Paracetamol enthält den Wirkstoff Acetaminophen, welcher zu den Aminophenderivaten gehört. In der Humanmedizin ist Paracetamol in Tabletten-, Pulver-, Tropfen- oder Zäpfchenform als Schmerz- und Fiebermittel bekannt. Auch beim Hund hat es diese schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung, ist aber nicht offiziell zugelassen.
Zugelassen als Medikament für den Hund ist Paracetamol nicht. Es ist in der Tiermedizin lediglich für Schweine zur Behandlung der Symptome von fiebrigen Erkrankungen der Atemwege vorgesehen. Ähnlich kann man es auch beim Hund nutzen, um Fieber zu senken und geringgradige Schmerzen zu minimieren.
Paracetamol ist beim Hund jedoch weniger gebräuchlich als beim Menschen, da beim Hund nicht die typische Erkältung mit leichten Kopfschmerzen auftritt, wie wir sie kennen. In der Fachliteratur findet man Einträge, dass Paracetamol beim Hund in Dosierungen von 10-15mg/kg Körpergewicht zwei- bis dreimal täglich gegeben als schwaches Analgetikum eingesetzt wird.
Beim Deutschen Schäferhund wird es außerdem zur Behandlung der Degenerativen Myelopathie eingesetzt. Hier wird mit einer Dosis von 5mg/kg gearbeitet. Die Degenerative Myelopathie ist eine langsam verlaufende neurologische Erkrankung mit Zerstörung des Rückenmarks.
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Paracetamol enthält den Wirkstoff Acetaminophen, welcher zu den Aminophenderivaten gehört. Paracetamol wird rasch und fast vollständig vom Organismus des Hundes aufgenommen. Die maximale Wirkkonzentration ist nach 30 min erreicht und die Halbwertszeit liegt bei 72-210 min, je nachdem mit welcher Dosierung gearbeitet wird.
Paracetamol wirkt dabei rein analgetisch und antipyretisch, aber nicht antiphlogistisch. Das bedeutet, dass Schmerzempfinden und Fieber unter Paracetamol eingedämmt werden, jedoch keine entzündungshemmende Wirkung besteht. Wie sich diese Wirkung begründet, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass Paracetamol im Gehirn die Bildung von Prostaglandinen hemmt. Diese sind Botenstoffe bei Schmerz und Entzündungen.
Trotzdem ist die schmerzlindernde Wirkung vergleichsweise gering und eine entzündungshemmende Wirkung gar nicht vorhanden. Außerdem werden Botenstoffe, die auf das Temperaturregulationszentrum wirken, gehemmt, was zumindest die fiebersenkende Wirkung des Paracetamols erklärt.
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Was die Angaben zu Nebenwirkungen von Paracetamol beim Hund angeht, ist Vorsicht geboten. Da Paracetamol kein offiziell für Hunde zugelassenes Medikament ist, gibt es keine gesicherten Statistiken und Untersuchungen zu Nebenwirkungen.
Bei zu hohen Dosierungen von Paracetamol kann es schnell zu einer Vergiftung kommen. Diese äußert sich durch eine Leberinsuffizienz und deren Symptome.
Diese Symptome lassen sich dadurch erklären, dass Paracetamol hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt wird und bei zu hohen Dosen Abbauprodukte die Leber schädigen.
Seien Sie besonders vorsichtig beim Verabreichen von Paracetamol an junge Hunde. Deren Fähigkeit zu Glucuronidierung, ein Prozess zur Verstoffwechselung, ist noch nicht so ausgebildet wie beim erwachsenen Hund. Daher kommt es viel schneller zu Vergiftungen.
Hunde mit Leberproblemen sollten Paracetamol ebenfalls nicht oder nur in sehr geringen Dosen bekommen.
Beim Hund kann man Paracetamol mit 5-15mg/kg Körpergewicht dosieren. Das entspricht bei einem 20kg schweren Hund ca. 200mg.
Dies ist zwei- bis dreimal täglich möglich, kann also alle acht bis zwölf Stunden wiederholt werden.
Beachten Sie auch, dass bei mehrmaliger Gabe von Paracetamol dieses im Körper angereichert wird und auch so eine Vergiftung entstehen kann!
Die Dosis Paracetamol sollte bei Gabe über einen längeren Zeitraum 20mg/kg Körpergewicht pro Tag nicht überschreiten.
Katzen sowie junge Hunde können das Paracetamol schlechter verarbeiten, daher ist die Vergifungsgefahr noch größer!
Überdosierungen sind unbedingt zu vermeiden! Wird die Leber mit der Menge an zu verarbeitendem Paracetamol überfordert, entstehen reaktive Stoffwechselprodukte, die zytotoxisch (also zellschädigend) wirken.
Bei einer Überdosierung kommt es zu Herz-Kreislauf-Problemen wie Atemnot und stark erhöhter Herzfrequenz und Methämoglobinbildung, welche zu einer Blutarmut führen. Diese Wirkungen dürfen nicht unterschätzt werden und können zu einem Schockstadium mit aussetzender Atmung und Kreislaufkollaps führen. Auch Bluttransfusionen oder Entgiftungen können notwendig werden.
Die Gefahr, dass der Hund stirbt, besteht bei starker Überdosis sowie schlechtem Kreislauf- oder Leberstatus.
Bevor Sie also zu Paracetamol greifen, vergewissern Sie sich ob es den Hund überhaupt nutzt. Der Artikel: Mein Hund hat Schmerzen - Was kann die Ursache sein? könnte Ihnen diesbezüglich helfen.
Geht man von einer Dosierung von 5-15mg/kg Körpergewicht aus, kann man einem 10kg schweren Hund 50-150mg geben, einem 20kg schweren Hund 100-300mg und einem 40kg schweren Hund 200-600mg.
Eine Packung mit 20 Tabletten à 500mg kostet um die 2€. Damit ist Paracetamol ein recht günstiges Präparat.
Alternativen zu Paracetamol bieten Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) mit antipyretischer und schwach analgetischer Wirkung.
Besonders wirksam sind Präparate mit Carfrofen oder Meloxicam. Diese haben außer den fiebersenkenden und schmerzlindernden Wirkungen des Paracetamols zusätzlich noch eine entzündungshemmende Komponente. Der Vorteil daran ist also, dass nicht nur die Symptome einer Krankheit behandelt werden, sondern auch deren Ursache.
Weitere Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Schmerzmittel für den Hund