Die „Schwangerschaft eines Tieres“ wird allgemein als Trächtigkeit bezeichnet, so auch die der Hündin.
Es bezeichnet also den Zeitraum von der Befruchtung der Eizellen bis zur Geburt der Hundewelpen.
Hündinnen zeigen nicht immer deutliche Anzeichen, dass sie trächtig sind.
Jedoch kann es ab etwa dem 30. Tag, also wenn gut die Hälfte der Trächtigkeit bereits vorbei ist, zu klarem Ausfluss aus der Scheide kommen.
Weiterhin können die Zitzen anschwellen und sich dunkler färben, eventuell wird auch hier Sekret abgesondert.
Dies sind allerdings keine eindeutigen Zeichen, es kann sich insbesondere bei letztgenanntem auch um eine sogenannte Scheinträchtigkeit handeln!
Einige Hündinnen erbrechen außerdem in der ersten Zeit der Trächtigkeit oder haben keinen Appetit.
Im weiteren Verlauf nehmen die Tiere zu, fressen mehr oder werden ruhiger.
Bei Unsicherheiten sollten Sie immer einen Tierarzt zu Rate ziehen, dieser kann Ihnen zudem auch etwa ab dem 22. Tag Gewissheit geben, ob Ihre Hündin Welpen erwartet oder nicht.
Lesen Sie auch unseren Artikel:
Mein Hund erbricht - Das könnten die Ursachen sein
Die Trächtigkeit beim Hund dauert in der Regel 63 Tage, individuelle Abweichungen sind jedoch möglich.
So sind auch Trächtigkeiten von 58 bis 77 Tagen beschrieben.
Bevor es zu einer Trächtigkeit kommen kann, muss die Hündin begattet werden.
Die Spermien des Rüden werden direkt in die Gebärmutter (= Uterus) der Hündin gebracht und wandern von da aus zur Eizelle.
Es folgt die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.
Die befruchtete Eizelle (= Zygote) fängt von diesem Moment an sich zu teilen, es beginnt die sogenannte Furchungsphase.
Am Ende dieser Phase ist aus der ursprünglichen Zygote die Morula entstanden.
Diese besteht nun aus vielen Zellen, ist jedoch immer noch ca. genauso groß wie die Zygote.
Aus der Morula entsteht nun das nächste Stadium, die sogenannte Blastozyste, ebenfalls ein Vielzellenstadium. Dieser „Zellhaufen“ tritt in etwa 6 bis 8 Tage nach der Befruchtung in den Uterus der Hündin ein.
Nach etwa 12 bis 13 Tagen nistet er sich in die Gebärmutterschleimhaut ein (= Implantation).
Von nun an beginnen sich die Zellen zu differenzieren, es entstehen erste Organanlagen und der frühe Embryo entwickelt sich.
Ab etwa dem 35. Tag der Trächtigkeit wird der Embryo als Fetus bezeichnet.
Zu diesem Zeitpunkt ist dieser in etwa dreieinhalb Zentimeter groß.
Von nun an wachsen die Feten stetig, Organe reifen aus, der fetale Blutkreislauf wird ausgebildet etc.
Zum Ende der Trächtigkeit (in etwa 55. Tag) erreichen die Feten eine Größe von ca. 16,5 cm.
In etwa am 63. Tag kommt es zur Geburt der Welpen.
Die Milchdrüsen der Mutterhündin haben zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen, die erste Milch (= Kolostrum) zu bilden.
Diese Milch ist besonders reich an Protein und enthält viele wichtige Antikörper, die für das Immunsystem der Welpen von größter Bedeutung sind.
Kurz vor der Geburt beginnt sich nun auch der Hormonhaushalt der Hündin zu verändern, zudem sinkt die Körpertemperatur.
Nach der Geburt der Welpen folgt etwas später die Nachgeburt, in welcher die Plazenta ausgestoßen wird.
Erfahren Sie auch, was Sie bei einem scheinträchtigen Hund tun sollten:
Mein Hund ist scheinträchtig
Es kann in den ersten Wochen der Trächtigkeit zu Ausfluss aus der Scheide der Hündin kommen.
Dieser ist meist klar bis milchig trüb.
Zudem kann es kurz vor der Geburt zu ebenfalls klarem Ausfluss kommen.
Bei Unsicherheiten sollten Sie jedoch immer einen Tierarzt aufsuchen.
Nach der letzten Nachgeburt verfärbt sich der Schleim in der Regel bis ins grün-schwarze.
Falls der Ausfluss eitrig oder blutig sein sollte, ist dies in jedem Fall eine Indikation für den Tierarzt.
Der Tierarzt kann die Trächtigkeit mittels einer Hormonbestimmung der Hündin feststellen, dies funktioniert in etwa ab dem 21. Tag.
Zudem kann der Tierarzt auch eine Ultraschalluntersuchung durchführen, mit der er Ihnen die Trächtigkeit Ihrer Hündin bestätigen kann.
Weiterhin kann er ab etwa dem 30. Tag mittels Tastuntersuchung die einzelnen Welpen fühlen und Ihnen als Tierhalter eine ungefähre Anzahl an zu erwartenden Jungtieren nennen.
Im Weiteren Verlauf werden Sie auch eine Gewichtszunahme feststellen können und je nach Jungtieranzahl auch eine Zunahme des Bauchumfangs.
Bei wenigen Welpen kann es allerdings sein, dass sich der Bauchumfang fast nicht verändert.
Sie wollen wissen, wie Sie Ihre Welpen erziehen können? Dann lesen Sie unseren Artikel:
Die Welpenerziehung - So gelingt sie Ihnen
Ein Ultraschall (= Sonografie) kann ab dem 18. Trächtigkeitstag durchgeführt werden.
Der Tierarzt kann hierbei erkennen, ob Ihre Hündin trächtig ist oder nicht.
In etwa ab dem 28. Tag können auch Bewegungen sowie Herzschläge der Föten im Ultraschall gesehen werden. Circa zwei Wochen vor dem berechneten Geburtstermin findet in der Regel der letzte Ultraschall statt, bei dem noch einmal die Herzaktion der Welpen kontrolliert wird.
Ja, die Hündin darf während der Trächtigkeit geröntgt werden.
Das Röntgen zählt sogar zu den Trächtigkeitsuntersuchungen und wird ab dem 45. Tag durchgeführt.
Auf den Röntgenbildern können die einzelnen Föten gut beurteilt werden.
Weiterhin lässt sich die sicherste Prognose zur Anzahl der Jungtiere stellen.
Die Trächtigkeit kann nicht in dem Sinne unterbrochen werden, als dass die Hündin einige Wochen tragend ist und die Trächtigkeitsdauer verlängert werden kann.
Die Trächtigkeit kann jedoch abgebrochen werden.
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Generell ist es wünschenswert, den Abbruch so früh wie möglich durchführen zu lassen.
Zum einen kann die Kastration der Hündin erfolgen, hierbei ist zu beachten, dass die Gebärmutter mit entfernt wird und das Tier somit auch in Zukunft nicht mehr tragend werden kann.
Zum anderen besteht die Möglichkeit eines medikamentellen Abbruchs.
Im sehr frühen Stadium kann hier die Einnistung der frühen Embryonen in die Gebarmutterschleimhaut verhindert werden, später wird ein Abort (= Fehlgeburt) induziert.
Sie sollten sich hierzu in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt beraten, da entsprechende Eingriffe auch auf das Leben der Hündin Einfluss nehmen.
Ja, Wurmkuren dürfen auch während einer bestehenden Trächtigkeit durchgeführt werden, sollten aber grundsätzlich aber immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Einige Wurmkuren sollten sogar explizit in einem bestimmten Zeitpunkt vor dem berechneten Geburtstermin durchgeführt werden, so zum Beispiel eine Wurmkur gegen den Hundespulwurm (Toxocara canis).
Dieser kann zu schweren Welpenparasitosen führen und ist zudem auch auf den Menschen übertragbar (sog. Zoonose).
Durch die entsprechende Wurmkur einige Wochen vor der Geburt (genauer Zeitraum ist vom Wirkstoff abhängig!) kann die Infektion der Welpen durch die Hündin signifikant verringert werden.
Erfahren Sie mehr über die Wurmkur unter:
Die Wurmkur beim Hund - So erfolgt sie
Eine Trächtigkeit ist in etwa ab dem 21. Tag gut feststellbar.
Ab diesem Zeitpunkt kann eine Hormonbestimmung vom Tierarzt durchgeführt werden, was eine relativ sichere Methode für die Trächtigkeitsbestimmung darstellt.
Auch im Ultraschall ist ab diesem Zeitpunkt recht gut feststellbar, ob eine Trächtigkeit vorliegt.
Ab etwa dem 30. Tag kann der Tierarzt außerdem die Föten ertasten und abschätzen, um wie viele Jungtiere es sich handeln wird.
Eine Trächtigkeit kann verschiedene Komplikationen mit sich bringen.
Zum einen kann das Muttertier erkranken, da dieses während der Trächtigkeit anfälliger für bspw. Infektionen ist.
Zum anderen besteht immer die Gefahr, dass sich die Jungtiere fehlerhaft entwickeln und es zu Missbildungen kommt, die unterschiedlich schwere Folgen auf das Leben der Welpen haben.
Es kann außerdem passieren, dass Föten abortiert werden oder tot auf die Welt kommen.
Schlussendlich birgt die Geburt als Abschluss der Trächtigkeit für Hündin und Welpen verschiedene Risiken.
Bei Problemen sollte deshalb direkt ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, da es im schlimmsten Fall um Leben und Tod der Hündin als auch der Welpen geht.
Weitere Artikel rund um den Hund könnten Sie ebenfalls interessieren: