Diese Hausmittel helfen gegen Flöhe beim Hund

Flöhe sind ca. 1-6 mm große, flügellose, seitlich abgeplattete Insekten.
Sie ernähren sich vom Blut ihres Wirtes.
Diese Wirte können unter anderem Hunde sein.
Da die Entwicklung der Flöhe abseits des Wirtes, d.h. in der Umgebung stattfindet, erweist sich die Bekämpfung oft als schwierig und langwierig.

Aufgrund dessen, dass die kleinen Blutsauger Bandwürmer auf Ihr Tier übertragen können sowie auch an Menschen Blut saugen können, sollten sie allerdings konsequent bekämpft werden.
Im Folgenden sollen einige Hausmittel beschrieben werden, die eventuell unterstützend gegen Flöhe helfen können.
Jedoch soll bereits jetzt darauf hingewiesen werden, dass Hausmittel nicht bei akutem Flohbefall ohne vorherige Absprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden sollten!

Alles was Sie rund um Flöhe beim Hund wissen sollten, erfahren Sie hier:
Flöhe beim Hund - Ursachen & Therapie

Diese Hausmittel können helfen

  • Gründliches Staubsaugen, vor allem an den Lieblingsplätzen des Hundes
  • Decken und Kissen, die vom Tier genutzt werden, bei 90°C waschen
  • Essig
  • Zitrone
  • verschiedene (ätherische) Öle
  • Wasser-Natron-Lösung

Inwiefern kann Kokosöl helfen?

Kokosöl kann eventuell unterstützend und prophylaktisch gegen Flöhe helfen, jedoch ist es kein Ersatz für eine adäquate tierärztliche Behandlung des Tieres mit einem Flohmittel sowie eine gründliche Umgebungsbehandlung, insbesondere bei akutem Flohbefall.

Zur Anwendung kann eine kleine Menge Kokosöl in der Hand verrieben und dann auf dem Fell des Hundes verteilt werden.
Genauso kann das Öl in die Haut des Tieres massiert werden.
Flöhe sollen aufgrund verschiedener Stoffe im Kokosöl von Ihrem Tier ferngehalten werden.
Dazu soll die im Öl enthaltende Laurinsäure den Chitinpanzer der kleinen Blutsauger zerstören.

Apfelessig

Auch Apfelessig kann eventuell unterstützend zur normalen Flohprophylaxe und –behandlung  eingesetzt werden.
Der Essig soll dabei mittels Fellbürste einmal täglich ins Fell des Tieres verbracht werden.
Des Weiteren kann der Apfelessig auch in einem Verhältnis von 1:2 mit Wasser gemischt werden und dann mittels Spraydose auf das Fell gesprüht werden.

Flöhe sollen dabei den Geruch und Geschmack des Apfelessigs nicht mögen und so entweder vom Wirt abfallen oder ihn gar nicht erst befallen.
Keinesfalls sollte die Methode ohne wirksame Umgebungsbehandlung bei Flohbefall angewandt werden, da sie allein die Flöhe vom Wirt vertreibt.
Der größte Anteil der Population befindet sich aber in der Umgebung des Tieres, d.h. in seinen Schlafplätzen etc.
Da Flöhe auch auf den Menschen gehen können, sollte es also auch im eigenen Interesse sein, sie schnellstmöglich wirkungsvoll zu bekämpfen.

Zitrone

Zitronen sollen ebenfalls gegen Flöhe wirksam sein.
Für dieses Hausmittel sollen Zitronen klein geschnitten und in Wasser gekocht werden.
Nachdem der Sud eine Nacht ziehen konnte, kann er in eine Sprühflasche gefüllt werden und das Fell des Hundes mit dem Gemisch besprüht werden.

Auch in diesem Fall sei jedoch noch einmal explizit auf eine parallele wirksame Umgebungsbehandlung hingewiesen.
Des Weiteren ist die Wirksamkeit der Anwendung von Zitrone gegen Flöhe nicht klinisch belegt.
Im Idealfall lassen Sie sich bei akuten Flohproblemen von Ihrem Tierarzt beraten.

Ätherische Öle

Ätherische Öle können ebenfalls zu einem Anti-Floh-Spray gemischt werden. Es eignen sich Eukalyptus-, Lavendel-, Zeder- oder Minzöle. Diese sollten zu gleichen Mengen und eventuell mit Wasser verdünnt, gemischt werden und dann mittels Sprühflasche auf das Fell des Hundes gebracht werden oder mit der Hand einmassiert werden. Flöhe sollen damit am Tier bekämpft werden können, die klinische Wirksamkeit ist jedoch umstritten. Keinesfalls sollten Sie dieses Mittel in einem Katzenhaushalt anwenden, da ätherische Öle für Katzen giftig sind! Des Weiteren sei auch hier auf die adäquate Umgebungsbehandlung hingewiesen.

Flohkamm zur Diagnose

Ein Flohkamm ist ein sehr feiner Kamm, mit welchem das Fell des Tieres sorgfältig durchkämmt werden kann.
Hat der Hund Flöhe, bleiben diese in den feinen Zacken hängen.
Des Weiteren kann Flohkot aus dem Fell herausgekämmt werden und so das Vorhandensein von Flöhen indirekt nachgewiesen werden.

Flohkämme sind eine effektive Methode, um die kleinen Insekten zu diagnostizieren, jedoch bekämpfen sie die Tierchen nicht!

Wasser-Natron-Lösung

Eine Wasser-Natron-Lösung eignet sich zum Einweichen des Hundefells nach dem Baden des Vierbeiners.
Durch die Lösung wird der Chitinpanzer der Flöhe aufgeweicht und die kleinen Insekten lassen sich besser mit dem Flohkamm aus dem Fell kämmen.
Die Lösung führt allerdings auch nur dazu, dass sich die Tierchen besser aus dem Fell des Hundes kämmen lassen und bekämpfen nicht die eigentliche Flohpopulation in der Umgebung.
Entsprechend wird der Hund am nächsten Tag wieder Flöhe haben, wenn nicht vorher seine Schlaf- und Futterplätze von Floheiern und –puppen befreit wurden.

Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl kann zu einigen Tropfen ins Futter oder Wasser des Hundes gegeben werden und soll die Flöhe dann von Ihrem Tier fernhalten.
Darüber hinaus sind entzündungshemmende sowie immunstärkende Wirkungen beschrieben.
Mittlerweile gibt es bereits explizit für Hunde hergestellte Öle, welche gekauft werden können.

Jedoch kann auch hier nicht davon ausgegangen werden, dass eine alleinige Anwendung von Schwarzkümmelöl die Flohplage beseitigen wird.
Zudem sei auch hier darauf hingewiesen, das Öl nicht in Katzenhaushalten zu verwenden, da Katzen eventuell aufgenommenes Öl (auch über die Haut) nicht verstoffwechseln können und daran sterben können!

Das sind die medikamentösen Alternativen

Medikamentös können Flöhe sehr effektiv sowohl am Tier als auch in der Umgebung behandelt werden, wobei die Umgebungsbehandlung essentiell für den langwierigen Erfolg ist.

Es bieten sich hier Umgebungssprays mit verschiedenen Wirkstoffen an.
So gibt es reine Insektenentwicklungshemmer, welche die Entwicklung der Flohstadien hemmen und so zum Aussterben der Population führen.
Die meisten Sprays beinhalten jedoch eine Kombination aus Insektenentwicklungshemmer und Insektizid.
So beispielsweise die Wirkstoffe Fenoxycarb und Permethrin oder die Kombination aus Pyriproxyfen und Cyfluthrin.

Die Behandlung am Tier erfolgt dann in der Regel mit Insektiziden, jedoch gibt es auch hier bereits Präparate, welche Insektenwachstumsregulatoren beinhalten sowie Kombinationspräparate.
Diese sind vor allem zur Prophylaxe geeignet.
Zur Anwendung am Tier bei akutem Flohbefall eignen sich Wirkstoffe wie Dimpylat, Propoxur, Selamectin, Imidacloprid etc.
Es besteht je nach Wirkstoff die Möglichkeit der Behandlung mit einem Spot-On (das Präparat wird direkt auf die Haut aufgetragen) oder über ein Halsband.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass eine erfolgreiche Flohbehandlung immer aus einer Kombination der Behandlung des Tieres und dessen Umgebung besteht. Dazu sollte außerdem immer noch eine Wurmkur gegen Bandwürmer durchgeführt werden, da Flöhe – wie bereits zu Anfang erwähnt – Zwischenwirte für diese Würmer sind und immer davon ausgegangen werden kann, dass der Hund bei Flohbefall auch von Bandwürmern befallen ist.

Sie möchten mehr über den Wurmbefall beim Hund wissen? Dann lesen Sie unseren Artikel:
Würmer beim Hund - Dies Symptome treten auf!

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.11.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021