Haarlinge sind flügellose, wenige Millimeter (meist 1-2 mm) lange Insekten.
Ihr Körper ist flach und sie haben einen großen Kopf.
Alle Entwicklungsstadien leben dauerhaft parasitisch, sie ernähren sich im Gegensatz zu Läusen und Flöhen jedoch nicht von Blut sondern von Hautschuppen, Haaren und Bakterien.
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Eine Ansteckung mit Haarlingen erfolgt in den meisten Fällen über direkten Kontakt mit infizierten Tieren.
Auch durch Kämme und Bürsten können sie in seltenen Fällen übertragen werden.
Haarlinge treten oft bei schlechter Haltung, im Winter oder bei Welpen auf.
Risikofaktoren sind:
Im Fell des Hundes lassen sich sowohl Eier und Larven, als auch erwachsene Haarlinge nachweisen.
Mit bloßem Auge kann man sie nur schwer von Läusen und Flöhen unterscheiden, mikroskopisch lässt sich eine genaue Diagnose stellen.
Zu Hause kann man auch schon vor dem Tierarztbesuch einen "Flohtest" durchführen, indem man ausgekämmte Parasiten aus dem Fell auf einem Küchenrollenpapier zerdrückt.
Färbt sich das Papier rot, handelt es sich verutlich um blutverzehrende Flöhe oder Läuse, färbt es sich nicht, ist der Hund höchst wahrscheinlich von Haarlingen befallen.
Haarlingsbefall verläuft bei Hunden oft symptomlos. Bei starkem Befall verhalten sich die Hunde unruhig, kratzen sich, haben mattes Fell und neigen stellenweise zu Hautirritationen und Haarausfall.
Die Behandlung erfolgt meist mit
und sollte nach ein bis zwei Wochen wiederholt werden. Hundekörbchen und Decken wäscht man am besten zweimal im Abstand von ca drei Wochen, um auch die frisch geschlüpften Larven zu töten.
Einzelne Symtome wie starker Juckreiz beim Hund oder Entzündungen der Haut werden zudem mitbehandelt.
Da Haarlinge auch Bandwürmer übertragen können, sollten befallene Hunde zusätzlich auch auf Bandwürmer untersucht und bei Bedarf behandelt werden.
Gegen Haarlinge helfen beispielsweise Spot-on-Präparate wie:
auch ein Halsband wie Seresto® kann man verwenden.
Am besten berät man ein geeignetes Mittel mit seinem Haustierarzt.
Von der Behandlung mit Hausmitteln sollten man besser absehen.
Die Wirksamkeit ist in keinster Weise bestätigt und können der Gesundheit des Hundes schlimmstenfalls sogar schaden.
Einige Leute, vor allem Pferdebesitzer, schwören auf Apfelessig zur Behandlung von Haarlingen.
Allerdings kann Essig allergische Reaktionen und Hautreizungen hervorrufen.
Die Laurinsäure im Kokosöl wirkt nachweislich gegen Insekten, allerdings bräuchte man enorme Mengen um sämtliche Haarlinge abzutöten.
Sicherer sind herkämmliche Medikamente vom Tierarzt oder aus der Apotheke.
Im Internet findet man diverse Berichte über den Einsatz von homööopathischen Mitteln bei Haarlingen, allerdings ist hier keine Wirkung medizinisch belegt.
Den Tierarzt sollte man zu Rate ziehen, sobald man auffälliges Verhalten wie zum Beispiel kratzen und scheuern bemerkt.
Außerdem sollte man grundsätzlich alle größeren Haut-/Fellveränderungen beim Tierarzt abklären lassen.
Haarlinge sind für den grundsätzlich Menschen nicht ansteckend, wobei es natürlich passieren kann, dass einzelne Haarlinge sich kurzzeitig auf menschliche Haut/Kleidung verirren.
Jedoch können sie hier nicht überleben.
Haarlinge sind sehr wirtsspezifisch, das heißt sie stecken keine anderen Tierarten an.
Allerdings können sich andere Hunde im selben Haushalt sehr leicht infizieren.
Die Behandlung dauert mehrere Wochen, da die Präparate mindestens zweimal im Abstand von ein bis zwei Wochen verabreicht werden müssen, um auch die Larven aus den Eiern abzutöten, die nach der ersten Behandlung noch im Fell kleben.
Haarlingsbefall lässt sich meist recht einfach bekämpfen, sofern man andere Hunde im Haushalt mitbehandelt und Textilien wäscht bzw. desinfiziert.
Die Kosten für die Behandlung mit Insektiziden, also Insekten abtötenden Medikamenten, beläuft sich auf wenige Euro.
Zusatzkosten können entstehen, wenn der Hund zum Beispiel Hautverletzungen hat, die mitversorgt werden müssen.