Unter dem Cushing-Syndrom oder auch Hyperadrenocortizismus versteht man eine Überfunktion der Nebenniere. Sie bildet dann zu viele Hormone, wie beispielsweise Cortisol, was extrem schädlich für den Organismus ist.
Bleibt das Cushing Syndrom unbemerkt, resultieren daraus Schädigungen verschiedener Organe. Sind die Schädigung so groß, kommt es irgendwann zum Organversagen und damit zum Tod des Tieres.
Informieren Sie sich auch unter: Cushing Syndrom beim Hund - Das sollten Sie wissen!
Behandelt man den Morbus Cushing beim Hund nicht, besteht die Gefahr der Entstehung mehrerer weiterer Erkrankungen (Sekundärerkrankungen).
Beim Cushing produziert der Körper zu viel Cortisol. Es führt zur Steigerung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) und zur Reduzierung des Glucoseverbrauchs. Der Zucker reichert sich so im Blut an und wird schließlich über die Niere mit dem Harn ausgeschieden.
Beim gesunden Tier gelangt kein Zucker (Glucose) in den Urin. Die Folge der Zuckerausscheidung ist, dass weniger Wasser in der Niere rückresorbiert werden kann, sodass nicht resorbiertes Wasser in die Harnblase gellangt, weshalb der Hund sehr oft Urin absetzen muss (Polyurie).
Zu viel Glucose im Blut führt auf Dauer zum Diabetes mellitus. Dabei kann der Zucker nicht mehr in die Zellen des Körpers aufgenommen werden, da sich eine Insulinresistenz entwickelt hat. Insulin ist das Hormon, das Glucose in die Zelle einschleust. Gelangt dieser lebensnotwendige Energielieferant nichtmehr in die Zelle, kann der Hund auf Dauer unbehandelt nicht überleben.
Eine weitere Komplikation kann eine Lungenembolie sein. Dabei bildet sich ein Gerinnsel im Blutgefäß, das mit dem Blutstrom in die kleinsten Gefäße der Lunge gespült wird. Die Folge ist eine Verstopfung dieses Gefäßes. Ein Blutdurchfluss an dieser Stelle ist nichtmehr möglich. Die Folge ist der sofortige Tod des Hundes.
Man sollte das Cushing Syndrom also unbedingt behandeln, um tödliche Sekundärerkrankungen zu verhindern.
Erfahren Sie wie unter: Therapie des Cushing-Syndroms beim Hund
Die Lebenserwartung mit Behandlung des Cushing Syndroms ist abhängig
Ein Hund, bei dem beispielsweise ein Cushing verursachender Tumor problemlos entfernt werden konnte, kann durchaus das Lebensalter eines gesunden Hundes erreichen. Allerdings nur, wenn keine weiteren Tumoren entstehen.
Kann der Tumor nicht entfernt werden, aber eine gute medikamentöse Einstellung erfolgen, so ist die Lebenserwartung ebenso vergleichbar mit der eines gesunden Hundes.
Bei günstiger Lage des Tumors kann und sollte er vollständig operativ entfernt werden. Auch eine Bestrahlung kommt in manchen Fällen als Therapie zum Einsatz.
Ist eine Operation nicht möglich, wird mit Medikamenten therapiert. Häufig kommt Trilostan (Handelsname: Vetoryl) zum Einsatz. Es verhindert die Synthese von Cortisol. Im Handel ist das Medikament in Kapselform erhältlich und kann dem Hund mit etwas Futter verabreicht werden.
Weitere Medikamente sind Ketoconazol, Metyrapon und L-Deprenyl.
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Im Allgemeinen sollte man den Hund einschläfern lassen, wenn er keine Freude mehr am Leben hat. Aber wie weiß man das als Besitzer? Oft merken Besitzer an, dass ihr Hund ja noch fresse. Allerdings besteht kein glückliches Hundeleben mehr, wenn man außer Futter aufnehmen nichts mehr tun kann.
Häufig merkt man den Tieren an, dass sie nicht mehr wollen oder können. Sie liegen nur noch, wollen nicht mehr Gassi gehen geschweige denn spielen. Die Begrüßung des Besitzers, wenn er nach Hause kommt, bleibt aus und die Hunde sind oft abgemagert, lassen den Kopf hängen und haben struppiges Fell.
Als nächsten Schritt, falls noch nicht erfolgt, sollte man einen Tierarzt zu Rate ziehen. Er kann dem Besitzer genau erläutern, ob man noch einen Behandlungserfolg erzielen kann oder das Leid nur noch durch Schmerzmittel etwas lindern bzw. durch das Einschläfern beenden kann.
Sagt der Tierarzt, dass absolut keine Chance auf Besserung besteht und sieht man seinem Hund das Leid an, dann sollte man seinem Tier den Gefallen tun und die Möglichkeit nutzen, ihm einen leidvollen langsamen Tod zu ersparen.
Lesen Sie weiter unter: Einschläfern des Hundes
Der Hund wird vom Tierarzt eingeschläfert. Als erstes wird ein Venenzugang gelegt in den das Medikament zum Einschläfern gespritzt wird.
Das Einschläfern (die Euthanasie) ist nichts anderes als eine Überdosierung einer Narkose. Der Hund schläft ein, aber eben tiefer, als bei einer einfachen Narkose, sodass die Atmung und das Herz stoppen. Der Tierarzt kontrolliert durch Abhören, ob das Herz auch sicher aufgehört hat zu schlagen.
Der Besitzer darf in der Regel bei dem Tier bleiben und die letzten minuten begleiten.
Der Hund hat beim Einschläfern keine Schmerzen. Das Mittel zur Euthanasie wirkt in der Regel sofort.
Bei besonders aufgeregten Tieren wird vorher eine Sedierung verabreicht, das ist eine leichte Narkose, damit der Hund nicht so viel mitbekommt. Dabei schläft der Hund ein, ist aber noch am Leben.
Erst danach wird das Euthanasiemittel verabreicht. Das einzige, was der Hund spürt, ist der Pieks beim Einlegen des Venenkatheters, der nötig ist, um die Medikamente schnell wirksam verabreichen zu können. Der Pieks ist vergleichbar mit einer Spritze, also nicht weiter schlimm.
Man sollte sich vor Augen führen, dass man größere Schmerzen, die der Hund noch erleiden würde, dadurch nehmen kann.
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