stellen mit besonders großem Juckreiz kann es zum Verlust des Fells kommen. Auf der Haut finden Sie kleine runde Blutungen, gegebenenfalls auch kleine Blasen oder Quaddeln.

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Juckreiz

Flohbisse lösen bei den meisten Hunden starken Juckreiz aus. Die Flöhe hinterlassen kleine Bisswunden, die häufig mehr oder weniger in einer Reihe nebeneinander platziert sind. An diesen Stellen kann sich die Haut außerdem entzünden. Ist Ihr Hund plötzlich unruhig und kratzt sich immer wieder, sollten Sie die Haut und das Fell an den juckenden Stellen genau nach Flöhen oder Flohkot absuchen. In diesem Fall sollte das Tier umgehend behandelt werden.

Behandlung / Therapie

Wird ein Flohbefall festgestellt, müssen die Hunde umgehend behandelt werden. Zunächst sollten Sie sich einen Flohkamm besorgen und das Tier gründlich kämmen. Hiermit entfernen Sie lebende Flöhe, deren Eier und bereits ausgeschiedenen Kot.

Anschließend können Sie den Hund mit einem speziellen Flohshampoo waschen, womit Sie die übrig gebliebenen Flöhe erwischen. Zusätzlich sollten Sie sich ein Spot-On Präparat gegen Flöhe besorgen, dass Sie Ihrem Hund auf die Haut im Bereich des Nackens träufeln. Nach Auftragen des Mittels sollte der Hund 48 Stunden nicht schwimmen oder geduscht werden.

Flöhe sind Zwischenwirte für Bandwürmer. Da die Hunde die Flöhe häufig beim lecken oder beißen ins Fell mit dem Maul aufnehmen und schlucken, sollten Sie Ihren Hund zusätzlich gegen Bandwürmer behandeln.

Wie Sie Ihren Hund korrekt entwurmen erfahren Sie unter Hundebandwurm

Spot-on Präparate

Unter Spot-on Präparaten versteht man Tierarzneimittel, die in flüssiger Form direkt auf die Haut im Bereich des Nackens des Hundes getropft werden. Der Wirkstoff wird entweder über die Haut aufgenommen oder verteilt sich lediglich auf ihr. Spot-on Präparate werden zur Prophylaxe gegen Flöhe, aber auch Zecken und andere Parasiten eingesetzt.

Mögliche Wirkstoffe sind  Fipronil, Imidacloprid, Deltamethrin, Flumethrin oder Permethrin. Gängige Präparate heißen beispielsweise Frontline, Exspot oder Advantix. Diese Präparate haben eine durchschnittliche Wirkdauer von ca. 4-6 Wochen und sind beim Tierarzt oder teilweise auch im Fachhandel erhältlich.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Sobald Sie bemerken, dass sich Ihr Tier vermehrt kratzt und Sie an diesen Stellen kleine runde Blutungen feststellen oder Sie einen Floh im Fell entdecken, sollten Sie zügig einen Tierarzt aufsuchen. Flöhe vermehren sich sehr schnell und bei einer frühzeitigen Bekämpfung können Sie eine Vermehrung und Ausbreitung auf dem Tier und in Ihrer Wohnung eventuell noch eindämmen. Der Tierarzt kann die definitive Diagnose stellen und Ihnen ein spezielles Flohshampoo, ein Spot-On Pärparat zur Ektoparasitenprophylaxe und eine Wurmkur mitgeben.

Diese Hausmittel helfen bei Flohbefall

Neben den klassischen Präparaten zur Behandlung eines Flohbefalls spielen immer mehr Hausmittel eine Rolle. Hierzu zählen Mittel wie zum Beispiel Schwarzkümmelöl, Kokosöl, Knoblauch oder Apfelessig, die dem Hund regelmäßig über das Futter verabreicht werden oder mit denen die Tiere gewaschen oder eingesprüht werden. Die Anwendung dieser Mittel sollte vor dem Einsatz mit Ihrem Tierarzt besprochen werden. Bei all diesen Mitteln ist Vorsicht geboten, da die Tiere allergisch darauf reagieren können.

Kokosöl

Kokosöl wird aus der Kokosnuss gewonnen und ist daher ein pflanzliches Produkt. Im Kokosöl ist Laurinsäure enthalten, die für die Flöhe einen unangenehmen Geruch verbreitet. Außerdem greift die Säure den Chitinpanzer der Flöhe an. Lebende Flöhe verlassen den Hund und bereits gelegte Eier werden wirksam abgetötet.

Für die Anwendung verreiben Sie einmal täglich eine kleine Menge in der Handfläche angewärmtes verflüssigtes Kokosöl gleichmäßig über das Fell des Hundes. Zusätzlich können Sie einmal täglich einen Löffel Kokosöl unter das Futter mischen.

Apfelessig

Apfelessig ist ein Naturmittel, es enthält viele Mineralien, Magnesium, Kalium, Eisen und Vitamine und gilt deshalb als sehr gesund. Es soll bei Flohbefall sehr wirksam sein. Ist Ihr Hund betroffen können Sie ihn gründlich abduschen, sorgfältig mit Shampoo einreiben und dieses anschließend gründlich mit Apfelessig ausspülen. Spätestens jetzt sollten die Flöhe vom Hund abfallen.

Vorbeugend können Sie Apfelessig im Verhältnis 1:2 mit Wasser verdünnen und einmal täglich auf das Fell des Hundes aufsprühen. Außerdem können Sie dem Hund ein wenig Apfelessig unter das Futter mischen.

Informieren Sie sich hier ausführlich über Hausmittel bei Flöhen

Homöopathie

Homöopathische Mittel lassen sich sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung eines Flohbefalls verabreichen. Man verwendet beispielsweise Psorinum, Ledum palustre und Antimonium crudum. Diese Mittel werden nach einem ganz bestimmten Protokoll bis zum Abklingen der Symptome gegeben. Diese Therapie sollte jedoch mit Ihrem Tierarzt abgesprochen werden um mit ihm zusammen eine individuell passenden Therapie zu auszuwählen.

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Dauer

Für das Aufspringen eines Flohs in der Natur auf den Körper eines Hundes bedarf es nur wenige Sekunden. Sobald die Flöhe auf der Haut des Tieres sitzen, beginnen Sie mit dem Blutsaugen. Bis Sie die Flöhe auf dem Hund entdecken, dauert es meist mehrere Tage, häufig zeigen die Tiere bereits deutlichen Juckreiz. Das Entfernen der Flöhe vom Hund sowie aus der häuslichen Umgebung nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch, ist sehr aufwändig und die Reinigungsarbeiten müssen über mehrere Wochen sehr konsequent durchgeführt werden.

Prognose

Die Prognose bei einem Flohbefall ist gut, wenn der Hund therapiert und die kontaminierte Umgebung entsprechend behandelt werden. Dies erfordert eine konsequente Durchführung aller notwendigen Reinigungsarbeiten.
Bei wiederholtem Flohbefall des Hundes kann sich eine Flohspeichelallergie entwickeln. In diesen Fällen wird der Hund meist nicht mehr komplett beschwerdefrei, jedoch lassen sich die Symptome in den meisten Fällen deutlich vermindern.

Können die Flöhe auf den Menschen übergehen?

Normalerweise befällt der Hundefloh den Hund und der Menschenfloh den Menschen. Sind die Flöhe aber besonders hungrig, kann es auch passieren, dass ein Hundefloh bei einem Menschen Blut saugt. Zu erkennen sind die Flohbisse an starkem Juckreiz und kleinen roten Punkten in der Haut, die meist in einer Reihe liegen.

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Kosten der Behandlung

Die Kostender Behandlung eines Hundes mit Flohbefall variieren sehr stark und sind abhängig vom Ausmaß. Außerdem muss man die Behandlung des Hundes und die Behandlung der Umgebung mit einbeziehen.

Die Kosten setzen sich zusammen aus

  • dem Tierarztbesuch
  • (Arznei-)Mitteln wie Flohshampoos, Spot-On Präparaten
  • Medikamente für die Wurmkur

Außerdem für die Behandlung der kontaminierten Umgebung

  • Reinigungs- und Desinfektionsmittel
  • Waschen aller Stoffe
  • bei starker Kontamination ggf. Kosten für einen Kammerjäger

Hundeflöhe in der Wohnung

Neben der Behandlung des Tieres ist eine Behandlung der Umgebung unumgänglich, damit die Flöhe nicht im Anschluss an die Therapie erneut auf das Tier übergehen können. Diese Maßnahmen sind sehr aufwändig und erfordern ein hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen. Sie sollten häufig Staubsaugen und alle Oberflächen mehrfach feucht abwischen.

Außerdem müssen alle waschbaren Stoffe mindestens einmal bei mindestens 60°C gewaschen werden. Stoffe, die nicht gewaschen werden können, wie zu Beispiel Teppiche, Sofapolster und ähnliches, sollten mit Flohentfernungssprays behandelt werden. Hierbei sind die Hinweise zur Durchführung sehr genau zu beachten, da es sich hier um potenziell giftige Substanzen handelt.

Diese Maßnahmen sollten Sie über mindestens 3 Wochen regelmäßig durchführen, bis Sie keinerlei Hinweise eines Flohbefalls mehr vorhanden sind.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.09.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021