Wasservergiftung beim Hund

Wasservergiftung beim Hund

Eine Wasservergiftung, auch noch Hyperhydratation genannt, beschreibt eine Erkrankung des gesamten Organismus verursacht durch eine zu hohe Wasseraufnahme in einem zu kurzen Zeitraum.
Dabei steht die aufgenommene Wassermenge im Verhältnis zu Körper und Gewicht des Hundes.

Eine Wasservergiftung ist somit sozusagen das Gegenteil einer Dehydratation, die die Erkrankung einer zu geringen Wassermenge innerhalb eines gewissen Zeitraums beschreibt.

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Wie ernähre ich meinen Hund am besten?

Das sind die Ursachen

Eine Wasservergiftung kann durch verschiedene Ursachen entstehen.
Meistens entsteht sie durch den einfachen Grund, dass die Hunde unbewusst zu große Mengen Wasser innerhalb von weniger Zeit trinken.
Das passiert zum Beispiel, wenn die Hunde zu lange mit dem Wasser spielen, beispielsweise mit einem Rasensprenger oder wenn sie immer wieder den Ball aus dem Wasser apportieren.
Jedes Mal beim Schnappen nach dem Wasserstrahl oder beim Greifen des Balls mit dem Maul nehmen sie eine kleine Menge an Wasser mit auf.
Aus diesem Grund sollten Hunde nicht unbeaufsichtigt mit Wasser spielen dürfen.

Eine weitere Ursache kann die Aufnahme von salzigem Meerwasser sein.
Durch das Salz im Wasser bekommt der Hunde immer wieder aufs Neue Durst und beginnt immer wieder Meerwasser zu trinken.
Durch die sich addierenden Wassermengen wird das Blut im Kreislauf immer weiter verdünnt. Automatisch verringert die Verdünnung den prozentualen Anteil an Elektrolyten im Blut, besonders den Anteil von Natrium.
Durch den Mangel an Natrium tritt beim Hund ein Durstgefühl auf, er trinkt somit weitere Mengen an Wasser.
Außerdem lagert der Körper Flüssigkeit im umliegenden Gewebe an und es kommt zu Ödemen.
Besonders gefährlich wird es, wenn sich Ödeme im Hirngewebe bilden.

Des Weiteren können die Nieren durch den Mangel an Natrium nicht mehr vollständig arbeiten.
Dies führt zu einer Vergiftung und das Tier scheidet weniger bis gar kein Urin mehr aus.
Dadurch versucht der Körper die restlichen Elektrolyte zu speichern.
Schlussendlich kommt es zu Herzrhythmusstörungen, einem Lungenödem und im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres.

Kleine, schlanke Hunde, die viel Muskelmasse und wenig Körperfett besitzen, sind generell gefährdeter als große, dicke Hunde.

An diesen Symptomen erkenne ich, dass mein Hund an einer Wasservergiftung erkrankt ist

In der ersten Phase der Wasservergiftung bekommt der Hund Schwindelanfälle, gefolgt von Erbrechen und Blähungen.
Der Bauch wirkt zunehmend aufgetrieben.
Der Hund wird zunehmend unruhiger und abgeschlagener.
Im weiteren Verlauf weiten sich die Pupillen, die Schleimhäute werden blasser, der Hund beginnt vermehrt zu speicheln und zeigt Gleichgewichtsstörungen beim Laufen.
Manchmal kommt es zu einem unkontrollierten Urinabsatz und zu krampfartigen Anfällen zusammen mit Muskelzuckungen.
Die Vergiftung kann bis zur Bewusstlosigkeit führen.

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So erkennt man eine Vergiftung beim Hund

Wann muss ich zum Tierarzt?

Bei einer geringen Wasservergiftung ist der Gang zum Tierarzt nicht unbedingt notwendig.
Erstmal kann man den Zustand des Tieres beobachten und auf den Urinabsatz achten.
Dabei sollte man das Tier unbedingt von sämtlichen Wasserzufuhren fernhalten.
Man kann dem Tier auch salzreiche Nahrung anbieten, um die Elektrolyte ein wenig auszugleichen.
Man beachte, dass diese salzreiche Nahrung nur im absoluten Notfall gegeben werden darf.
Normalerweise ist sie für Hunde schädlich und gehört nicht zur alltäglichen Fütterung.

Wenn man sich nicht sicher ist, ob es sich um eine Wasservergiftung handelt  oder wenn das Tier bereits einige Symptome aufweist, sollte man schnellst möglichst einen Tierarzt aufsuchen.
Bei kleinen Hunden reichen 2-3 Stunden ohne Behandlung aus, damit das Tier an den Folgen der Vergiftung verstirbt.
Bei großen Hunden dauert es im Schnitt 7-8 Stunden.
Deshalb ist schnelles Handeln erforderlich.

Durch eine Blutuntersuchung kann der Tierarzt den Elektrolytgehalt des Tieres messen und die erforderliche Therapie einleiten.

So erfolgt die Therapie

Bei einer geringen Wasservergiftung, ohne erhebliche Symptome, reicht der alleinige Urinabsatz des Tieres meistens aus.
Bei einer starken Wasservergiftung muss schnellst möglichst mit der Therapie begonnen werden, damit das Tier nicht an der Vergiftung stirbt.

Durch eine Blutuntersuchung kann der Tierarzt feststellen, wie stark die Elektrolyte im Körper verschoben sind.
Somit können die fehlenden Elektrolyte schnell und in korrekter Dosierung ausgeglichen werden.

Des Weiteren bekommt das Tier Medikamente, die den Körper dazu anregen, Wasser zu verlieren.
Das Tier muss die darauffolgenden Tage weiterhin beobachtet werden.
Nicht immer schafft es der Körper, den verschobenen Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Es müssen immer wieder Blutuntersuchungen stattfinden, um den Verlauf der Werte zu kontrollieren.
Bis zu einer Woche nach der Erstbehandlung befindet sich das Tier in einem kritischen Zustand, in dem es zu jeder Zeit entweder zu Spätfolgen durch den Elektrolytmangel kommen kann oder zum Versterben des Tieres.

Die schnelle Handlung nach der Erkennung der Wasservergiftung ist ausschlaggebend für die Prognose des Tieres.

So lautet die Prognose

Die Prognose einer Wasservergiftung ist von verschiedenen Faktoren gleichzeitig abhängig.
Es kommt auf die aufgenommene Menge an Wasser, das Körpergewicht des Hundes und die vergangene Zeit bis zum Therapiebeginn an.
Im Schnitt enden 50% der Wasservergiftungen tödlich.
Oftmals liegt es auch daran, dass der Tierarzt die Diagnose nicht schnell genug stellen kann, da die Tierbesitzer nicht erzählen, dass das Tier kurz vorher große Mengen an Wasser aufgenommen hat.

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Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.07.2019 - Letzte Änderung: 10.11.2021