Das sogenannte Infektiöse Welpensterben beim Hund wird durch das Canine Herpesvirus verursacht. Dieses Virus stellt vor allem in der Hundezucht ein großes Problem dar, denn es führt zu massiven Fruchtbarkeitsstörungen, Tot- und Fehlgeburten und umfangreichen und lebensbedrohlichen Infektionen der Welpen.
Erwachsene Hunde infizieren sich mit dem Virus über den Kontakt zu anderen Hunden oder über den Deckakt. Nach der Infektion kann es zu Symptomen ähnlich einer Erkältung kommen, die Tiere zeigen Husten und Schnupfen oder aber gar keine Symptome. Einmal infiziert tragen die Tiere das Virus in der Regel sehr lange in sich und können weitere Hunde damit anstecken.
Dies ist besonders gefährlich für Hündinnen kurz vor der Trächtigkeit. Während der Trächtigkeit werden die Welpen schon über die Plazenta (Mutterkuchen) oder kurz nach der Geburt mit dem Virus infiziert. Die Welpen haben noch kein vollständig entwickeltes Immunsystem und die Hündin noch nicht ausreichend Antikörper gebildet, die sie über die Milch übertragen könnten. Die Viren vermehren sich in den Welpen extrem schnell, sodass bei ihnen der Verlauf der Erkrankung sehr rasch voran schreitet und die Tiere oftmals ohne sichtbare Symptome innerhalb von 1-2 Tagen an der Erkrankung versterben. In den meisten Fällen betrifft dies den gesamten Wurf.
Die Diagnose ist nicht ganz einfach zu stellen, da es mehrere Erkrankungen bei Hundewelpen mit ähnlichen Symptomen gibt. Beim lebenden Tier kann die Diagnose aufgrund des rapiden Verlaufes meist nicht ausreichend schnell gestellt werden. So bleibt eine Obduktion der bereits verstorbenen Hundewelpen als sinnvolle Option.
Welpen, die ich mit dem Caninen Herpesvirus infiziert haben, zeigen meist:
In vielen Fällen versterben die Welpen aufgrund von Multiorganversagen innerhalb von 2 Tagen. In einigen Fällen verläuft die Infektion so schnell, dass die Welpen versterben, ohne dass vorher Symptome erkennbar sind. In den meisten Fällen ist der gesamte Wurf betroffen.
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Die Behandlung der Infektion mit dem Caninen Herpes Virus erfolgt rein symptomatisch. Wichtig ist, dass die Welpen in der Welpenkiste warm gehalten werden, denn das Virus vermehrt sich besonders schnell bei einer Körpertemperatur um die 36° C. Je nach Allgemeinzustand ist eine Infusionstherapie durch den Tierarzt erforderlich, sowie die Gabe von Antibiotika, Entzündungshemmern oder Schmerzmittel.
Aufgrund des sehr rapiden Verlaufs sollten homöopathische Mittel nur begleitend zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt werden. Welche Mittel ausgewählt werden, hängt immer individuell vom Allgemeinzustand und den aktuellen Beschwerden des jeweiligen Welpens ab. Möchten Sie homöopathische Mittel einsetzen, sollten Sie die Therapie mit Ihrem behandelnden Tierarzt besprechen und abstimmen.
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Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Erkennen der ersten Symptome, liegt für Infektionen nach der Geburt bei ca. 7 Tagen. Der Verlauf der Infektion schreitet sehr schnell voran, sodass die ersten Welpen meist schon 2 Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome an einem Multiorganversagen versterben können.
Nur in seltenen Ausnahmefällen überleben so junge Welpen diese Erkrankung und werden wieder gesund. Allerdings tragen sie meist einen lebenslangen Schaden davon, wie zum Beispiel nervöse Störungen und Einschränkungen der Seh- und Hörfähigkeit. Auch Organschäden sind nicht selten.
Die Prognose bei dieser Erkrankung ist umso schlechter, je jünger die Welpen sind. Bei unter 3 Wochen alten Welpen liegt die Sterblichkeitsrate bei bis zu 100%. Überleben diese Welpen die Infektion, haben sie nicht selten mit langfristigen Folgen der Erkrankung zu kämpfen. Dazu gehören zum Beispiel Nierenproblem, Blindheit oder eine eingeschränkte Hörfähigkeit.
Herpesviren sind spezifisch für jede Tierart und auch für den Menschen. So befällt das Canine Herpesvirus nur Hunde. Der Mensch kann sich hieran nicht anstecken oder sogar erkranken. Allerdings kann er bei Kontakt zu einem infizierten Tier die Viren auf seiner Kleidung oder an seinen Händen haftend verschleppen und auf ein nicht infiziertes Tier übertragen. Daher ist beim Kontakt zwischen unterschiedlichen Hunden immer eine gewisse Hygiene ratsam.
Je schwerer die Welpen erkrankt sind und je größer der medizinische Aufwand ist, desto höher steigen die Kosten für die Therapie. Daher sind sie individuell unterschiedlich und können nicht pauschal festgelegt werden.
Das Canine Herpesvirus zählt gemeinsam mit dem Caninen Parainfluenzavirus, dem Caninen Adenovirus, Bordetella bronchiseptica und Mykoplasmen zu den Erregern des Zwingerhusten-Komplexes.
Die Übertragung und Infektion der Erkrankung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion über die Luft und führt zu einem lauten trockenen Husten, häufig mit Würgen des Hundes. In einigen Fällen entwickelt sich zusätzlich Fieber mit einer Rachen- oder Mandelentzündung oder einer Lungenentzündung.