Das Nasenbluten beim Hund ist keine alleinstehende Erkrankung sondern immer ein Symptom einer solchen.
Somit ist es an sich nicht lebensbedrohlich oder gefährlich, gibt aber meistens einen Hinweise auf eine andere, teils schwerwiegende Erkrankungen des Hundes.
Diese gilt es im Einzelfall herauszubekommen um den Hund richtig therapieren zu können.
Die Ursachen für Nasenbluten können vielfältig sein.
Zum einen können systemische Gerinnungsstörungen der Auslöser sein, die wiederum viele andere Ursachen haben können.
Eine Gerinnungsstörung bedeutet, dass der Körper des Hundes nicht mehr in der Lage ist eine auftretende Blutung zu stillen, wie er es im gesunden Zustand könnte.
In der Folge kommt es zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Blutungen, die im gesamten Körper, also auch in der Nase, auftreten können.
Auch systemischer Bluthochdruck kann kleine Gefäße der Nasenschleimhaut zerstören und eine Blutung auslösen, ist aber als eher selten einzustufen.
Tumoren der Nase sind noch relativ häufig verantwortlich für Blutungen der Nase, ebenso wie Fremdkörper, die in der Nase stecken bleiben.
Sehr häufig sind dies Grannen, nachdem Hunde durch Getreidefelder getobt sind, aber auch Stöckchen können derartige Verletzungen hervorrufen.
Zuletzt kommen auch infizierte und absterbende Zähne des Oberkiefers, die in die Nasenhöhle durchbrechen und eine Blutung auslösen können, in Betracht.
Eine Entzündung der Nasenschleimhaut durch Bakterien oder Pilze kommt zwar ebenfalls in Frage, zeigt sich aber eher selten im Nasenbluten.
Gerade bei älteren Hunden steigt die Wahrscheinlichkeit einer tumorösen Erkrankung beim Auftritt von Nasenbluten.
Bedingt sind diese Blutungen zum einen dadurch, dass die Nase mit sehr vielen feinen, knöchernen Strukturen ausgekleidet ist, über der eine empfindliche, gut durchblutete Schleimhaut liegt.
Wächst in der knöchern begrenzten Nasenhöhle ein Tumor, kommt es zu Schädigungen dieser Schleimhäute und damit zu Nasenbluten.
Zum anderen können bestimmte Tumore auch dazu neigen, selbst zu bluten.
Auch hier kann die knöcherne Begrenzung ausschlaggebend sein, dass Gefäße des Tumors platzen.
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Die Leishmaniose als Ursache ist selten, allerdings kann in Folge der Erkrankung als Symptom auch Nasenbluten auftreten.
So kann eine gewisse Form der Leishmaniose unter Anderem zu rissiger Haut führen, die sich vor allem an Ohren, Läffzen, aber auch der Nase zeigt.
Diese Läsionen können aufplatzen und somit zu Nasenbluten führen.
Zudem kann es im Zuge der Abwehrreaktion des Körpers auch zu einer ausgeprägten Gefäßentzündung, einer sogenannten Vaskulitis, kommen, die mit einer Zerstörung der Blutgefäße einhergeht und somit ebenfalls Nasenbluten auslösen kann.
Sollte Ihr Hund massiv Nasenbluten haben, sodass es nötig ist diese zu stillen, so bietet sich an, die blutende Stelle mit einem sauberen Tupfer oder Taschentuch abzudrücken, sodass der Hund weniger Blut verliert und die Blutstillung einsetzen kann.
Dies kann man aber nur tun, sofern die blutende Stelle einsehbar ist und der Hund sich das Abdrücken gefallen lässt.
Kühlen (Mit einem Kühl-Pack) des Nasenrückens kann wie beim Menschen auch helfen, die Blutung zu stillen, da sich das anströmende Blut abkühlt und die Gefäße verkleinern.
Hierbei sollte man allerdings vorsichtig sein und es zumindest in ein Handtuch einwickeln. Selbst auf der eigenen Haut testen, wie kalt es ist, kann Verletzungen bei dem Hund vorbeugen.
Sollte eine Blutung so stark sein, dass es ein sofortiges Eingreifen notwendig macht, so sollte auch ein Tierarzt aufgesucht werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen, bzw. die Blutung tiermedizinisch zu behandeln.
Wirkliche Hausmittel gegen Nasenbluten an sich gibt es beim Hund nicht, zumal wie bereits erwähnt das Nasenbluten ein Symptom einer Grunderkrankung darstellt. Solange diese Grunderkrankung nicht erkannt ist, sollte auch keine Therapie erfolgen, weder konservativ noch mit homöopathischen Arzneimitteln.
Vom Einsatz Ätherischer Öle und Kräuter zur Blutstillung etc. sollte bei mangelndem Fachwissen auf jeden Fall abgesehen werden, da die Inhaltsstoffe mitunter giftig sein können und die Hunde darauf teilweise stark reagieren.
Homöopathisch ist dem Nasenbluten leider auch wenig beizukommen.
Vor Allem nicht, bevor die Ursache nicht gefunden wurde.
Deshalb sollte bei starkem Nasenbluten der Gang zum Tierarzt definitiv erfolgen, damit dieser diagnostische Schritte einleiten kann.
Für die Grunderkrankung können in der Folge eventuell Homöopathika eingesetzt werden, die im Einzelfall und je nach Ursache angepasst werden müssen.
Sollte bei Ihrem Hund einmalig Nasenbluten auftreten, so ist dies kein Grund direkt bei Ihrem Tierarzt vorstellig zu werden.
Genau so wie bei uns Menschen ist auch die Nase und die Nasenschleimhaut des Hundes sehr sensibel.
Durch zum Beispiel Niesen oder einer kleinen Verletzung durchs Spielen oder Toben kann durchaus mal ein kleines Gefäß platzen.
Sollte Ihr Hund neben der Blutung allerdings weitere Symptome haben oder die Blutung nicht aufhören bzw. immer wieder auftreten, so sollten Sie den Weg zum Tierarzt auf sich nehmen, da wie bereits erwähnt die Ursachen hierfür vielfältig sein können und eine Therapie unter Umständen sehr wichtig sein kann.
Das erste Begleitsymptom, welches meistens auftritt, ist ein Niesen.
Dies geschieht primär durch den Reiz des Blutes auf der Nasenscheimhaut, was den Hund in der Nase kitzelt. Hunde, denen in der Folge der Blutung viel Blut in den Rachen läuft und sie dies abschlucken, können im weiteren Verlauf zudem Erbrechen und Fressunlust zeigen.
Sollte eine Blutung so stark sein und nicht gestillt werden können, dass der Hund massiv Blut verliert, so kann ein Begleitsymptom des Nasenblutens eine Anämie, also ein Mangel an roten Blutkörperchen, sein.
Diese kann, wenn sie fortschreitet, bei den betroffenen Tieren eine Teilnahmslosigkeit, Müdigkeit und Fressunlust hervorrufen.
Das Nasenbluten tritt in aller Regel als sehr akutes Symptom auf.
Somit besteht bei Eintritt des Nasenblutens bereits in irgendeiner Form eine Schädigung der Nase, welche es zu behandeln gilt.
Da der Tierarzt viele Möglichkeiten hat, die unterschiedlichen Erkrankungen zu therapieren, ist auch die Heilung relativ schnell herbeigeführt.
Ausgenommen sind davon meistens die tumorösen Veränderungen, die etwas differenzierter und im Einzelfall angeschaut werden müssen.
Für den Verlauf der Erkrankung sind dann Fragen entscheidend wie: Ist der Tumor operabel oder nicht?
Wenn ja: Soll er tatsächlich operiert werden oder arbeitet man eher mit Chemotherapeutika?
Welche Art von Tumor liegt vor und welche Strukturen der Nase und der angrenzenden Strukturen (Knochen, Gaumen etc.) sind schon mit betroffen und spielen bei der Erstellung eines Therapieplans eine Rolle.
Die Prognose richtet sich sehr stark nach der Ursache.
Eine Gerinnungsstörung aufgrund einer Rattengift-Vergiftung kann zum Beispiel nach Gabe von Vitamin K bereits nach wenigen Stunden symptomlos und nach wenigen Wochen ohne Medikamente überstanden sein.
Tumoröse Veränderungen sind wie meistens leider auch hier etwas schlechter einzustufen, da je nach Wachstum der Tumor bis tief in die Strukturen der Nase eindringen kann und somit eine vollständige chirurgische Entfernung schwierig bis unmöglich wird.
Die Kosten der Behandlung richten sich sehr nach der Ursache des Nasenblutens.
Gibt es zum Beispiel einen Tumor in der Nase, der operabel ist, so kommen Kosten für die Vorbehandlung und die Operation zusammen, eventuell mit stationärem Aufenthalt des Hundes.
So werden schnell 1000 € erreicht, bei komplizierten Operationen oder einer Chemotherapie kann auch dieser Betrag noch weit überschritten werden.
Handelt es sich allerdings um zum Beispiel eine kleine Verletzung der Nasenschleimhaut, die der Tierarzt nähen kann oder sogar ohne operativen Eingriff behandelt, so entstehen im günstigen Fall nur bis zu 100 € an Kosten.
Um zu sagen, dass gewisse Rassen eher betroffen sind als andere, muss man sich wieder die Grunderkrankungen anschauen.
Bei diesen gibt es gewisse Häufungen innerhalb der Rassen.
So kommt eine Gerinnungsstörung bei vielen Rassen vor, gehäuft allerdings zum Beispiel beim Dobermann oder Golden Retriever.
Für Tumore dagegen sind insbesondere alte, reinrassige Hunde empfänglich.
Je nach auslösendem Tumor können auch hier bestimmte Rassen häufiger betroffen sein als andere.
Andere Erkrankungen wie Fremdkörper, Zahndurchbrüche, Entzündungen oder Leishmaniose dagegen kommen bei allen Rassen vor, ohne dass man gewisse Häufungen feststellen kann.
Das Nasenbluten an sich ist sehr einfach durch den blutigen Ausfluss diagnostizierbar.
Allerdings ist es wichtig herauszufinden, woher die Blutung kommt.
Dafür wird der Tierarzt zuerst die Nasenhöhlen so weit es geht versuchen einzusehen um entweder den Ort der Blutung, einen Fremdkörper oder einen Tumor festzustellen. Auch wird er das Blut auf die Gerinnungswerte kontrollieren, um eine Gerinnungsstörung auszuschließen.
Sollte keine Ursache gefunden werden, muss der Tierarzt zur Darstellung der inneren Strukturen der Nase eine Rhinoskopie (Endoskopie der Nase) durchführen, um auszuschließen, dass ein möglicher Fremdkörper oder ein Tumor so tief liegt, dass er von außen nicht einsehbar ist.
In den meisten Fällen sollte mit den genannten Methoden eine Diagnose gestellt werden können.
Falls nach wie vor die Ursache ungeklärt ist, schließen sich spezifische Untersuchungen an, die sich im Einzelfall unterscheiden.
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