Die Anaplasmose ist eine durch Zecken übertragbare bakterielle Erkrankung von Hunden, aber auch Menschen und andere Tiere wie Katzen, Pferde und Wiederkäuer können betroffen sein.
In den meisten Fällen infizieren sich die Hunde mit den Bakterien und bilden Antikörper, zeigen aber keine klinischen Symptome. Wenn die Anaplasmose ausbricht, sind typische Symptome Fieber, Einblutungen in Schleimhäute, Organe und Körperhöhlen. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine Zoonose.
Die Anaplasmose wird durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum verursacht. Dieses wird über die Schildzecke (Ixodes ricinus) auf den Hund übertragen.
Diese Zecken sind in Europa weit verbreitet und sind besonders im Frühjahr, Sommer aber auch noch im Herbst aktiv. Sie kommen bevorzugt an Waldrändern mit dichtem Bodenbewuchs und relativ hoher Luftfeuchtigkeit vor. Hier sitzen sie an den Rändern der Blätter und lassen sich von ihrem Wirt (z.B. einem Hund) abstreifen.
Beim Biss überträgt die Zecke die Bakterien auf den Hund, dafür benötigt sie mindestens 24-36 Stunden Zeit. Hat der Hund ein gutes Immunsystem bildet der Körper zwar Antikörper, aber die Krankheit bricht nicht aus.
Junge und alte Hunde und Hunde mit Vorerkrankungen, die z.B. das Immunsystem sehr schwächen, sind dagegen häufiger von der Erkrankung betroffen.
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Viele Hunde in unserer Region infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit den Anaplasmen, aber nur wenige Hunde werden wirklich krank und zeigen klinische Symptome.
Bricht die Anaplasmose aus, zeigen die Hunde häufig plötzlich Fieber, kleine runde Einblutungen in den Schleimhäuten (Petechien) und in andere Körperöffnungen oder Körperhöhlen wie z.B. Nasenbluten, oder Blutungen in verschiedene Organe. Dazu kommen noch weitere Symptome wie Schwäche, Bewegungsunlust, dicke geschwollene und ggf. warme Gelenke (Polyarthritis) und allgemein relativ blasse Schleimhäute.
Häufig kommt es zu Entzündungen in Organen wie z.B. Lunge, Nieren, Leber oder Milz. Seltener treten Anzeichen auf, die durch eine Schädigung der Nerven entstehen, dazu gehören (epileptische) Anfälle, ein unregelmäßiges Gangbild (Ataxie) der Koordinationsstörungen.
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Zu neurologischen Symptomen kommt es, wenn es zu Einblutungen oder Entzündungen im Bereich des Gehirns oder Zentralnervensystems kommt.
Je nach Lokalisation kann dies zu epileptischen Anfällen, einem ataktischen Gangbild oder Koordinationsstörungen in der Bewegung oder Bewusstseinsveränderungen infolge von fehlerhaft verarbeiteten Reizen führen.
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Hat sich der Hund erneut mit Anaplasmen infiziert oder flammt eine bestehende nicht vollständig eliminierte Infektion wieder auf, kommt es zu ähnlichen Symptomen wie bei einer Erstinfektion. Der Hund zeigt anfangs meist erneut Symptome wie Fieber, Mattigkeit und Abgeschlagenheit.
Die Anaplasmose ist normalerweise gut behandelbar. Eine Therapie sollte nur bei Hunden durchgeführt werden, die klinische Anzeichen der Erkrankung zeigen. Hier hat sich eine Behandlung mit Antibiotika mit dem Wirkstoff Doxycyclin über eine Dauer von 3 Wochen bis 42 Tagen und einer Gabe von 1-2 Mal täglich bewährt. Diese Therapie sorgt bei den meisten Patienten bereits nach 1-2 Tagen für eine Besserung der Symptome und bei dem Hund für Erleichterung.
Eine Impfung gegen die Erreger der Anaplasmose gibt es nicht. Die wirksamste Methode den Hund vor einer Anaplasmeninfektion zu schützen besteht darin, Zecken so gut es geht von ihm fernzuhalten. Nach jedem Spaziergang in der Natur sollte der Hund deshalb gründlich nach Zecken abgesucht werden, um zu verhindern, dass vom Spaziergang mitgebrachte Zecken lange genug am Hund saugen können, um die Anaplasmen zu übertragen.
Außerdem gibt es diverse Mittel in Form von Spot-on-Präparaten oder Halsbändern (Ektoparasitika), die bestimmte Stoffe abgeben um zu verhindern, dass die Zecken anbeißen. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Anaplasmose über eine Bluttransfusion auf einen anderen Hund übertragen werden kann.
Weitere Informationen hierzu:
Bisher gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Hausmittel gegen Zecken wirksam helfen.
Bei Tierhaltern gibt es aber einige Hausmittel die immer wieder im Gespräch sind und bei der Abwehr gegen Zecken helfen sollen. Kokosöl soll Zecken durch die enthaltene Laurinsäure abhalten. Das Tier muss hiermit vor einem Spaziergang eingerieben werden. Die Dauer der Wirkung wird mit ca. 6 Stunden beschrieben. Knoblauch im Futter soll aufgrund der Ausdünstungen ebenfalls eine negative Wirkung gegen Zecken entfalten.
Schwarzkümmelöl erfreut sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Dieses wird ebenfalls über das Futter oder Trinkwasser verabreicht. Hier müssen Sie allerdings ganz besonders vorsichtig sein, wenn Katzen im Haushalt wohnen, denn diese vertragen kein Schwarzkümmelöl.
Außerdem findet das Bernsteinhalsband immer größeren Zuspruch. Bei Mitteln, die dem Tier eingegeben werden oder auf die Haut oder das Fell der Tiere aufgebracht werden, können möglicherweise allergische Reaktionen auftreten, daher ist zu empfehlen bei der ersten Anwendung nur eine kleine Menge zu verwenden und das Tier in der Folge gut zu beobachten.
Die Homöopathie eignet sich nicht um vorbeugend gegen Zecken eingesetzt zu werden.
Nach einem erfolgten Biss können je nach Symptomen verschiedene Mittel wie z.B. Ledum palustre D 12 eingesetzt werden. Bitte besprechen Sie den Einsatz vor der ersten Gabe mit Ihrem behandelnden Tierarzt.
Ist der Hund an Anaplasmose erkrankt gibt es neben der Antibiotikatherapie z. B. auch die Möglichkeit seinen Körper durch eine Bioresonanztherapie bei der Bekämpfung der Erreger zu unterstützen. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei einem Tierarzt oder Therapeuten können regelmäßige Sitzungen mithilfe eines Bioresonanztherapiegerätes durchgeführt werden. Für zuhause können Sie zusätzlich einen individuell bespielten Bioresonanzchip oder Globuli erhalten.
Optimalerweise sollte die Therapie mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen werden.
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Um die Diagnose Anaplasmose sicher stellen zu können ist ein Erregernachweis notwendig.
Im akuten Stadium können in einem Blutausstrich des Hundes typische Veränderungen, sogenannte Einschlusskörperchen in neutrophilen Granulozyten (größter Anteil der weißen Blutkörperchen), nachgewiesen werden. Dieses Ergebnis bietet aber nur einen ersten Hinweis auf eine Infektion und muss durch eine weiterführende Diagnostik abgesichert werden. Hierfür steht die PCR (Polymerase-Kettenreaktion) zur Verfügung, mit der man das Vorhandensein der DNA des Bakteriums nachweisen kann.
Befindet sich die Infektion bereits in einem fortgeschrittenen Stadium (die Infektion liegt länger als 30 Tage zurück), helfen diese beiden Tests bei der Diagnose nicht weiter und liefern in den meisten Fällen ein falsch negatives Ergebnis. In diesem Stadium haben sich bereits Antikörper gebildet, die sich mithilfe von Immunfluoreszenztests oder einem Antikörperschnelltest (Snap Test) nachweisen lassen. Zusätzlich zeigt sich im Blutbild typischerweise eine Thrombozytopenie (Erniedrigung der Blutplättchen).
Da viele Hunde mit Anaplasmen infiziert sind, aber nicht zwangsläufig daran erkranken, müssen immer folgende 3 Befunde zusammen erhoben werden, bevor die Diagnose Anaplasmose gestellt werden kann: Nachweis der Erreger, Thrombozytopenie im Blutbild und ein Anstieg der Thrombozyten schon wenige Tage nach Beginn der Therapie mit Antibiotika.
Da es bei dieser Erkrankung keine typischen hinweisgebenden Symptome gibt, sollten Sie zeitnah einen Tierarzt aufsuchen, sobald Sie bei Ihrem Hund Anzeichen wie Fieber oder neurologische Defizite erkennen, sowie blasse Schleimhäute oder kleine Einblutungen auf den Schleimhäuten feststellen.
Diese Anzeichen können auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten und müssen durch einen Tiermediziner abgeklärt werden. Sollten Sie bei Ihrem Hund in der Zeit vor den gezeigten Symptomen Zecken entdeckt haben, könnte dies aber ein wichtiger Hinweis für den Tierarzt sein und kann bei der Diagnosestellung wichtig sein.
Die Anaplasmose ist eine Zoonose, sie ist also vom Menschen auf das Tier und umgekehrt übertragbar.
Auch beim Menschen erfolgt die Übertragung über die Schildzecke, sie kann aber in der Regel nicht direkt vom Menschen auf den Hund oder umgekehrt erfolgen. Einzige Ausnahme bietet hier allerdings der Kontakt mit Blut infizierter Hunde.
Nach der Übertragung der Bakterien durch die Zecke dauert es in den meisten Fällen ungefähr eine gute Woche bis die Bakterien sich vermehrt haben und in einer großen Anzahl im Blut auftreten (Bakteriämie). Zu diesem Zeitpunkt treten bei einer akuten Anaplasmose die ersten Symptome wie z.B. Fieber auf.
Die Dauer der Behandlung erstreckt sich in den meisten Fällen mit unkompliziertem Verlauf über eine Dauer von ca. 3 Wochen bis 42 Tage und hängt maßgeblich von der Dauer der Antibiotikagabe ab.
Die Prognose bei einer Anaplasmose ist im Normalfall gut und die Hunde können nach der Therapie normal weiter leben und auch genauso alt werden.
Ist bereits eine Infektion erfolgt, sollten in der Folge die regelmäßige Zeckenprophylaxe durch Ektoparasitika (Wiederholungsintervalle beachten, abhängig vom eingesetzten Präparat) und das Absuchen auf Zecken nach einem Spaziergang oder Aufenthalt in der Natur überprüft und gegebenenfalls optimiert werden.
Die Kosten der Behandlung des Anaplasmose können stark schwanken.
Sie sind einerseits abhängig von dem Stadium und der Schwere der Erkrankung und andererseits von Größe und Gewicht des Hundes. Bei einer früh diagnostizierten Anaplasmose ist die Gabe des Antibiotikums Doxycyclin indiziert. Die Kosten für einen mittelgroßen Hund liegen hier bei ca. 100 Euro.
Dazu kommen bei Bedarf weitere Medikamente, wie z.B. B-Vitamine oder Mittel, die das Fieber senken sollen, gegen Übelkeit helfen oder ähnliches. Außerdem fallen regelmäßig Laborkosten für die Blutuntersuchung und die Antikörpertiterbestimmung an. Diese belaufen sich je nach Umfang und Labor auf ca. 150 Euro pro Untersuchung. Wird eine Behandlung in einer Tierklinik notwendig oder ist sogar eine intensivmedizinische Betreuung inklusive Bluttransfusion erforderlich, können die Kosten bis auf mehrere Tausend Euro ansteigen.