Mein Hund hat eine Allergie

Mein Hund hat eine Allergie

Eine Allergie beim Hund ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf bestimmte nicht infektiöse, für den Körper eigentlich harmlose Stoffe.

Es kommt zur Bildung von Antikörpern und dadurch zu einer Entzündungsreaktion. Die Entzündung macht sich auf verschiedenste Weise bemerkbar, sie kann

  • die Haut betreffen,
  • aber auch Augen,
  • Nase,
  • Magen-Darmtrakt oder
  • den Atmungsapparat.

Was können die Ursachen für die Allergie Ihres Hundes sein?

Die Ursachen für eine Allergie beim Hund sind vielfältig.

Eine Ursache können zum Beispiel bestimmte Futtermittel sein.
Meist reagiert der Hund dabei auf einen Bestandteil im Hundefutter. Eine vorangegangenen Barrierestörung des Darmes kann der Ursprung für die Allergie sein.
Diese Störung kann durch eine Darmentzündung verursacht werden, durch die defekte Darmschicht können so bestimmte Eiweiße (Proteine) ins Blut gelangen, was beim intakten Darm nicht geschieht.
Die eingedrungenen Eiweiße führen im Blut zu einer Sensibilisierung, das heißt es werden Antikörper gegen diese Proteine gebildet, da sie als körperfremde Stoffe angesehen werden. Gelangt das nächste Mal das selbe Protein mit dem Futter in den Körper reagiert das Immunsystem mit einer Allergie.

Es will den erneuten „Eindringling“ eliminieren. Eine Störung der Hautbarriere kann nach dem gleichen Schema eine Allergie verursachen. Das Protein gelangt ungewollt über die Haut ins Blut, Antikörper werden gebildet und das Eiweiß wird als körperfremd angesehen.
Beim erneuten Kontakt wird das Immunsystem gegen das Eiweiß vorgehen.

So kann z.B. auch eine Kontaktallergie entstehen. Bei dieser Allergieform löst der bloße Kontakt mit bestimmten Substanzen, z.B. Waschmittel, Plastik, etc. eine allergische Reaktion aus. Auch Partikel in der Luft können eine Überempfindlichkeitsreaktion verursachen, z.B. Schimmelsporen oder Pollen.

Einer der häufigsten Allergieverursacher beim Hund sind Flöhe.
Die betroffenen Hunde sind nicht auf den Floh selbst allergisch, sondern auf den Speichel der Flöhe, der beim Stich in den Organismus gelangt. Daher auch der Name Flohspeichelallergie.

Aber auch andere Parasiten, wie beispielsweise Milben können als Allergieauslöser fungieren.

Welche Allergien des Hundes gibt es?

Es gibt ein breites Spektrum an Allergien.

Viele Hunde leiden an einer Futtermittelallergie. Sie kann sich gegen bestimmte Futterbestandteile, wie z.B. Getreide richten.

In diesem Fall spricht man von einer Getreideallergie. Es gibt aber auch Allergien gegen Parasiten, wie z.B. die Flohspeichelallergie.

Ähnlich wie beim Menschen kann auch beim Hund eine Pollenallergie oder eine Hausstauballergie entstehen.

Futterallergie beim Hund

Hunde, die an einer Futterallergie leiden sind nicht gegen alle Bestandteile des Futters allergisch.

Häufig reagieren sie auf zwei bis drei Futterinhaltsstoffe, selten sind es mehr als drei verschiedene.

Um herauszufinden welche das sind, bzw. ob überhaupt eine Futtermittelallergie vorliegt muss eine sogenannte Ausschlussdiät erfolgen.
Dazu bieten sich drei Möglichkeiten.

  • Zunächst besteht die Option selbst Futter zu kochen. Das selbst hergestellte Futter darf nur zwei Komponenten enthalten, zum einen Fleisch, das man vorher noch nie verfüttert hat und zum anderen eine unbekannte Kohlenhydratquelle, wie z.B. Süßkartoffeln, Hirse, Kürbis.
  • Wem das Kochen zu viel Aufwand ist hat immer noch die Möglichkeit Futter zu kaufen. Auch hier gilt, dass eine unbekannte Protein- und Kohlenhydratquelle gefüttert werden muss, z.B. Känguru und Kürbis. Oft enthalten Industriefutter noch andere Inhaltsstoffe, deshalb sollte man unbedingt genau die Inhaltsangabe lesen!
  • Ist man sich nicht sicher, welche Proteine und Kohlenhydrate der Hund in seinem Leben zu sich genommen hat, füttert man hydrolisierte Proteine. Das sind so stark zerkleinerte Proteine, dass sie nicht mehr als Allergieauslöser (Allergen) wirken können.
    Dieses Futter erhält man nur beim Tierarzt. Die Diät muss mindestens acht bis zwölf Wochen durchgezogen werden, sonst bleibt sie ohne Ergebnis.

Sind die Symptome nach den zwölf Wochen verschwunden füttert man erneut das alte Futter, man spricht hier vom Provokationstest. Treten erneut Erscheinungen, wie Juckreiz oder Durchfall auf ist die Diagnose Futterallergie sicher.

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Getreideallergie beim Hund

Eine Getreideallergie ist eine weitere Form der Futterallergie.

Um die Getreideallergie zu Diagnostizieren muss ebenfalls eine Ausschlussdiät durchgeführt werden. Nach den zwölf Wochen füttert man aber nicht wieder das alte Futter, sondern jeden einzelnen Bestandteil des alten Futters zusammen mit dem Ausschlussdiätfutter. Das wird zwei Wochen lang so gemacht. Treten keine Erscheinungen auf liegt keine Allergie vor. Oft treten die Symptome schon nach zwei bis drei Tagen erneut auf.

Somit ist die Diagnose Getreideallergie gestellt.

Pollenallergie beim Hund

Eine Pollenallergie ist eine Umgebungsallergie.

Dem Menschen ist die Pollenallergie gut bekannt als Heuschnupfen. Sie ist nach der Flohspeichelallergie die zweit häufigste Allergieform beim Hund.
Neben den typischen Heuschnupfensymptomen wie Naselaufen, Niesen, Augentränen und Atemprobleme ist beim Hund das häufigste Symptom Hautjuckreiz mit Hautausschlägen.

Die Pollen dringen beim spazieren Gehen in die Hautporen ein und verursachen eine allergische Reaktion in der Haut. Die Hunde kratzen und scheuern sich so oft es geht, dadurch kommt es zur Entzündung der Haut. In Folge dessen brechen die Haare ab und der Besitzer bemerkt kahle Stellen vor allem an den Achseln und um die Augen.

Für die Diagnose Pollenallergie gibt es leider keinen beweisenden Test. Es müssen erst alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden. Es gibt zwar einen Allergietest, dieser ist zum Nachweis aus mehreren Gründen aber nicht geeignet, beispielsweise können auch gesunde Hunde eine positive Testreaktion zeigen.

Hausstauballergie beim Hund

Unter einer Hausstauballergie versteht man eine allergische Reaktion beim Kontakt mit Hausstaubmilben.

Die Milben kommen überall in der Umgebung vor und sind eigentlich harmlos, außer für Allergiker.
Die Hausstauballergie zählt zu den Umgebungsallergien. Betroffene Hunde kratzen sich vermehrt, es kommt zu Hautentzündungen und Haarverlust vor allem am Bauch, den Ohrmuscheln, zwischen den Zehen und um die Augen.

Eine häufige Folge sind bakterielle Infektionen, da die gereizte Haut ein perfektes Milieu für Bakterien und auch Hefepilze bietet. Die Krankheitssymptome treten verstärkt in den Monaten August bis November auf. Grund dafür ist die erhöhte Luftfeuchtigkeit, bei der sich die Milben schneller vermehren können.

An diesen Symptomen erkenne ich, dass mein Hund erkrankt ist

Als Hauptsymptomen bei Hunden, die unter einer Allergie leiden zeigt sich Hautjuckreiz.

Die Tiere kratzen, scheuern und lecken sich die Haut wund. Viele Besitzer denken ihr Tier leidet an einem Flohbefall.
Durch die ständige Reizung der Haut kommt es zu kleinen Rissen, über die Bakterien und Pilze leicht in die Haut gelangen und sich dort ansiedeln und vermehren können.
Es kommt zu entzündeten Hautausschlägen und zum Haarverlust an diesen Stellen.

Besonders markant sind die Ohren, der Bauch, die Augenumgebung und der Zwischenzehenbereich.
Viele Hunde suchen kalten Boden auf, um die Haut abzukühlen und den Juckreiz zu mindern. Auch Augenentzündungen treten bei Allergikern gehäuft auf, sowie ständiger Nasenausfluss und häufiges Niesen. Atemprobleme können ebenso ein Allergiesymptom darstellen. Der Allergieauslöser, z.B. Pollen, gelangt in die Atemwege, dort kommt es zur Immunreaktion und damit zu einem Anschwellen der Schleimhaut.

Die verdickte Schleimhaut führt zu pfeifenden Atemgeräuschen oder gar zur Atemnot.

Symptome an den Augen

Allergiker zeigen häufig Augenausfluss.

Durch den ständigen Tränenfluss wird die Haut in der Augenumgebung gereizt. Die Haut entzündet sich und die Haare in der Augenumgebung fallen aus. Der Besitzer bemerkt oft die Feuchtigkeitsspuren im Fell und eine Verkrustung um die Augen.
Außerdem bietet der permanente Tränenfilm auf der Haut ein einladendes Milieu für Bakterien und Pilzen.

Die Augenbindehäute werden auch in Mitleidenschaft gezogen, sie sind stark gerötet und jucken. Das kommt daher, dass das Immunsystem dem Körper signalisiert, dass hier eine Entzündungsreaktion stattfinden soll.
So kommt es zur vermehrten Durchblutung der Augenbindehäute, Entzündungsstoffe werden freigesetzt und führen zu einer noch stärkeren Durchblutung und zum Juckreiz. Im Rahmen der allergischen Reaktion kann es auch zum Anschwellen der Augen kommen.

Juckreiz als Symptom einer Erkrankung

Juckreiz zeigt sich als Hauptsymptom bei allen Hunden, egal an welcher Allergieform sie leiden.

Die Allergieauslösenden Stoffe gelangen z.B. in die Poren der Haut und sorgen dafür, dass Entzündungsauslösende Stoffe aus den Zellen freigesetzt werden. Unter diesen Stoffen findet sich das Histamin, es gilt als Auslöser für Juckreiz.
Die Allergieauslöser gelangen aber nicht nur über die Haut in den Körper. Bei der Futtermittelallergie werden sie vom Darm resorbiert und gelangen so ins Körperinnere.

Anschließend läuft der gleiche Prozess ab, Entzündungsstoffe werden von den Zellen freigesetzt und es kommt zum Juckreiz. Die Hunde kratzen und beißen sich die Haut wund, dabei kommt es zum Fellverlust an den betroffenen Stellen.
Oft setzten sich Bakterien oder Pilze auf die Wunden Hautstellen und treiben die Entzündung voran. Besonders markante Stellen sind der Achselbereich, der Bauch, die Augenumgebung und die Ohren.

Die Entzündeten Augen und Ohren Jucken heftig und meist wird der Tierarzt lediglich wegen dieser Erscheinungen aufgesucht.

Symptome an der Nase

Bei Allergikern machen sich auch Symptome an der Nase bemerkbar.

Verstärkter Nasenausfluss und häufiges Niesen gehören zu den Symptomen. Meist wird bemerkt, dass ständig klares Sekret aus der Nase des Hundes läuft.
Sie selbst ist verklebt und krustig, aber auch das Fell um die Nase. Da die Hunde das Sekret reflektorisch weglecken entzündet sich die Haut auf der Nase. Sie wird durch den Speichel und das ständige Reiben der Zunge wund.

Oft bemerkt der Besitzer, dass die Haare über der Nase fehlen. Auch Verfärbungen der Nase können auftreten.

Schwellung der Lymphknoten als Symptom einer Erkrankung

Egal um welche Form der Allergie es sich handelt, sie kann zu einer Vergrößerung der Lymphknoten führen.

Allerdings kommt es in der Regel nur zur leichten Lymphknotenvergrößerung.
Dabei sind alle Lymphknoten betroffen, deshalb spricht man von einer generalisierten Lymphknotenvergrößerung.

Sie schwellen an, da das Immunsystem bei einer Allergie verstärkt arbeitet und die Zellen des Immunsystems in den Lymphknoten sitzen.

Ein geschwollener Lymphknoten bedeutet also, dass das Immunsystem verstärkt arbeitet.

Hundeschuppen als Symptom einer Erkrankung

Die Haut der Hunde ist bei einer Allergie am stärksten betroffen.
Neben dem Juckreiz und den entzündeten Hautstellen erscheint das Fell stumpf, matt und vor allem schuppig. Die Schuppen werden am besten an den Haarlosen stellen sichtbar.

Allerdings können Schuppen viele verschiedene Ursachen haben. Entdeckt man beispielsweise sehr viele kleine Schuppen, die sich zu bewegen scheinen, wenn man genauer hinsieht, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um Haarlinge.

Am besten ist ein Besuch beim Tierarzt. Er kann die Ursache herausfinden und die entsprechende Therapie einleiten. Oft sind Schuppen auch ernährungsbedingt und können mit Futtermittelzusätzen beseitigt werden.

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Behandlung der Allergie Ihres Hundes

Bei der Behandlung und Therapie einer Allergie kommt es etwas auf die Allergieform an.

Eine Futtermittelallergie wird therapiert, indem man auslösende Futterinhaltsstoffe nichtmehr füttert.

Es bietet sich die Möglichkeit selbst zu kochen, wobei das viel Zeit in Anspruch nimmt und man dafür sorgen muss, dass der Hund alle nötigen Vitamine, Nährstoffe und Proteine bekommt, die er braucht.
Alternativ kann man Futter kaufen, allerdings müssen die Inhaltsangaben genau beachtet werden.

Eine Flohstichallergie lässt sich im Vergleich zur Futtermittelallergie mit weniger Aufwand therapieren. Man behandelt seinen Hund einfach mit einem Spot-on oder Tablett gegen den Flohbefall.

Die Umgebungsallergien (z.B. Pollenallergie, Hausstauballergie) sind schwieriger zu therapieren.
Auslösende Ursachen lassen sich hier unmöglich vermeiden, deshalb werden die Symptome therapiert. Zum einen kann die Gabe von Cortison erfolgen, es wirkt schnell und beseitigt den Juckreiz.
Allerdings kann es nicht langfristig gegeben werden. Weniger Nebenwirkungen hat Ciclosporin A, der Nachteil ist aber, dass es erst nach vier wöchiger Gabe seine Wirkung entfaltet.
Beide Wirkstoffe hemmen das Immunsystem und verhindern so die überschießende Immunantwort bei Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen.
Schnell und zuverlässig wirksam ist Oclacitinib.
Es hemmt die Entzündungsstoffe bereits vier Stunden nachdem es gegeben wurde. Das Medikament ist gut verträglich und kann langfristig gegeben werden.
Auch Antihistaminika können versucht werden, allerdings reicht deren Wirkung meist nicht aus.
Essentielle Fettsäuren (Ω3, Ω6) können zur Unterstützung gegeben werden.

Eine Alternative bietet die Desensibilisierung, dabei werden dem Hund regelmäßig die Allergieauslöser (Allergene) unter die Haut gespritzt. Dieses Vorgehen führt dazu, dass das Immunsystem die Allergene toleriert und keine überschießende Reaktion mehr erzeugt wird.
Die Erfolgsrate liegt bei 85 %.

Diese Hausmittel können gegen die Allergie Ihres Hundes helfen

Zur Verbesserung der Hautbarriere können essentielle Fettsäuren, wie Ω3 und Ω6 gegeben werden.

Man spricht hier von essentiellen Fettsäuren, da sie nicht selbst vom Körper gebildet werden können und sie mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.
Man kann sie als Kapseln, Spot-on, Öl, Gel oder Spray verabreichen.

Zur Auswahl stehen beispielsweise Nachtkerzenöl, Distelöl, Fischöl oder kaltgepresstes Leinöl.
Die alleinige Gabe bei einer Allergie ist allerdings nicht ausreichend, es müssen zusätzliche Medikamente gegeben werden.
Zu deren Nachteil erfolgt der Wirkungseintritt der essentiellen Fettsäuren erst nach ca. zwei Monaten. Eine regelmäßige Dusche soll auch dabei helfen, den Juckreiz zu vermindern. Allerdings sollte man nicht irgendein Hundeshampoo verwenden, sondern man sollte sich mit Hilfe der Beratung des Tierarztes ein individuell geeignetes Shampoo aussuchen.
Zu oft darf man seinen Hund aber auch nicht baden, da das Kontraproduktiv ist.

Homöopathie bei der Allergie Ihres Hundes

Gegen die Reizung und Entzündung der Haut können Apis mellifica Globuli gegeben werden.

Der Wirkstoff wird aus dem Gift der Honigbiene gewonnen und lindert Schwellungen und Hautentzündungen.
Die chinesische Kräuterformel Xie Tang soll sich auch gegen Juckreiz und Schuppen bewährt haben. Die Mischung setzt sich zusammen aus Astralagus membranaceus, Angelica chinensis, Rehmannia glutinosa, Ledebouriella divaricata, Tribulus terrestris, Paeonia lactiflora, Schizonapeta tenuifolia, Ligustrum wallichii, Glycyrrhiza uralensis und Magnesiumstearat.

Die Mischung wird zweimal täglich in Tablettenform verabreicht.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Bemerkt man als Besitzer, dass sich der Hund vermehrt kratzt und beißt, dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen.

Auch Symptome wie Haarverlust mit kahlen Stellen, vermehrt Schuppen, eine Rötung der Haut, häufiges Niesen, Nasen- oder Augenausfluss sollten den Besitzer dazu veranlassen einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren.
Zeigt der Hund Anzeichen von Atemnot und Leistungsschwäche muss umgehend ein Tierarzt konsultiert werden, da die Atemnot auch lebensbedrohlich werden kann.

Diagnose einer Allergie Ihres Hundes

Eine Hausstauballergie kann nur diagnostiziert werden indem man alle anderen Hautjuckreiz Verursacher, wie z.B. einen Parasitenbefall ausschließt.

Ein wichtiges Mittel zur Diagnosestellung ist der Vorbericht.
Der Tierarzt erfragt beispielsweise wann die Symptome auftreten, das ganze Jahr oder nur zu bestimmten Zeiten und ob die Rasse für Allergien anfällig ist.

Eine Spur geben auch Elterntiere oder Geschwister. Leiden sie ebenfalls an einer Hausstauballergie ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass dieselbe Allergie vorliegt. Als erstes muss sich die Flohspeichelallergie als Auslöser disqualifizieren.
Dazu wird der Hund einfach mit einem Flohmittel behandelt und man wartet ab, ob sich die Symptome bessern.
Wenn ja, hat man den Beweis, dass eine Flohspeichelallergie vorliegt.

Falls keine Veränderung Eintritt wird überprüft, ob eine Futtermittelallergie vorliegt.
Das geschieht mit Hilfe einer Ausschlussdiät. Nun bleiben noch die Umgebungsallergien (Pollenallergie, Hausstauballergie) übrig.

Ein Hauttest auf Hausstaubmilben erlaubt schließlich die Diagnose Hausstauballergie. Tritt der Juckreiz v.a. in den Sommermonaten auf und sind alle anderen Erkrankungen ausgeschlossen, handelt es sich um eine Pollenallergie.

Gibt es einen Allergietest für Hunde?

Den einen Allergietest, mit dem man alle Allergien Testen kann gibt es für Hunde nicht.

Es gibt aber durchaus Allergietests. Zum einen kann man einen Hauttest durchführen. Dabei wird der vermutete Allergieauslöser (das Antigen) unter die Haut gespritzt.
Erscheint nach ca. 15 Minuten eine Rötung der Haut gibt das lediglich einen Hinweis auf eine Allergie. Das Problem ist nämlich, dass auch gesunde Hunde häufig eine Reaktion zeigen. Des Weiteren gibt es einen in-vitro Test.

Hier wird das Blut des Hundes auf Antikörper gegen bestimmte Allergieauslöser (Allergene) untersucht. Das Problem bei diesem Test ist, dass auch gesunde Hunde Antikörper gegen die Allergieauslöser haben, teilweise sogar mehr als ein Allergiker.

Der Allergietest zur Feststellung einer Futtermittelallergie ist eine Ausschlussdiät mit anschließendem Provokationstest.

Dauer der Allergie Ihres Hundes

Eine Allergie muss lebenslänglich therapiert werden.

  • Bei der Futtermittelallergie müssen lebenslang die Allergieauslöser im Futter vermieden werden.
  • Die Heilung der Flohspeichelallergie besteht auch nur darin, den Kontakt zum Speichel zu vermeiden. Das kann nur durch eine kontinuierliche und regelmäßige Flohprophylaxe erfolgen.
  • Die Umgebungsallergien, wie Pollen- oder Hausstauballergie, müssen lebenslang medikamentös behandelt werden, da die Auslöser sich unmöglich vermeiden lassen.

Die Desensibilisierung muss auch regelmäßig erfolgen, da bei Therapieabbruch alle behandelten Hunde einen Rückfall erleiden.

Wie ist die Prognose bei einer Allergie Ihres Hundes?

Die Prognose bei einer Allergie ist in der Regel sehr gut.

Das schwierigste ist ersteinmal das erkennen der Ursache. Hat man diese eindeutig identifiziert gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten, egal für welche Form der Allergie.
Natürlich braucht man etwas Geduld, da viele Medikamente erst nach längerer Gabe ihre Wirksamkeit entfalten.

Ist der Hund aber ersteimal gut eingestellt, lässt sich die Allergie gut im Griff halten.

Eine Heilung gibt es leider nicht.

Wie sind die Kosten für die Behandlung?

Die Kosten sind zunächst abhängig von der Allergieform und damit von der geeigneten Therapie.

Die Flohspeichelallergie kann z.B. mit Frontline Combo behandelt werden, welches nur beim Tierarzt erhältlich ist. Das bloße Frontline ist ungeeignet. Die Kosten für eine Packung mit sechs Pipetten belaufen sich auf um die 30 €.
Eine Pipette hält vier Wochen lang, also bezahlt man pro Halbjahr ca. 30€ und pro Jahr dann 60€.

Bei der Futtermittelallergie lässt sich kein Pauschalpreis nennen, denn es kommt darauf an gegen welche Futterbestandteile der Hund allergisch ist, ob man selbst kochen möchte oder für welches Futter man sich entscheidet.

Bei der Umgebungsallergie können verschiedene Medikamente zur Therapie eingesetzt werden.
Sehr teuer ist beispielsweise das Ciclosporin A. Es ist als Tablettenform erhältlich, 30 Tabletten kosten ca. 90€ bis 140€. Die Tabletten müssen einmal täglich verabreicht werden.
Das Oclacitinib ist auch relativ teuer, 30 Tabletten kosten ca. 40€ bis 65 €.
Es kann sein, dass die einmalige Gabe von Oclacitinib nicht ausreichend ist.
Kortison ist im Vergleich relativ günstig, kann allerdings nicht für die Langzeittherapie verwendet werden. Hier kosten 30 Tabletten 17€ bis 45€.

Die Dosierungen sind abhängig vom Gewicht des Hundes und damit auch die nötige Wirkstoffmenge in den Tabletten. So gibt es beispielsweise Tabletten die 50mg des Wirkstoffes enthalten und Tabletten, die 100mg enthalten. Natürlich sind die 100mg Tabletten teurer, als die 50mg Tabletten, daher die Preisspanne.

Allergie des Halters gegen Hundehaare

Die Allergie des Halters gegen Hundehaare, auch Hundehaarallergie genannt zählt zu den Tierhaarallergien.
Das irreführende an der Namensgebung ist, dass der Mensch nicht auf die Haare selbst allergisch ist, sondern auf Eiweiße der Hunde, die sich in Schuppen, Speichel und auch Urin finden.

Diese Eiweiße heften sich an die Hundehaare und werden so durch die Umgebung transportiert. So gelangen sie als Allergieauslöser beispielsweise in den Atemtrakt des Menschen und führen dort zur überschießenden Immunreaktion.
Es werden Entzündungsstoffe ausgeschüttet, die Bronchien ziehen sich zusammen und man bekommt schlecht Luft.
Es kann sogar bis zum Asthmaanfall führen. Der Mechanismus der Allergie ist also genau derselbe wie bei einer Allergie des Hundes.

Es kommt ebenfalls zu Entzündungen und Juckreiz der Haut, der Augen und zum Nasenausfluss.

Bei Verdacht auf eine Hundehaarallergie sollte man seinen Arzt aufsuchen und einen Allergietest durchführen lassen.
Es kann beispielsweise ein Hauttest gemacht werden, bei dem die Entzündungsauslöser (Antigene) unter die Haut gespritzt werden. Nach 15 Minuten zeigt sich beim positiven Testergebnis eine Rötung an der Stelle.

Es kann aber auch ein Bluttest durchgeführt werden.
Genauso wie beim Hund wird das Blut auf Antikörper gegen eines der Eiweiße untersucht. Behandeln lässt sich die Allergie am besten durch Vermeidung von Kontakt zu den Allergenen.

Das bedeutet bei einer Hundehaarallergie sollte kein Hund mit im Haushalt leben

Aber der Mensch kann sich ebenfalls Hyposensibilisieren und es kann auch eine Behandlung mit Tabletten, Nasensprays und Augentropfen erfolgen.

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Autor: Ines Harrabi Veröffentlicht: 01.08.2018 - Letzte Änderung: 10.11.2021